Kann die westliche Welt Wunder vollbringen? – Über die Religion des Westens
Normalerweise gehören Wunder eher in die Kategorie von Religionen und spirituellem Denken. Juden, Christen und Muslime glauben an Wunder Gottes und seiner auserwählten Menschen. Doch der zunehmend atheistische oder pseudoreligiös agierende imperialistische Kapitalismus ist offensichtlich zu noch größeren Wundern fähig, über die jeder Westbürger einmal nachdenken sollte:
Die Westliche Welt ist nach eigenen Angaben in der Lage fast alle angeblich bestehenden Chemiewaffenproduktionsstätten der Syrer in einer einzigen Nacht zu zerstören, die sich in bewohnten Gebieten befanden, ohne dass es zu irgendeiner Verseuchung der Umgebung kommt und ohne dass irgendein Mensch zu Schaden kommt.
Westliche Journalisten verfügen über übermenschliche Kräfte, so dass sie am Tag nach einem Angriff auf Giftgasanlangen ohne jegliche Schutzausrüstung vor den Trümmern der angeblichen Anlage stehen und berichten können.
Englische Parkbänke sind in der Lage das Leben von Menschen zu retten, die der so gefährliche russische Geheimdienst nach Angaben der westlichen Welt umbringen wollte, die Russen ihre Chemiewaffen einsetzen konnten aber dennoch versagt haben.
Westlich Politiker verfügen über die besondere Gabe sich selbst und anderen einzureden, dass ein völkerrechtswidriger Krieg dennoch angebracht ist, wenn er von der westlichen Führungsmacht durchgeführt wird.
Westliche Politiker sind in der Lage fast alle Probleme der Migration, des Terrorismus und Extremismus zu lösen, indem sie unter 14-jährigen Mädchen das Kopftuch verbieten und sie verteidigen damit die Freiheit.
Westliche Journalisten und Politiker verfügen über eine besonders wundersame Gabe: Bei einem jeden Freitag stattfindenden Ereignis, bei dem tausende Menschen durch Kugelgeschosse der Israelis verletzt werden und bereits mehrere Dutzend erschossen worden sind, darunter ein völlig unbewaffneter Journalist und kein einziger Israeli verletzt wurde, sind sie in der Lage sich selbst und der westlichen Welt einzureden, das sei Selbstverteidigung.
Die Wunder der Westlichen Welt beruhen auf einem „Glauben“, der sämtliche Glaubensgrundsätze aller Religionen in den Schatten stellt, da die Gläubigen der Westlichen Welt viel intensiver glauben müssen, als es jeglicher Gottgläubiger jemals könnte.
So glauben Bürger der westlichen Welt, angetrieben von Journalisten und Politikern, an ein ewiges Wachstum in einer nichtwachsenden Welt.
Sie glauben daran, dass Israel das Recht hatte Menschen aus ihren Häusern zu vertreiben und zu ermorden, ihnen niemals wieder jegliches Heimkehrrecht zu gewähren und begründen diesen Glauben des Existenzrechts mit dem Holocaust, obwohl die Balfour-Deklaration zur Gründung des Staates Jahrzehnte vor dem Holocaust erfolgte.
Sie glauben daran, dass ein Staat demokratisch sein kann, wenn er gleichzeitig alle Nichtjuden benachteiligt.
Die letzten beiden Grundsätze gehören übrigens zu den unabdingbaren Glaubensgrundsätzen der westlichen Welt, ohne deren Bekenntnis man zum Ungläubigen wird. Äußert der Ungläubige seinen Unglauben öffentlich, so werden Exorzisten (sieh heißen heutzutage Verfassungsschützer) losgeschickt, um die Gesellschaft vor diesen teuflischen Umtrieben zu schützen.
Es gibt aber auch weitere Glaubensgrundsätze, die zwar nicht den gleichen Rang haben wie die unabdingbaren Glaubensgrundsätze, aber dennoch geglaubt werden müssen. Dazu zählt der Glaube:
• Frieden schafft man mit immer mehr Waffen.
• Der Terrorismus ist vom Himmel gefallen.
• Es gibt gute und böse Diktatoren, je nachdem ob sie den Westen lieben oder nicht.
• Eine immer weiter wachsende Pharmaindustrie führt zu mehr Gesundheit.
• Eine zum Wachstum privatisierte Energiewirtschaft wird Energie einsparen helfen.
• Eine zum Wachstum privatisierte Wasserwirtschaft kann zu Wassereinsparungen führen.
• Fluchtursachen von Flüchtlingen bekämpft man, indem man ihre Länder noch mehr destabilisiert.
• Freiheit erzielt man durch immer schärfere Polizeigesetze und immer größerer Einschränkung der Freiheit.
• Sicherheit erzielt man, indem man immer mehr Kriege führt.
• Unser Überschuss an Produktion hat nichts mit den Zahntausenden an Hungertoten zu tun, die jeden Tag auf diesem Planeten an Unterernährung sterben.
• Demokratie funktioniert am besten, wenn die Reichen immer reicher werden und die Schere zwischen reich und arm immer weiter auseinander geht.
• Menschenrechte dienen dazu, die eigene Macht zu festigen.
• Ehe funktioniert am besten mit Selbstverwirklichung.
• Schamgefühle verhindern Freiheit.
• Die Ermordung von einer Million Iraker diente der Befreiung.
• Gleichmäßig im Land verteilte Uranmunition dient zum Wohl der betroffenen Bevölkerung.
• Ein Kind braucht keine Eltern mit unterschiedlichem Geschlecht.
Es würde den Rahmen dieses Artikels sprengen, wollte man alle Glaubensgrundsätze und Details des Glaubens der Westlichen Welt auflisten. Zu den westlichen Werten gehört nach eigenen Angaben die Aufklärung. Dazu soll die Abwendung von einem unwissenschaftlichen und unvernünftigen Glauben gehören, der zum Unterdrückungsmittel verkommen war. Tatsächlich aber wurde der alte Glaube der Kirche nur ersetzt durch einen neuen Glauben des Raubtierkapitalismus. Im Gegensatz zu den Buchreligionen, in denen man die Grundsätze und die Gebote (z.B. die zehn Gebote) nachlesen kann, handelt es sich bei der neuen Religion der westlichen Welt um eine Art Geheimreligion, die nur von den Priestern, die man Politiker nennt, und Messdienern, die man Journalisten nennt, interpretiert werden darf. Das Volk hat gefälligst zu glauben und zu folgen.
In diesem Rahmen oute ich mich hiermit als Ungläubiger jener Religion und nehme meine Zuflucht zum Herrn der Welten, dem Schöpfer allen Seins und Quelle aller Liebe.