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Was Iran und Deutschland voneinander lernen können

#1 von Yavuz Özoguz , 01.08.2018 10:17

Was Iran und Deutschland voneinander lernen können

Aus deutscher Sicht scheint es unmöglich, dass Deutsche irgendetwas von Iranern lernen könnten. Noch absurder scheint es, dass das politische System der Bundesrepublik ausgerechnet von der Islamischen Republik etwas lernen kann. Aber eine kleine und exemplarische Gegenüberstellung kann verdeutlichen, dass beide Systeme einander durchaus beflügeln können, wenn die Menschen aufhören sich für besser zu halten.


Was Iran von Deutschland lernen kann


Was Deutschland von Iran lernen kann


Plan A, B, C und Notfallplan


Was zu tun ist, wenn der Notfallplan scheitert


Wirtschaft kann effektiv sein


Wirtschaft ist für den Menschen da und nicht umgekehrt


Führungsrolle in Staatengemeinschaft


Unabhängigkeit von den USA


Ein hocheffizientes Schul- und Universitätssystem


Ein System, bei dem es 50% Ingenieurinnen gibt


Meisterhandwerk


Kunsthandwerk


Sozialsystem Staat


Bedingungsloses Grundeinkommen


Dezentralisierung in vielen Bereichen


Kulturelle Diversität


Privatisierung von Wirtschaftszweigen


Verstaatlichung von Volkseigentum


Freie Meinungsäußerung


Unterschiedliche Meinungen in den Medien


Reisefreiheit


Schönheit des eigenen Landes


Entspannte Freizeitgestaltung


Konzentrierte Sinnsuche


Disziplin, auch beim Zeitmanagement


Fastendisziplin


Trennung von Staat und Kirche


Vereinigung von Staat und ethischen Werten


Fußballspielen


Kampfsportarten


Volkssouveränität bei Energieentscheidungen (z.B. gegen
Atomenergie)


Volkssouveränität bei der Lagerung von
Massenvernichtungswaffen gegen den Willen des Volkes (z.B. gegen
US-Atomwaffen)


Vernünftiger Umgang bei Scheidungen


Familienleben


Fahrzeugbau


Benzinpreise


Gemüsegerichte


Fleischgerichte


Sonntagsruhe


Kinderfreude


Rationalität


Spiritualität




Diese exemplarischen Beispiele zwischen Iran und Deutschland ließen sich sicherlich ausweiten und teilweise auch auf andere Länderkombinationen übertragen wie z.B. Deutschland-Türkei, Deutschland-Russland oder Deutschland-Venezuela.

Der Haupthinderungsgrund für die gegenseitige Bereicherung liegt auf deutscher Seite in einem völlig absurden und arroganten Überheblichkeitsgefühl. Es ist nicht vorstellbar aus deutscher Sicht, dass man irgendetwas von „unterlegenen“ Völkern und Kulturen lernen könnte. Diese Art von unterschwelligem Rassismus schlummert sehr tief verankert in diesem Land und wird nahezu tagtäglich von der Springer-Presse angefeuert, deren Aufgabe es offensichtlich ist im Interesse der USA und Israels alle anderen Völker zu spalten und gegeneiandern aufzuhetzen.

Am Beispiel „Ingenieurinnen“ kann verdeutlich werden, wie z.B. Deutschland vom Iran lernen könnte. Es ist kein Geheimnis, dass der deutsche Spruch „zehn Mann und eine Frau, das ist Maschinenbau“ nahezu zutrifft. Auch ist kein Geheimnis, dass in der Islamischen Republik Iran die Hälfte der Studienplätze für das Ingenieurstudium von Frauen erobert wird. Daher darf die Frage aufgeworfen werden, woran das liegt. Sind iranische Frauen naturwissenschaftlicher als deutsche? Sicher nicht! Die Begründung ist in der westlichen Welt durch zahlreiche Studien bekannt. Wenn Jungs und Mädchen Sprachen und Mathematik gemeinsam lernen, sind bei Sprachen die Mädchen im Vorteil und bei Mathe die Jungs. Hierfür bedarf es nicht einmal der vielen Studien. Das weiß jeder aus seiner eigenen Schulzeit. Gleichzeitig ist belegt, dass wenn die Geschlechter diese Grundlagen getrennt lernen, beide Geschlechter gleich gut werden können. Genau das geschieht im Iran, bei dem die Geschlechter bis zum Studium getrennt lernen und erst dann zusammen. Die Folge ist eine höhere Rate an Ingenieurinnen. Es fehlt in Deutschland diesbezüglich nicht an Erkenntnis, sondern an der Freiheit zuzugeben, dass der eigene gewählte Weg falsch war! Man hat dem Volk so lange eingebläut, dass Jungs und Mädchen gleich sind, dass jetzt eine Umkehr unmöglich erscheint. Dabei wäre sie notwendig um von der falschen Gleichmacherei zu einer echten Gleichberechtigung zu kommen.

Umgekehrt fällt es bis heute vielen Orientalen schwer eine vernünftige Planungskultur mit entsprechender Disziplin im gesamten Leben umzusetzen und man könnte sehr viel diesbezüglich von Deutschland lernen.

Kurz: Die Völker können einander unglaublich bereichern. Und Mischvölker sind bei ihrer Entwicklung in einer globalisierten Welt sehr dynamisch. Das ist sehr deutlich bei den sogenannten BRICS-Staaten zu erkennen, die allesamt aus Mischvölkern bestehen. Es gehört zu den perfiden Waffen des USraelischen Kapitalismus, dass er alle Konkurrenten auch durch eine aufgehetzte „Reinrassigkeit“ zur Spaltung der Völker und zur Schwäche in der Innovation bringen will. Damit sollen zudem die neuen israelischen Rassegesetze reingewaschen werden, da alle anderen ja auch vermeintlich rassistisch denken.

Wer für Menschlichkeit eintritt, der wird sich für eine Völkerverständigung engagieren, sowohl innerhalb seiner Landesgrenzen als auch weit darüber hinaus. Hingegen stammen Rassegesetze in allen Zeiten von selbsternannten Herrenmenschen, selbst wenn sie sich Demokraten nennen.

Yavuz Özoguz  
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RE: Was Iran und Deutschland voneinander lernen können

#2 von Werner Arndt , 20.08.2018 16:11

Zitat von Yavuz Özoguz im Beitrag Türkei und Iran geht es wirtschaftlich schlecht – so sollen wir es glauben!
Als einen der besten Beweise für den wirtschaftlichen Niedergang der Türkei und des Iran wird herangezogen, dass man jeden Türken und Iraner fragen kann, wie es ihm wirtschaftlich geht und er seit 1000 Jahren darüber klagt, wie schlecht es ihm geht. ... Tatsächlich glauben die meisten Orientalen, dass es besser ist, wenn es einem wirtschaftlich nicht so gut gehe, denn dann kommt niemand im großen Familienverbund auf die Idee, sich etwas leihen zu wollen oder nach Unterstützung zu fragen. Dass diese kulturelle Prägung völlig unislamisch ist, sei hier nur nebenbei erwähnt.


Bedauerlich, dass unislamisches Verhalten im Iran demnach so verbreitet ist. Bei Orientalen in meinem Blickfeld, überwiegend Araber und Türken, bemerkte ich dergleichen noch nicht. Aber wie auch immer: Wahrhaftigkeit und Dankbarkeit bereichern jede Gesellschaft.

Man fühlt sich an den Koran-Vers 13:11 erinnert, wobei ich mich frage, unter welchen Voraussetzungen ein Umschwung auf gesellschaftlicher Ebene letztlich erfolgen könnte. Erfordert dieser ausnahmslos vorbildlich handelnde Menschen, wäre eine deutliche Mehrheit hinreichend oder vielleicht bereits eine einfache Mehrheit? Welchen Anteil an Tugendhaften braucht ein Volk, um wirklichen Wandel zu erleben?

Zitat

Sure 13

11. ... Wahrlich, Allah ändert den Zustand, in dem sich ein Volk befindet, nicht ehe sie sich selbst verändert haben. [51] ...


[51] ... Im weiter gefassten Sinne ist dies eine Veranschaulichung für das göttliche Gesetz von Ursache und Wirkung ("Sunnat Allah"), das sowohl das Leben der Individuen wie auch das der Gemeinschaften beherrscht und Aufstieg und Fall menschlicher Kulturen von den moralischen Qualitäten der Völker und den Veränderungen in "ihrem innersten Wesen" abhängig macht. (Asad)


Die Bedeutung des Qur´ans
SKD Bavaria Verlag
2. Auflage, München 1998
Band 3, S. 1070 f.




O ihr, die ihr glaubt, esst von den guten Dingen, die Wir euch bereitet haben,
und seid Allah dankbar, wenn ihr Ihm allein dient.
(Koran 2:172)

... denn wer da dankbar ist, der ist dankbar zum Besten seiner eigenen Seele.
Ist aber einer undankbar, dann ist Allah wahrlich auf keinen angewiesen, Preiswürdig.
(Koran 31:12)


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