Merkels Besuch bei Trump :Nichts mit Augenhöhe
Jörg Kronauer schätzte in nüchternen Worten ein, dass die Bundeskanzlerin Angela Merkel mit ihren Besuch bei US-Präsident Trump in Washington nichts erreicht hat. "Donald Trump gibt das Heft des Handelns nicht aus der Hand. Der Präsident wird entscheiden."
Ob es um die drohenden Strafzölle gegenüber der EU,einschließlich Deutschland, geht, oder über die Drohung, das Atomabkommen mit Iran einseitig aufzukündigen, Merkel hatte DEM, WIE MAN HÖRTE, NICHTS ENTGEGENZUSETZEN; AUßER "Man arbeite mit der Administration zusammen!"
Kronauer erklärt richtig:
"Das Dominanzgehabe des Immobilien-Oligarchen im Weißen Haus wird für die Bundesregierung zum Problem. Ihr Spielraum ist gering. Ein Handelskrieg schadete Deutschland wohl mehr als den USA: Der stolze Exportüberschuss von 50 Milliarden Euro pro Jahr, den Berlin trotz wiederholter Beschwerden der Obama-Administration aufgebaut hat, macht die deutsche Industrie durch Zölle verwundbar – verwund¬barer jedenfalls als die US-Wirt¬schaft. Setzt die Bundesrepublik sich gegen einseitige Russland-Sanktionen der Vereinigten Staaten zur Wehr, dann mindert sie den Druck auf Moskau – und konterkariert damit ihr eigenes Ziel, die russische Regierung zur Unterordnung zu zwingen." Bezüglich des Atomabkommens mit dem Iran hätte wohl die Bundesregierung eine " gewisse Kompromissbereitschaft vermittelt, etwa die Bereitschaft, den Druck auf Iran jenseits des Atomabkommens zu verstärken. Ob das ausreicht, Trump zufriedenzustellen, ist nicht absehbar. !"
Sollte Trump die Strafzölle doch wirksam werden lassen und durch seine "chauvinistische Politik den Konflikt mit dem Iran zuspitzen" dann müsste sich die Bundesregierung überlegen,"inwieweit sie sich mit den USA,ihrem wichtigsten Absatzmarkt und ihrem kaum einholbar stärksten militärischen Verbündeten, anlegt" .
Im Hinblick auf eine eventuelle künftige USA- bzw. Russlandpolitik der Bundesrepublik fällt J. Kronauer nichts weiter ein, als festzustellen:" Die herrschende Klasse der Bundesrepublik hat im Westen – noch – viel zu verlieren; ob woanders ähnlich viel zu gewinnen wäre, ist zweifelhaft, ebenso, ob die EU bereits einen ernsten Streit mit den USA verträgt. Berlin steht eine nicht sehr angenehme Kosten-Nutzen-Rechnung bevor." „JW“ 30. April/1. Mai 2018
Kommentar:
Jörg Kronauer stellt hier eine nüchterne Kosten-Nutzen-Rechnung für Deutschland dar.Besser hätte es selbst ein Journalist der etablierten Presse der Bundesrepublik nicht vermocht.Aber ich glaube, dass es hier um viel mehr geht. Eine Forderung der Einstellung der ungerechtfertigten Strafzölle der USA im Zusammenspiel mit den EU-Staaten gegenüber Russland ist wohl das Mindeste, was man von einem Journalisten einer linken Zeitung erwarten kann !! Ohne Russland ist eine Welt ohne Kriege nicht machbar. Und-wie hatte selbst Willy Brandt gesagt:"Frieden ist nicht alles,aber ohne Frieden ist alles nichts" B. Queck