Sheikh Imran hat die geschichtlichen und religiösen Ereignisse der Vergangenheit über Jerusalem sehr gut zusammengefasst, nur seine Voraussagen für die Zukunft, halte ich für sehr vage.
Doch kurz zusammengefasst. Wer die Deutungshoheit über Jerusalem hat, der hat die Deutungshoheit über die Welt. Wer also über Jerusalem herrscht, der wird die Welt beherrschen. Der Kampf um Jerusalem bzw. um Israel geht mit Unterbrechung schon seit mehreren Tausend Jahren. Mit dem Aufleben des Zionismus vor etwas über 100 Jahren sind wir in eine neue Etappe getreten.
Deshalb werden sie Israel auch nie fallen lassen, wie einige vermuten. Es geht schon lange nicht mehr nur um Wirtschaft, um Waffenverkäufe oder Ressourcen wie Erdöl usw. Es geht auch nicht darum, einen Weltkrieg zu verursachen, weil das Finanzsystem angeblich einen Reset benötigt. Das Finanzsystem ist schon längst zusammengebrochen und unterliegt schon lange keinen mathematischen Gesetzen mehr. Es wird Geld gedruckt, wie nötig, und mit der Verteilung des aus dem Nichts geschaffenen Geldes, werden durch Zinsverschuldung die Völker in Abhängigkeit gebracht. Mit all dem will man nur den großen sichtbaren Elefanten unsichtbar machen, den schon jeder sehen kann. Es geht hauptsächlich um Israel, Israel, Israel! Wer den zionistischen Einfluss unterschätzt, kann auch die Zusammenhänge in der Welt nicht richtig einschätzen.
Wenn wir eine “Flüchtlingskrise“ haben und man Menschen auf Boote pfercht, um sie gen Europa zu schleusen, hat das etwas mit Israel zu tun. Wenn die Menschen in Palästina, in Irak, Syrien usw., speziell in den biblischen Grenzen von Israel, entwurzelt werden, steht das in Zusammenhang mit Israel. Ja, und dass die Türkei mit einer „Euphrat-Mission“ immer weiter in den Irak und in den Syrien hinein marschiert, steht auch in Zusammenhang mit Israel. Es gab keine zufälligen Weltkriege, schon damals ging es um Israel. Seitdem der Zionismus wiederbelebt wurde, gibt es keine Ruhe mehr im Nahen Osten, wo die Menschen dort doch zuvor friedlich zusammenlebten.
Zurück zur Geschichte Israels. Gott hatte die Kinder Israels damals vor allen Völkern auserwählt, das ist mehrfach im Koran erwähnt. Was die Israelis bis heute aber nicht wahrhaben wollen ist, dass es an Bedingungen geknüpft war. Sie mussten gottesfürchtig und gerecht sein. Jedoch haben sich die Kinder Israels gegen Gott und die Heiligen aufgelehnt. Als Moses (a.s.) die Israeliten vor dem Pharao errettete und später von ihnen verlangte, kämpfend in Jerusalem einzuziehen, haben sie sich aus Angst geweigert und so erstmals den Zorn Gottes erregt. Daraufhin durften sie für 40 Jahre nicht nach Jerusalem. Es war die erste Strafe. Erst die nächste Generation unter König David (a.s.), der gleichzeitig Prophet war, durfte wieder nach Israel und hat damals erstmalig Israel gegründet. Sein Sohn Salomon (a.s.) hat später die Al-Aqsa Moschee erbaut.
In der Nachfolgezeit haben die Israelis immer wieder Gottes Gebote übertreten und sich die Thora nach ihren eigenen Vorstellungen angepasst. Daher kam es dazu, dass Gott ihnen weitere Male den Schutz verwehrt hat. Die babylonische Armee durfte in Jerusalem einmarschieren, ihre Heiligtümer zerstörten und die Israelis versklaven. So, wie Gott sie auserwählt hatte, so hat Gott ihre Stellung, wegen ihrer Übertretungen, auch wieder genommen. Sie wurden ins Exil gestreut. Heute glauben die Israelis aber immer noch, das auserwählte Volk zu sein, und dass es ihre Aufgabe sei, unter allen Umständen zurück ins heilige Land zu müssen. Ein fataler Irrglaube! Wie es selbst einige gottesfürchtige Juden zugeben, die die Diaspora als Gottes Wille akzeptieren und sich der zionistischen Vorstellung entgegentreten.
Eine weitere schwerwiegende Sünde der Israelis war, dass sie ihren eigenen Messias, den Sohn Marias, Jesus (a.s.), auf den sie so lange gewartet haben, nicht erkannt haben und ihn gar töten wollten. Daher hat Gott ihnen auch die Stellung genommen und einen Propheten aus einem arabischen Stammbaum entsendet: Muhammed (s.a.a.v.). Und da sie sich auch gegen Muhammed (s.) stellten, ging Gott noch weiter und änderte die Gebetsrichtung von der al-Aqsa-Moschee in Richtung Mekka, damit war die Stellung der Israeliten Geschichte. Soviel grob zur Vergangenheit.
Doch kommen wir zurück zu Sheikh Imran. Sheikh Imran vertieft sich in Hadithe, die wahr sein können, aber nicht müssen, und versucht so die Zukunft vorauszusagen. Ich halte es für gefährlich, was er da prophezeit. Imam Mahdi (a.f.) wird plötzlich erscheinen, die muslimischen Oberhäupter werden sich mit ihm verbünden, und dann geht es in den Kampf. Er wird alle zur Strecke bringen und dann zieht er in Jerusalem ein und es wird Frieden geben. Schöne Vorstellung. Wir brauchen also nur zu warten, und das ist das gefährliche an seiner Sicht.
Da muss man sich fragen, wie werden die Muslime Imam Mahdi (a.f.) denn erkennen, haben die Menschen in der Vergangenheit doch die Heiligen immer wieder verkannt. Welche religiösen Führer werden sich denn mit ihm zusammentun. Jetzt konkret? Woher kommt das Militär, um den "Dajjal" zu bekämpfen? Ist da etwas in der sunnitischen Welt zu sehen? Hast du die muslimische Organisation nicht gesehen? Wer wird sich mit Imam Mahdi zusammentun? Nein, das ist alles unrealistisch, was Sheikh Imran da prophezeit.
Das schlimmste aber ist seine Behauptung, Imam Mahdi könne kein Schiit sein. Wie kommt er darauf? Weil die Schiiten nie in Mekka geherrscht haben, so wie er meint? Wie sollen die Anhänger Alis (a.s.) die heiligen Stätten beherrschen, wenn sie von den Muslimen von Anfang an in Stich gelassen wurden? Noch heute kannst du die Spuren in Mekka oder Medina sehen. Anstatt sich in unsichere Hadithe zu verstricken, sollte er mal die Augen öffnen, und die derzeitige Realität erkennen. Der Kampf hat schon lange begonnen. Die Schwarze Fahne wird vermutlich die Fahne von Imam Hussein sein und der Mann, dem man sich anschließen soll, ist auch erkennbar. Diese Richtung wird von ihm aber ignoriert und sogar verneint. Dabei haben so viele religiöse Gruppen den Widerstand erkannt und sich zu einer Volksmobilmachung zusammengeschlossen (Haschdi Schabi). Die Fronten sind eigentlich deutlich, man muss sie nur sehen wollen. Im Iran, im Irak, in Jemen, in Libanon, in Palästina usw.
Ist es wirklich so schwer den Moses und Pharao seiner Zeit zu erkennen?
Aber mit einem hat der Sheikh wieder Recht, sie werden diese Armee nicht aufhalten können, bis sie in Jerusalem sind. Jerusalem gehört den gottesfürchtigen gerechten Herrschern, nicht den zionistischen Rassisten und Mördern, die so viel Unheil anrichten. Aber das werden sie erst erkennen und zugeben, wenn es zu spät ist.