Wo er recht hat
Bislang galt ja Mahmoud Abbas, Präsident der palästinensischen Autonomiebehörde,
wegen seiner Konzilianz gegenüber Israel als ein den Zionisten durchaus genehmer
Mann.
Dies scheint aber nach seinen jüngsten Ausführungen vor dem Palästinensischen
Nationalrat eher anders geworden zu sein.
Wenn er auch mit seiner dortigen Feststellung, "Die Juden seien nicht wegen ihres
Glaubens verfolgt worden, sondern weil sie eine besondere Rolle in der Bank- und
Zinswirtschaft gespielt hätten", einen wichtigen Grund für ihre schon im Mittelalter
begonnene Verfolgung nannte, erntete er damit bei der israelischen Staatsführung
und ihren weltweiten Mitläufern doch nur wüste Proteste.
Ausdrucksstarker Beleg dafür, dass Israel nichts mehr zu fürchten scheint als die
Wahrheit.
Denn ihr entspricht es ja nur, wenn Abbas daran erinnerte, dass das Judentum in
der Geschichte wegen seiner oftmals das europäische Wirtschaftsleben dominierenden
Stellung bei zahlreichen, damals lebenden, Menschen auf ein starkes Misstrauen stieß.
Dieses konnte dann durchaus zur offenen Gewalt gegen Juden führen.
Die Beispiele hierfür reichen dabei bis ins frühe Mittelalter zurück, und sind selbst-
verständlich nicht auf Deutschland beschränkt.
Gerade Russland, Polen und Rumänien sind Länder, wo es im 19. und frühen 20.Jahr-
hundert, gerade aus den von Herrn Abbas genannten Gründen, immer wieder zu
judenfeindlichen Ausschreitungen kam- das sie als Oberbegriff zusammenfassende Wort
"Pogrom" stammt ja bekanntlich aus der russischen Sprache.
Ein Grundwissen, über das allerdings Bundesaußenminister Heiko Maas nicht zu ver-
fügen scheint, der in einer ersten Stellungnahme auf die Äußerungen des Palästinenser-
präsidenten allein Deutschland in der Rolle des historischen Judenvernichters sehen
möchte.
Würde er es allerdings wagen, von seinem womöglich doch vorhandenen Wissen über
die Akteure der Judenverfolgungen seit Beginn der Menschheitsgeschichte Gebrauch
zu machen, wäre er aber wohl die längste Zeit Chef des Berliner Auswärtigen Amtes
gewesen.
Infolgedessen sondert er, wie so viele andere, seine vorgestanzten Sprüche ab, um sich
damit die Sympathie des heutigen herrschenden Zeitgeistes zu verschaffen.
Die ganze Wahrheit kann aber genau damit nicht gesagt werden.
Aber was kümmert diese denn schon Zionisten und deren bundesdeutsche Gefolgsleute.
Deren Reaktionen auf die Abbas´schen Erinnerungsstützen haben es ja wieder einmal
deutlich genug bewiesen!