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Wahrheit und Falschheit beim Quds-Tag 2019 in Berlin – Sieg für das Volk

#1 von Yavuz Özoguz , 03.06.2019 09:24

Wahrheit und Falschheit beim Quds-Tag 2019 in Berlin – Sieg für das Volk

Gott sei Dank, war die friedliche Quds-Tags-Demonstration in Berlin ein voller Erfolg; ein voller Erfolg für die Veranstalter, ein voller Erfolg für die Demonstranten, ein voller Erfolg für die Polizisten, ein voller Erfolg für alle, die die Lügen von Presstituierten der Systempresse erkennen und verstehen wollen und ein voller Erfolg für die Demokratie, weil volksferne Systempolitiker kaum jemanden mobilisieren konnten. Aber der Reihe nach:

Den wohl sachlichsten Bericht zum Quds-Tag gab der Polizeipräsident in Berlin ab: „Weitestgehend störungsfrei verliefen die „Demonstration anlässlich des Qudstages“ und zwei Gegendemonstrationen, die gestern überwiegend in Charlottenburg stattgefunden haben.“ [1] In ebenfalls bemerkenswerter Sachlichkeit wird wiedergegeben, dass eine von den Behörden verbotene Parole nur Anfangs vor Beginn der Veranstaltung gerufen worden ist: „Bereits vor Beginn der „Demonstration anlässlich des Qudstages“ wurde von künftigen Teilnehmenden „Kindermörder Israel“ gerufen. Der spätere Versammlungsleiter erreichte nach Aufforderung durch die Polizei das Unterlassen dieser Rufe.“ Kein einziges Presstituiertenblatt zitiert diesen Sachverhalt, denn es passt nicht zu den wohl vorgefertigten Hass-Berichten, die nur noch durch aktuelle Fotos untermalt werden sollten.

Das einzige, was an dem Polizeibericht etwas verstörend erscheint, sind die Zahlenangabe: Ca. 1200 Demonstranten und ca. gleich viele Gegendemonstranten. Allerdings muss man wissen, dass der oberste Vorgesetzte der Berliner Polizei, der Bremer Innensenator, einer der Gegendemonstranten war, was möglicherweise mit zu dieser Einschätzung beigetragen haben könnte. Tatsächlich haben unsere eigenen sehr seriösen Zählungen ergeben, dass 2400 Demonstranten maximal 300-400 Gegendemonstranten gegenüberstanden!

RT deutsch hat über 4 Stunden lang die Demonstration übertragen [2]. So kann sich jeder Interessierte sein eigenes Bild über die Teilnehmerzahl machen. Die 500 anwesenden Polizisten dürften sich über die Angaben ebenfalls gewundert haben. Es ist aber ein Sieg für die Demokratie und das Volk, wenn 500 Polizisten feststellen, dass der oberste Vorgesetzte einer zur Neutralität verpflichteten Polizei Teilnehmer einer Gegendemonstration ist und möglicherweise dadurch die Zahlen zugunsten des Zionismus etwas geschönt wurden.

Doch selbst wenn die Zahlen stimmen würden, wäre das eine blamable Niederlage für den Zionismus in den Straßen der deutschen Hauptstadt. Allein 38 Organisationen haben zur Gegendemonstration aufgerufen, darunter Bündnis 90/Die Grünen Berlin, CDU Berlin, DGB Berlin-Brandenburg, Die Linke Berlin, FDP Berlin, mehrere Landtags- und Bundestagsabgeordnete. [3] Auch Spitzenpolitiker der AFD waren unter den Aufrufenden. Angesichts dieser Flut an Aufrufenden ist festzustellen, dass die Zionismus-Freunde kaum jemanden mobilisieren können, unabhängig davon, ob es 300 oder 1200 Teilnehmer waren, die den Apartheidsstaat Israel unterstützt haben. Die Hauptdemo hatte keine namhafte Organisation als Aufrufer!

Ein totales Desaster war der Quds-Tag für den Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung Klein. Er hatte im Vorfeld lautstark alle deutschen Bürger aufgefordert, aus Solidarität (mit wem auch immer) am Samstag Kippa zu tragen. Es ginge ihm dabei vor allem um ein Zeichen gegen die Demonstrationen zum Al-Quds-Tag in Berlin [4]. Nach der Demonstration haben weder er noch die Presstituierten das Thema weiter erörtert, denn auf dem gesamten Kurfürstendamm gab es – bis auf eine Handvoll aus dem Ausland eingeflogener Profi-Zionisten – niemanden, der eine Kippa trug!

Ja, selbst der Bundespräsident soll mit aufgerufen haben, gegen die Quds-Tags-Demonstration vorzugehen. So berichtete die Tagesschau im Vorfeld: „Bundespräsident Steinmeier ruft zum Kampf gegen Antisemitismus in Deutschland auf. Mit Blick auf den für Samstag geplanten antiisraelischen Al-Kuds-Marsch betonte er die Schutzpflicht des Staates.“ Das war allerdings ein sehr merkwürdiger Aufruf. Denn geht man auf die Homepage des Bundespräsidenten, so gibt es unter dem Begriff Quds-Tag keinen einzigen Treffer. Vielmehr handelt es sich um eine allgemeine Bekundung gegen Antisemitismus. Dieser erfolgte zudem nicht in der Öffentlichkeit, sondern in einem Telefonat mit dem Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland. Der „Blick“ auf die Quds-Tags-Demonstration wurde dann von einer zionismusfreundlichen Presse hinzugedichtet. Welcher Bundespräsident würde es wagen, gegen solch eine Vereinnahmung seiner allgemeinen Meinung zu protestieren, selbst wenn er es gar nicht so gemeint hat.

Etwas verwunderlich erscheint die Auflistung des Zentralrats der Eziden in Deutschland (ZED) in der Liste der Gegendemonstranten. Sie demonstrieren damit gegen die Verwandten und Unterstützer derjenigen, die ihnen und ihren Verwandten das Leben gerettet und sie von den Klauen der IS befreit haben. Und sie stehen damit auf der Seite jenes Staates, der die Mörder und Henker ihrer Angehörigen nicht nur mit Waffen beliefert hat [5].

Während nahezu alle Systemmedien lediglich ihre Lüge aufrechterhalten wollen, bei der Demonstration handele es sich um eine Ansammlung von Antisemiten, gibt es überraschend einen einzigen Ausreißer: Cicero berichtet davon, dass die Demonstranten unter anderem die Parole „Judenhass ist ne Schande, hat kein Platz hierzulande“ gerufen haben. Auch die seit mehreren Jahren gerufene Parole „Muslime, Juden und Christen Hand in Hand gegen Zionisten!“ kann bei Cicero nachgelesen werden [6]. Als meine Wenigkeit einen Berufsfotografen dabei erwischt hat, genau jene Parole auf einem Plakat zu fotografieren, habe ich ihn gefragt, warum er jenes Foto aufnimmt, das würde ihm doch keiner abkaufen, hat er geantwortet, das wüsste er, aber er wolle verschiedene Bilder anbieten.

Die Systempresse versucht die Quds-Tags-Demonstration und Gegendemonstration auf den Konflikt Judenfreunde gegen Antisemiten zu reduzieren. Manche Demonstranten glauben, die Auseinandersetzung wäre ein Einsatz von Antizionisten gegen Zionisten. Aber das wird dem Aufruf Imam Chameneis zur Teilnahme an dem Quds-Tag nicht gerecht. Tatsächlich trennt der Quds-Tag Kapitalisten von Antikapitalisten, den Einsatz für Unterdrücker vom Einsatz für Unterdrückte, die Unterstützung für Besatzer von der Unterstützung für Besetzte. Der Quds-Tag trennt diejenigen, die den Apartheidsstaat Israel mit allen Mitteln unterstützen wollen von denjenigen, die ein friedliches Miteinander von Juden, Christen und Muslimen in dieser Welt wünschen. In der Islamischen Republik Iran können Juden ihren Glauben unbehelligt ausüben und vor jüdischen Einrichtungen im Iran gibt es keine Polizeikontrollen und Metalldetektoren. Ein überzeugter Muslim darf aufgrund seines Glaubens keinerlei Feindschaft gegenüber Juden hegen, muss sich aber mit seinem gesamten Einsatz auf erlaubten Wegen gegen Unterdrücker wehren.

Es ist sicherlich kein Wunder, dass sämtliche Bundestagsparteien von den Linken bis hin zu der AFD gemeinsam gegen den Quds-Tag stehen. Deutschland hat die besondere Gabe in den letzten Jahrhunderten stets auf der falschen Seite der Geschichte zu stehen und sich damit selbst zu schaden. Doch die deutschen Teilnehmer am Quds-Tag – und die allermeisten Teilnehmer waren deutsche Staatsbürger – geben Hoffnung für ein Deutschland, dass noch zu retten ist, so Gott will. Entsprechend gab es im Demonstrationszug sehr viele Deutschlandflaggen! Bei der Gegendemo gab es fast ausschließlich Israelflaggen farblich untermalt von Regebogenflaggen und Flaggen des tyrannischen Schah-Regimes. Deutsche Politiker standen bei jenen Flaggen, nicht aber bei der deutschen Flagge. So war der Quds-Tag auch ein Sieg für die Demokratie, damit jeder erkennen kann, wer auf der Seite von Menschlichkeit in Deutschland steht und wer auf der Seite von Unterdrückern, Besatzern und Diktatoren im Ausland.

Eines sollte bei allem Getöse um den Quds-Tag in Deutschland aber weder von Seiten der Demonstranten noch von Seiten der Gegendemonstranten übersehen werden. Die Demo in Berlin (ob mit oder ohne Gegendemo) ist nur ein winziger Tropfen in dem sich inzwischen zu einem Ozean ausgeweiteten weltweiten Demonstrationen mit insgesamt zweistelligen Millionenbeteiligungen weltweit. Eines Tages – und der Tag rückt deutlich näher – wird es das zionistische Apartheidssystem nicht mehr geben. Und dann werden jene Systempolitiker und ihre Presstituierten zu Wendehälsen werden, wie wir es schon einige Male in Deutschland erlebt haben. Wie glücklich für diejenigen, deren Hälse auch in Zukunft gerade bleiben können.



[1] https://www.berlin.de/polizei/polizeimel...lung.816142.php
[2] https://www.youtube.com/watch?v=h4PXl-Hi_XM&t=8745s
[3] http://www.no-al-quds-tag.de/
[4] https://www.israelnetz.com/politik-wirts...g-kippa-tragen/
[5] https://www.heise.de/tp/features/Israel-...zt-4164876.html


Yavuz Özoguz  
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