Der tägliche Kampf
Israel-Kritiker haben es hierzulande bekanntlich nicht leicht, zumal, wenn sie
keine deutschen Staatsangehörigen sind.
Die Berliner marxistische Tageszeitung "junge Welt" machte in ihrer Ausgabe vom
8.Juli darauf aufmerksam.
Sie stellte darin den palästinensischen Journalisten Khaled Barakat vor, der am Abend
des 22.6. einen Vortrag im Berliner sudanesischen Gemeindezentrum halten wollte.
Doch dazu kam es nicht.
"Die Berliner Polizei erwartete Barakat bereits". Deren Angehörige, so die "jW" weiter,
"erklärten, dass seine Aufenthaltsgenehmigung aufgehoben werde."
Der Auslöser für dieses verwerfliche Tun war dabei, wie könnte es auch anders sein, der
Verfassungsschutz, der dem palästinensischen Aktivisten unterstellte, Mitglied der
Volksfront für die Befreiung Palästinas zu sein.
Jenes Bundesamt handelte- natürlich- wiederum in vorauseilendem Gehorsam gegenüber
Israel, dem die Souveränität der Bundesrepublik Deutschland schon immer absolut
gleichgültig war und infolgedessen glaubt, den hiesigen Behörden ihr Verhalten vorschreiben
zu können.
Die werden aber auch ohne Netanjahus Aufforderung, und dies stellt daher den eigentlichen
Skandal dar, inzwischen stets dann von sich aus aktiv, wenn sie irgendwo wirklich diesen Namen
verdienende Kritik am zionistischen Regime bemerken.
Die kritische Auseinandersetzung mit dem israelischen Raubstaat bleibt also- mehr denn je-
für diejenigen, welche sie führen, nicht ungefährlich, vor allem auch deshalb, weil sie von
vorneherein mit den infamsten Denunziationen rechnen müssen.
Der Direktor des Berliner Jüdischen Museums, Peter Schäfer, musste genau dies erst unlängst am
eigenen Leib erfahren.
Weil in seiner Verantwortung dort eine Ausstellung stattfand, die es wagte, sehr zurückhaltende Kritik
an der zionistischen Terrorpolitik zu üben, wurde er umgehend von der Führung der Berliner Jüdischen
Gemeinde und dem früheren Grünen-Bundestagsabgeordneten Volker Beck diffamiert und sogar als
"Anti-Semit" beschimpft.
Diese Beleidigung genügte, um ihn zum Rücktritt vom Posten des Museumschefs zu veranlassen.
Die öffentliche Solidarität für ihn hielt sich leider in sehr überschaubaren Grenzen, auch die Linke, welche
in der Bundeshauptstadt den für die Museen zuständigen Kultursenator stellt, hüllte sich hier in Schweigen.
Von einer Unterstützung des eingangs erwähnten Palästinensers Barakat war bei ihr selbstredend erst recht
nichts zu bemerken gewesen.
So verübt der bundesdeutsche Israel-Anhang und die ihm hörigen Medien tagtäglich einen Anschlag nach dem
anderen auf die doch grundgesetzlich abgesicherte Meinungsfreiheit, was die hiesige Bevölkerung aber scheinbar
oder sogar tatsächlich nicht zu stören scheint, allein schon deshalb, weil darüber kaum oder doch nur absolut
einseitig im Sinne der Zionisten berichtet wird.
Eine Organisation, die dagegen aufbegehrte, war der Berliner "Jugendwiderstand".
Obwohl streng marxistisch orientiert, blieb er doch, oder gerade deswegen, stets dem Gedanken der anti-
imperialistischen Solidarität verpflichtet und wurde deshalb selbstverständlich von den "Anti-Deutschen",
welche immer wieder als fanatische Anhänger des israelischen Rechtsextremismus auftreten, angefeindet und
beim Verfassungsschutz angeschwärzt.
Ein reißerischer Artikel des Berliner "Tagesspiegel" gab Ende vergangenen Jahres dann den Auftakt zu einer
wüsten medialen Hetze gegen den Jugendwiderstand, der als "Maos Schlägertruppe" verunglimpft wurde.
Eine unbewiesene Behauptung, die aber trotzdem erschien, weil eine Parteinahme für die Sache Palästinas in diesem
Land mittlerweile wohl bereits als Straftat angesehen wird.
Die Konsequenz dieser Attacken gegen den Jugendwiderstand waren dann Hausdurchsuchungen bei dessen Aktivisten
sowie die Drohung mit seinem Verbot.
Leider war diese Bewegung des jugendlichen Protestes gegen Ausbeutung und Unterdrückung all dem nicht gewachsen.
Ihre vor kurzem erfolgte Selbstauflösung rechtfertigt diese Wortwahl.
Mit dem Jugendwiderstand verschwand damit- zumindest vorübergehend- wieder eine sehr verdienstvolle Kampfgruppe
gegen den israelischen Terror und dessen publizistische Verherrlichung in der BRD.
Umso wichtiger bleibt folglich die uneingeschränkte Unterstützung der BDS-Bewegung, die, deshalb als "anti-semitisch"
verleumdet, einen absolut friedlichen Kampf gegen die zionistischen Okkupanten führt.
Sie beschreitet damit einen effizienten und dadurch in jeder Weise richtigen Weg.
Denn das Tel Aviver Regime kann und wird allein durch ökonomischen Boykott bezwungen werden.
Fromme Sprüche, und mögen sie noch so gut gemeint sein, helfen hingegen dem palästinensischen Volk in seinem
Freiheitskampf herzlich wenig.
Daher müssen hier andere Mittel und Methoden zum Einsatz gelangen.
BDS zeigt sie, und kann deshalb auch die uneingeschränkte Wertschätzung aller anständigen Menschen verlangen.
Hier sind selbstredend vor allem die Muslime angesprochen, die nicht nur rezitieren, sondern mehr für die Sache dieses so
leidgeprüften Volkes tun wollen!