Iqballe Huduti-Berisha, ein Hungerstreik im Kosovo und warum Deutsche nichts davon erfahren
Die damalige Region und heutige Republik Kosovo spielte eine wichtige Rolle bei der Zerschlagung des ehemaligen Jugoslawiens und der Einbindung in das westliche Wertesystem. Dass jenes „Wertesystem“ aber ausgerechnet im Zusammenhang mit dem Martyrium General Qasim Sualimanis seinen Offenbarungseid leisten und seine gesamte Brutalität offenlegen würde, hätte niemand erahnen können.
Der Republik Kosovo wurde von Europa immer wieder angedeutet, dass sie sich schon bald in die europäischen Familien einfügen könne. Deutschland gehörte zu den ersten Staaten, die Kosovo anerkannt haben. Die aktuellen Entwicklungen verdeutlichen aber, dass Kosovo sich besser als neuer US-Bundestaat eignet, denn er verhält sich wie das US-Verbrechersystem gegenüber den eigenen Bürgern. Und deutsche Presstituierte verschweigen einen Hungerstreik fast vor ihrer eigenen Haustür total, um die deutsche Politik gegenüber Kosovo nicht zu diskreditieren.
Wer kennt schon in Deutschland Iqballe Huduti-Berisha? Noch vor wenigen Wochen war sie selbst in ihrer eigenen Heimat Kosovo mehr oder weniger unbekannt. Sie ist 59 Jahre alt, verheiratet, Muslima, Mutter von drei Kindern, Master in Psychologie, Kopftuchträgerin und Anhängerin der islamischen Befreiungstheologie, die vom Iran ausgeht. Ihr Freundes- und Bekanntenkreis im Kosovo war überschaubar. Und wie viele ihrer Glaubensgenossen und Gerechtigkeitsliebenden in der Welt, hat sie sich nach der Ermordung des iranischen Generals Sulaimani in den sozialen Netzwerken gegen die Verbrechen der USA gewandt.
Genau das aber wurde ihr jetzt zum Verhängnis. Denn die Staats- und Regierungschefs des Kosovo hatten sich schützend hinter die USA gestellt und jedes Verbrechen der USA gerechtfertigt, auch dieses neuerliche Verbrechen! Premierminister Ramush Haradinaj hat dagegen den iranischen Vergeltungsangriff scharf verurteilt: „Wir verurteilen scharf die Angriffe des Iran und jedes Staates, der den Frieden im Irak und anderswo zerstören will…“ Die USA meinte er nicht!
Gemäß USA und Staats- und Regierungschefs des Kosovo war General Sulaimani tot. Aber Iqballe Huduti-Berisha hat in Facebook gepostet, dass Märtyrer Sulaimani niemals sterben wird. Sie schrieb am 6. Januar in der für Muslime leicht verständlichen Blumensprache: „Du bist gegangen, um Imam Husain zu umarmen, weil er in seinem Land Kerbela getrauert hat und jetzt leuchtet die Nacht für dich mit Tausenden von Kerzen, die für die Seele brennen und dem großen Mann General Sulaimani gehören. Grüße die Ahl-ul-Bait (Heilige Familie des Propheten) und sage Ihnen, dass die Welt mit den Gerechten ist und dass die Gerechtigkeit sehr nahe ist, sich mit dem Kommen von Imam Mahdi (a.) zu manifestieren. Habt ein bisschen Geduld. O ihr unterdrückten Muslime, wo immer Ihr sind“.
Das genügte, um sie wegen Terrorunterstützung am 7. Januar festzunehmen und in Untersuchungshaft für 30 Tage festzusetzen. Im Gefängnis wurde sie in Isolationshaft gesteckt. Ab dem 19.1.2020 befand sie sich aus Protest gegen ihre Behandlung fünf Tage im Hungerstreik. Erst als ihre Haftbedingungen Vorgestern erleichtert wurden, brach sie den Hungerstreik ab. Ihre Untersuchungshaft wird zunächst bis zum 7. Februar andauern. Danach soll ein anderes Gericht darüber entscheiden, ob sie verurteilt wird. Ihr drohen ein bis fünf Jahre. Kein einziger westlicher Presstituierter setzt sich für die Meinungsfreiheit im Herzen Europas ein. Meinungsfreiheit ist ein Waffe des Westens gegen den Rest der Welt, aber wenn jemandem im Westen schwere Strafe droht, weil ihre Meinung die westliche Vorherrschaft in der Welt anzweifelt – selbst wenn es nur extrem indirekt ist, wie in diesem Fall – dann schlägt das westliche System erbarmungslos zu.
Was die Verantwortungsträger im Kosovo allerdings völlig unterschätzen, ist die Kraft der Wahrheit! Sie ist nicht aufhaltbar. Bis jetzt wusste kaum jemand im Kosovo, dass es kosvarische Schiiten gibt. Jetzt wissen sie es. Bis heute wussten selbst New York Times Leser nicht, dass es im Kosovo Anhänger der islamischen Befreiungstheologie gibt. Sowohl Sunniten als auch Schiiten wurden im Kosovo mehr oder minder verfolgt, nur Anhänger der von den Saudis unterstützen Wahabiten hatten freie Hand, um eine Monsterfratze eines Möchtegernislam zu verbreiten. Jetzt fragen sich einige Amerikaner, warum jene Frau festgenommen wird und wie schwach doch die US-Fans weltweit sind, dass sie solch eine Frau in Isolationshaft nehmen müssen nur dafür, dass sie einige blumige Worte zu General Sulaimini geschrieben hat. Deutsche Presstituierte machen einen Riesenrabatz, wenn irgendein westlicher Agent an einer türkischen Grenze versehentlich angehustet wird. Aber wenn vor ihrer eigenen Tür auf brutalste Weise eine völlig harmlose unschuldige Frau mundtot gemacht und physisch zerstört wird, schweigen sie. All das ist das tagtäglich lauter werdende Todesgekeuche eines untergehenden Systems, das auf Unrecht aufgebaut ist. Der Gerechtigkeit kann niemand enteilen, selbst wenn er glaubt mit Unrecht noch einige Jährchen zu überleben. Am Ende stehen wir alle vor dem gleichen Gericht, und das ist nicht beeinflussbar durch westliche Presstituierte.
Falls jetzt ein mit menschlichem Mitleid erfüllter Leser sich die Frage stellt, was wir für die geehrte Iqballe Huduti-Berisha tunt können, so ist die Antwort einfach: Wir müssen die Schweigsamkeit der westlichen Presstituierten durchbrechen, indem wir diese Nachricht in möglichst vielen Sprachen durch möglichst viel Unterstützung so weit tragen wie möglich, denn nichts fürchten Presstiuierte und westliche Politiker mehr als die Wahrheit.
Hinweis für Übersetzer des Artikels, das deutsche Wortspiel „Presstituierter“ lässt sich auch als „journalistische Hure“ übersetzen.