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Die Verbrecher drohen

#1 von Dr.Josef Haas ( gelöscht ) , 16.04.2018 13:34

Die Verbrecher drohen

Nach wie vor steht die Welt unter dem furchtbaren Eindruck des amerikanisch-
britisch-französischen Luftüberfalles auf das souveräne Syrien.
Diese Aggression war natürlich ganz im Sinne Israels und wurde ja wohl auch
deswegen durchgeführt.
Dort bereitet man aber inzwischen ein noch viel schlimmeres Kriegsverbrechen, nämlich
den Einmarsch im Nachbarland Libanon, vor.
Ex-General Yaakov Amidror, der immer noch als nationaler Sicherheitsberater des
Zionistenstaates fungiert, unmittelbar nach dem Überfall auf Syrien:
"Wir werden in den Libanon gehen müssen, um die Hisbollah-Infrastruktur zu zerstören-
im Süden mit Bodentruppen, im Norden mit der Luftwaffe. Dieser Krieg wird für
den Libanon verheerend sein, aber es gibt keine andere Option....
Aufgrund der Spannungen zwischen dem Iran und den sunnitischen Staaten wird niemand
in der arabischen Welt weinen, wenn wir die Hisbollah bekämpfen. Im Gegenteil."
Man stelle sich jetzt nur einmal vor, der auch heute noch so viel strapazierte Adolf
Hitler hätte seinerzeit ähnlich unverblümt einen Angriff auf ein Nachbarland angekündigt-
noch jetzt würde dies als klassisches Beispiel einer Aggression bezeichnet.
Israel allerdings steht ja bekanntermaßen über allem Völkerrecht und darf daher offensichtlich
auch die elementarsten Bestimmungen auf Schutz des menschlichen Lebens mit Füßen treten.
Infolgedessen werden solche verbrecherischen Äußerungen wie die von Yaakov Amidror
stillschweigend hingenommen, hierzulande vielleicht sogar wegen der angeblichen
Notwendigkeit, das "Existenzrecht" Israels zu wahren, unterstützt.
Eine unvorstellbare Verhöhnung der Prinzipien von Recht und Gerechtigkeit, wenn ein
zionistischer General offen mit der Vernichtung Tausender Menschenleben drohen darf,
und ein furchtbarer Beleg für die derzeitige Verkommenheit unserer ach so zivilisierten
Welt.
Beinahe noch schlimmer als diese Planung eines Angriffskrieges, für den 1946 in Nürnberg
Rudolf Hess zu lebenslänglicher Haft verurteilt wurde, ist allerdings der Hinweis des
Generals aus Israel auf die Unterstützung seiner kriegerischen Absichten durch zwar nicht
genannte, aber trotzdem wohl bekannte, islamische Staaten.
Ein Beleg mehr dafür, dass es einen einheitlichen Islam heutzutage weniger denn jemals zuvor
gibt und diese Religion mittlerweile unter den gleichen Zersetzungserscheinungen wie das
Christentum leidet.
Sollte es also, was zu befürchten steht, tatsächlich zu den zionistischen Massakern im Libanon
kommen und Teile der arabischen Welt vom Schlage Saudi-Arabiens dazu heimlich Beifall
klatschen, dann wäre dies das Begräbnis für den Islam als Religion der Unterdrückten.
Man ergehe sich dann aber bitte auch nicht mehr in der Verbreitung von Wunschträumen, was
diese Religion angeht, im Muslim-Forum.
Es wäre dann ja- leider- nur noch offener Volksbetrug!

Dr.Josef Haas

RE: Die Verbrecher drohen

#2 von Cengiz Tuna , 17.04.2018 14:16

Zitat von Dr.Josef Haas im Beitrag #1
Die Verbrecher drohen

Die Verbrecher drohen dem Islam schon seit über 1400 Jahren.

Zitat von Dr.Josef Haas im Beitrag #1
Dort bereitet man aber inzwischen ein noch viel schlimmeres Kriegsverbrechen, nämlich
den Einmarsch im Nachbarland Libanon, vor.
Ex-General Yaakov Amidror, der immer noch als nationaler Sicherheitsberater des
Zionistenstaates fungiert, unmittelbar nach dem Überfall auf Syrien:
"Wir werden in den Libanon gehen müssen, um die Hisbollah-Infrastruktur zu zerstören-
im Süden mit Bodentruppen, im Norden mit der Luftwaffe. Dieser Krieg wird für
den Libanon verheerend sein, aber es gibt keine andere Option....
Aufgrund der Spannungen zwischen dem Iran und den sunnitischen Staaten wird niemand
in der arabischen Welt weinen, wenn wir die Hisbollah bekämpfen. Im Gegenteil."



Darum ging es in Syrien doch von Anfang an. Israel kommt wegen der Hisbollah im Libanon mit seinem Traum vom Großreich nicht weiter voran. Die Niederlage vom 33-Tage-Krieg steckt noch tief in den Knochen. Damals wurde Assad für die Niederlage verantwortlich gemacht, da er den schiitischen Widerstand unterstütze. Seitdem musste „Assad weg“. Aber das wissen Sie selber. Einen Bürgerkrieg in Syrien zu entfachen ist gescheitert und auch der IS, den der Westen ins Leben gerufen hat, konnte Syrien nicht unter die Kontrolle bringen. Nun werden schwerere Geschütze aufgestellt. Zum einen darf der verlässliche Nato-Partner Türkei, mit der fadenscheinigen Begründung den Terrorismus zu bekämpfen, in Syrien einmarschieren, und selbst ein direkter Krieg Israels gegen den Libanon oder der USA und seiner Lakaien gegen Syrien wird in Erwägung gezogen. Das war doch nicht anders zu erwarten.

Zitat von Dr.Josef Haas im Beitrag #1
Sollte es also, was zu befürchten steht, tatsächlich zu den zionistischen Massakern im Libanon
kommen und Teile der arabischen Welt vom Schlage Saudi-Arabiens dazu heimlich Beifall
klatschen, dann wäre dies das Begräbnis für den Islam als Religion der Unterdrückten.
Man ergehe sich dann aber bitte auch nicht mehr in der Verbreitung von Wunschträumen, was
diese Religion angeht, im Muslim-Forum.
Es wäre dann ja- leider- nur noch offener Volksbetrug!

Das glauben Sie, Herr Haas. Für Sie mag das ein Wunschtraum oder Volksbetrug sein, für uns nicht.

Was wäre, wenn wir alle diese Überzeugung nicht hätten, aus der wir unsere Kraft und Hoffnung schöpfen? Wie hätte die islamische Revolution stattfinden können? Wie hätte sie trotz der Schwäche gegen so eine „Übermacht“ 40 Jahre verteidigungsfähig bleiben können? Wer wäre ohne diese Überzeugung bereit, sein Leben für den Schutz der heiligen Stätten zu lassen? Warum machen sich Millionen den schweren Weg und gehen in die Wüste zu Imam Hussein (s.), anstatt sich irgendwo an den Strand zu legen? Gäbe es diese Überzeugung nicht, wären die Verbrecher schon viel weiter. Palästina wäre von der Landkarte getilgt, Syrien wäre unter der Kontrolle der Zionisten. Also gibt es doch eine Kraft, eine Bewegung, eine Befreiungstheologie, die den Verbrechern zu schaffen macht. Oder nicht? Oder können Sie mir sagen, warum sich die Kriegsmaschinerie der Terrorachse US-IL-SA und seiner hörigen Diener auf den Nahen Osten, insbesondere gegen die schiitische Befreiungstheologie konzentriert? Das ist doch der Kern des Konflikts.

Sie tun dem Islam Unrecht, Herr Haas, wenn Sie den ganzen Islam kritisieren und nicht differenzieren. Natürlich werden sich die meisten Muslime aus Schadenfreude die Hände reiben, wenn der Libanon oder der Iran angegriffen wird. Insbesondere die Wahhabiten, aber auch ein Großteil der „Sunniten“. Aber was kann der Islam dafür, wenn die Mehrheit der Muslime nicht der Rechtleitung folgen?

Dass sich der Großteil der Muslime verlaufen haben, das bestreite ich nicht. Gerade Muslime sind für diese Misere in der muslimischen Welt verantwortlich. Ohne Zweifel. Trotzdem darf man das Kind nicht mit dem Bade ausschütten.


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RE: Die Verbrecher drohen

#3 von Dr.Josef Haas ( gelöscht ) , 17.04.2018 17:06

Vielen Dank, Herr Tuna, für Ihre Antwort.
Wie Sie sich hoffentlich denken können, will ich ja den Islam als solchen nicht
kritisieren. Allein die dort derzeit in seinem sunnitischen Bereich antreffbaren
Tendenzen, welche dort noch dazu eine scheinbar dominante Rolle spielen,
haben mich zu meinen entsprechenden Feststellungen veranlasst.
Mögen Sie also mit Ihren Überlegungen Recht haben bzw. es bekommen!

Dr.Josef Haas

RE: Die Verbrecher drohen

#4 von Cengiz Tuna , 17.04.2018 18:28

Lieber Herr Haas, dann müssen Sie das auch genauer formulieren, sonst entsteht der Eindruck, dass Sie dem Islam insgesamt die Handlungsfähigkeit absprechen.

Natürlich schmerzt das, was im besetzten Palästina geschieht, aber was soll der Iran alleine denn noch machen? Sie sehen doch, wie es in Syrien, im Irak, in Jemen usw. aussieht. Das ist eben der Widerstand und darunter leiden viele Millionen Menschen. Ist das nicht Opfer genug? Diese Menschen leiden wegen Palästina. Die Vorwürfe, als ob es vom Islam überhaupt keinen Widerstand mehr gäbe, ist mit dem Leid, welches vielerorts ertragen werden muss, unverhältnismäßig und ungerecht. Oder schauen wir doch auf unsere Breitengrade. Der Islam muss als Sündenbock für alles herhalten. Muslime sind Terroristen und müssen zwangsintegriert werden. Sie sollen in die liberale Moschee von Seyran Ateş gehen, Israel das Morden und Vertreiben erlauben, sonst werden die Kinder enteignet und ihre Frauen müssen sich "entblößen". Ist das nicht Widerstand genug?

Gegen differenzierte Kritik hat keiner etwas. Selbst Imam Ali (a.s.) hat im Nahdsch-ul-Balagha schon damals vorhergesagt, dass eine Zeit kommen wird, da wird vom Islam nur noch das Wort übrig bleiben. Es werden prachtvolle Moscheen gebaut werden, welche die Menschen begeistern werden, aber das, was darin gelehrt wird, wird unbedeutend sein. Er geht sogar noch weiter und sagt, die Menschen, die solche Moscheen bauen und die „Gelehrten“, die in diesen Moscheen predigen und die Menschen, die diese Moscheen besuchen, werden die schlechtesten Menschen auf der Erde sein. Kurze sinngemäße Übersetzung. Wie wir heute sehen, bewahrheitet sich vieles davon. Trotzdem gibt es immer eine Minderheit, die sich nicht manipulieren lassen und sich dem Unrecht nicht beugen wird. Schon seit Anbeginn an.


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RE: Die Verbrecher drohen

#5 von Dr.Josef Haas ( gelöscht ) , 19.04.2018 20:55

Sie schreiben, ich "müsse genauer formulieren", denn sonst entstehe der Eindruck, dass dem
Islam die Handlungsfähigkeit abgesprochen werde.
Aber genau diese Gefahr besteht doch schon jetzt, lieber Herr Tuna.
Wenn Sie und auch Herr Dr.Özoguz hier von ihm sprechen, meinen sie doch stets dessen
schiitischen Teil.
Der ungleich größere sunnitische Bereich wird hingegen mit irgendwelchen, sicher richtigen,
Formulierungen abgetan.
Wie sollen nun aber beispielsweise in diesem Zusammenhang die sunnitischen Taliban in
Afghanistan beurteilt werden, die seit langem einen heldenmütigen Kampf gegen die USA-
Besatzer und deren einheimische Kollaborateure führten und führen?
Immerhin gelang es ihnen dabei, mindestens 30 Prozent dieses Landes wieder zurückzuerobern.
Eine unvorstellbare Leistung, welche leider im Iran, der ja ebenfalls eine strikt anti-
imperialistische Richtung einhält, niemals gewürdigt wurde.
Sie haben Imam Ali zitiert.
Seine von Ihnen gebrachten Worte spenden Trost und Zuversicht- doch mit Worten allein ist es
heute nicht mehr getan, zumal im Vorfeld des 70.Jahrestages von Israel neue blutige Massaker
an den von ihm unterdrückten Palästinensern drohen.
Sie fragen mich, ob nicht all die von Ihnen aufgezählten (schiitischen) Aktivitäten Opfer und
Widerstand genug seien.
Dieser Eindruck mag entstehen, aber dennoch schreit das Blut Palästinas tagtäglich zum Himmel
und fordert die entschlossene Tat gegen die israelischen Staatsterroristen.
Vom Islam als Ganzem haben die Palästinenser dabei mit Sicherheit kaum mehr etwas zu erwarten,
wenngleich der Iran sicherlich alles in seinen Möglichkeiten liegende zur Unterstützung der
Palästinenser, Syrer und Libanesen tun wird.
Aber ist er der Islam?
Infolgedessen halte ich auch meine Formulierung, wonach diese Religion von furchtbaren
Zersetzungserscheinungen in Mitleidenschaft gezogen worden ist, voll und ganz aufrecht.
Beschönigungen dieses Zustandes helfen dabei den Menschen, welche von ihm mit Recht die
Rettung erhoffen, nicht weiter.
Hier hilft nur eine wahrheitsgemäße Auslegung des Heiligen Quran, und der verlangt eben
einmal den radikalen Kampf gegen Unterdrücker vom Schlage Israels- also genau das,
was Saudi-Arabien und andere schon seit Jahren aufgegeben haben!

Dr.Josef Haas

RE: Die Verbrecher drohen

#6 von Cengiz Tuna , 19.04.2018 23:20

Selbstverständlich gibt es zum Teil auch einen sunnitischen Widerstand, wie in Ihrem Beispiel. Leider sind es im Großen und Ganzen aber nur wenige Ausnahmen und die bestätigen gewissermaßen die Regel. Das Problem beim sunnitischen Widerstand ist, dass sie keine Einheit haben, weil sie keine richtige Führung besitzen. Dadurch sind sie anfälliger für Infiltration und Zersetzung. Die Taliban sind nicht gleich Taliban. Genauso wie man zeitweise die Hamas in zwei Lager einteilen musste. Das schafft Unsicherheit und Misstrauen in der Bevölkerung.

Nicht nur das Blut Palästinas schreit tagtäglich zum Himmel. Eigentlich das ganze Blut im Nahen und Mittleren Osten. Im Irak, in Syrien, in Jemen, in Katar, in Nordafrika, in Nigeria, in Myanmar und in vielen Ländern mehr. Sie fokussieren sich zu sehr nur auf Palästina. Palästina ist das Zentrum, das ist richtig, aber die anderen stehen direkt und indirekt mit dem Konflikt im Zusammenhang. Der Kampf wird an mehreren Fronten für Palästina gekämpft. Aktuell liegt der Schwerpunkt in Syrien und Libanon.

Natürlich ist der Islam zersetzt, der Großteil, aber ein unbesiegbarer Kern war, ist und wird immer da sein. Den kann man nicht zersetzen. Hätten die Muslime damals auf den Propheten Mohammed (s.a.w.) gehört, dann hätten sie sich nicht zerstritten und wir hätten heute nicht so eine Uneinigkeit. Aber das gehört mit zum Plan Allahs, um die Spreu vom Weizen zu trennen.

Was die Taliban betrifft. Jetzt haben die Taliban einen Teil ihres Landes zurück und was können die daraus machen, wenn sie den Islam nicht in der richtigen Form verstanden haben? Vielleicht ist das auch der Grund, warum das nicht so sehr gewürdigt wird. Es geht nicht nur darum, die Besatzer rauszuschmeißen.

Schauen Sie doch auf die muslimische Welt, was ist da übriggeblieben? Über Saudi-Arabien brauchen wir nicht zu diskutieren. Was ist mit der Türkei? Außer leeren Drohungen von Erdoğan kommt da nichts. Im Gegenteil, heimlich wird der Westen unterstützt. In Ägypten unterdrückt Al-Sissi als treuer Diener der Zionisten die Ägypter und Nordafrika ist mit sich selbst beschäftigt. Was bleibt da noch übrig? Es ist halt die schiitische Achse, die den eigentlichen und ernsthaften Widerstand bildet. Mithilfe der schiitischen Geistlichen wie Ayatollah Sistani und Imam Chameneis Kommandeur Qassem Soleimani konnte eine multiethnische und multireligiöse Volksfront (Haschsi-Schabi) aufgebaut werden, die zur Befreiung Iraks führte. Aber eben nur, weil sich dort alle Gruppen unter der richtigen Führung zusammengeschlossen haben. Das hat zum Erfolg geführt. Auch in Syrien und im Libanon liegt der Schwerpunkt des Widerstandes bei den schiitischen Kräften wie der Hisbollah.

Ein weiteres Beispiel, wie wichtig die Rechtleitung ist. Fast alle Terrorgruppen sind „sunnitisch“ orientiert. Nicht weil sie Sunniten wären, aber das Sunnitentum ist eben manipulierbar, weil die richtige Einheit und Rechtleitung fehlt. Terrorgruppen wie Al-Qaida, ISIS, Al-Nusra, Boko Haram u. v. m. sind nur möglich, weil viele irr geleitete gefunden werden können. Dieses Problem besteht bei den Schiiten nur sehr begrenzt. Daher ist die schiitische Befreiungstheologie die Kraft, vor der sich die USA am meisten fürchtet und am meisten bekämpft. Daher die Konzentration gegen den Iran. Dem werden Sie mir sicher zustimmen.

Zusammengefasst: Es gibt keine Alternative zur schiitischen Befreiungstheologie. Es gibt keine Alternative zum Wilayat-ul-Faqih, dessen Oberhaupt derzeit Imam Chamenei ist.


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zuletzt bearbeitet 20.04.2018 | Top

RE: Die Verbrecher drohen

#7 von Dr.Josef Haas ( gelöscht ) , 20.04.2018 16:57

Vielen Dank für Ihre Antwort, lieber Herr Tuna.
Sie gibt- über weite Strecken- auch mein Denken wieder.
"Weil die anderen (gemeint: Konfliktgebiete) direkt oder
indirekt mit dem Konflikt (gemeint: In Palästina) in Zusammenhang
stehen", schreibe ich hier übrigens zumeist über diese Region.
Nicht zuletzt, da Herr Netanjahu, im Vorfeld von "70 Jahre Israel"
-einmal mehr- dem Iran mit völliger Vernichtung droht.
Die Zeiten des Altertums rücken damit erneut ins Blickfeld, wo die
damaligen Juden gegenüber ihren seinerzeitigen Nachbarn schon das
Gleiche taten.
Infolgedessen- und da haben Sie völlig recht- gibt es auch keine
Alternative zur schiitischen Befreiungstheologie!

Dr.Josef Haas

RE: Die Verbrecher drohen

#8 von Cengiz Tuna , 20.04.2018 19:43

Schön, dass Sie das erkennen, Herr Haas. Die Mehrheit der Muslime ist nicht mal in der Lage dazu. Warum auch immer. Sie machen sich mehr Sorgen um Palästina, als viele Muslime und Araber selbst. Sogar mit einem palästinensischen Flüchtling bin ich einmal in Konflikt geraten, weil ich ihm versucht habe zu erklären, dass der IS der Feind ist, nicht Assad. Da kam er immer mit den Fassbomben von Assad. Ich habe den Palästinenser nicht überzeugen können …

Übrigens ist das ein großes Problem in der Vergangenheit gewesen. Die Distanz zur Schia war unter den Muslimen einfach zu groß. Die Palästinenser haben überall nach Hilfe ersucht, nur die Schia haben sie gemieden. Jetzt, wo sie nach und nach verraten und verkauft wurden, und keinen mehr trauen können, nähern sie sich dem Iran.

Ohne die iranische Unterstützung gegen den IS wäre Syrien jetzt vollständig besetzt. Sicher wissen Sie, was John McCain zugegeben hat: "We all know what happened in Syria. We were winning and then, of course, 5,000 Hizbollah came in". (Russlands Unterstützung lasse ich jetzt mal außen vor)

Wäre Syrien gefallen, bräche die Unterstützung für den Libanon zusammen. Diese Schwäche würde Israel dazu nutzen, den Libanon erneut anzugreifen. Was das für Palästina bedeuten würde, können Sie sich ausmalen.

Heute hat Ali-Akbar Velayati die Wichtigkeit der Rolle Irans bezüglich Syrien bekräftigt und kündigte gleichzeitig an, eine neue Widerstandsfront in Jemen aufzubauen.

Ihre Kritik ist teilweise berechtigt, aber so hoffnungslos, wie es scheint, ist es nicht:

http://parstoday.com/de/news/iran-i39466...tung_f%C3%BChre

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