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Hat der Hessische Finanzminister wirklich Selbstmord begangen?

#1 von Yavuz Özoguz , 30.03.2020 15:44

Hat der Hessische Finanzminister wirklich Selbstmord begangen?

Der Hessische Finanzminister Thomas Schäfer ist tot an einem Bahngleis gefunden worden. Das vermeldete unter anderem der Mainzer Merkur am 28.3.2020 [1]. In dem Bericht heißt es unter anderem: „Am Samstagvormittag wurde der Rettungsleitstelle eine leblose Person im Bereich der Bahngleise der ICE-Bahnstrecke in der Gemarkung Hochheim gemeldet. Einsatzkräfte fanden nach einer Absuche am Einsatzort eine männliche Leiche auf. Aufgrund der Verletzungen konnte die Identität des Mannes nicht unmittelbar festgestellt werden.“



Die Leiche war also derart extrem verletzt, dass ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet werden musste. Erst dadurch wurde die Identität des Verstorbenen festgestellt. Dann heißt es weiter: „Aufgrund der Gesamtumstände, der umfangreichen Tatortarbeit, der Befragung zahlreicher Zeugen, der Auffindesituation vor Ort sowie technischer und kriminalwissenschaftlicher Auswertungen und Untersuchungen, ist von einem Suizid Schäfers auszugehen.“ Wird hier behauptet, dass ein ICE den Mann überfahren hat, es aber der ICE selbst kaum bemerkt hat? Sonst hätte es ja wohl eine Vollbremsung gegeben und wir hätten hunderte Zeugen, von denen einige sicherlich auch einen Bild-Zeitungsauftritt erhalten hätten. Gemäß dem Polizeibericht ist davon auszugehen, dass der Betroffene weder ein Handy noch einen Ausweis dabei hatte und nicht einmal einen Abschiedsbrief (jedenfalls nicht bei sich), denn sonst hätte man ja nicht suchen brauchen. In einer Zeit, in der jeder Terrorist seinen Ausweis am Tatort liegen lässt, hat ausgerechnet ein berühmter Politiker, der angeblich eine Verzweiflungstat begeht, nichts bei sich, was auf seine Identität schließen lässt und bürdet ausgerechnet den Polizisten, um die er sich sorgt, zusätzliche Arbeit auf. Die Polizeidirektion ist sich offensichtlich der Merkwürdigkeit des Fundes bewusst und bittet höflichst darum, von Nachfragen abzusehen [2]. Aber das hätten sie nicht schreiben brauchen. Staatstragende Presstituierte fragen ohnehin nie nach, wenn es kritisch wird.

Der Lebenslauf des verstorbenen Ministers hört sich nach allem anderen an als nach Selbstmord. Und die verbreitete These, er hätte den Corona-Druck nicht standgehalten, erscheint äußert merkwürdig. Erst vier Tage zuvor soll er einen starken Auftritt vor dem Landtag hingelegt haben, bei dem er deutlicher als alle anderen Redner klar gemacht habe, für wie dramatisch er die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise hielt [3] und wie intensiv er sich einsetzen möchte. Als Kronprinz von Ministerpräsident Volker Bouffier genoss er zudem hervorragende Zukunftsaussichten. Anders als bei anderen Selbstmorden berühmter Persönlichkeiten, wie z.B. Nationaltorwart Emke oder FDP-Politiker Möllemann, konnte man weder aus seinem Verhalten der letzten Monate noch im Nachhinein eine Geschichte erfinden, die den Selbstmord schlüssig erscheinen lässt. Einzige bisherige Erklärung ist der Druck der Corona-Krise. Doch das erscheint mir nicht hinreichend, so dass eine Recherche sinnvoll erscheint. Der Ansatz, dass ein Schwerverletzter sich selbst an die Bahngleise schleppt, erscheint nicht weiter verfolgenswert, da die Angaben zu wage sind, um daraus Schlüsse zu ziehen.

Warum also recherchiere ich dennoch weiter? Im metaphorischen Sinn ist es eine Erfahrung, dass der Satan bei seinen Verschwörungen immer so klare Spuren legt, dass diejenigen, die ihm nicht folgen wollen, dazu eine Chance haben. Oder anders ausgedrückt: Wahrheit und Falschheit sind in der Regel klar voneinander trennbar, auch wenn es manchmal schwieriger ist. Nur deshalb werden wir dafür verantwortlich gemacht, falls wir der Wahrheit nicht folgen.

Das erste, was mir auffällt, ist eine Art Sarkasmus der Geschichte. Nur wenige Wochen vor dem Sterben von Thomas Schäfer erfolgte ein Gedenken an den ermordeten hessischen Wirtschaftsminister Heinz Herbert Karry, der Anfang März 100 Jahre alt geworden wäre [4]. Das hat zwar nichts mit dem aktuellen Fall zu tun, ist aber eine weitere Motivationshilfe, weiterzusuchen, zumal Schäfer zu den Gedenkenden gehört hat.

Thomas Schäfer war ein Finanzjongleur, der keinerlei Skrupel hatte, öffentliche Gelder zu riskieren. Rund drei Milliarden Euro (!) soll das Land Hessen verloren haben, weil im Jahr 2018 Finanzminister Thomas Schäfer mit Finanzderivaten auf steigende Zinsen gewettet und sich verzockt haben soll [5]. Bis zu jener Zeit wusste ich gar nicht, dass Finanzminister mit öffentlichen Geldern an der Börse ungestraft zocken dürfen. Auch sonst scheint der Finanzminister das deutsche Recht sehr eigenwillig interpretiert zu haben: Nur drei Tage vor seinem angeblichen Selbstmord drohten der Hessen-CDU wegen einer Geheim-Villa hohe Strafzahlungen von mehrere Zehntausend Euro. Die Villa wurde jahrelang in der Vermögensbilanz der Partei verheimlicht. Sie steht in Marburg, in der sich auch das Wahlkreisbüro von Thomas Schäfer befand [6]. Ich weiß nicht, ob diese Spur weiterführt. Aber da ihn drei Milliarden Staatsgelder nicht in den Tod getrieben haben, dürften es wenige Zehntausend CDU-Gelder wohl auch nicht.

Einen ganz anderen Fall stellt der NSU-Terrorprozess dar. Der damalige Justizstaatssekretär Thomas Schäfer musste im NSU-Untersuchungsausschuss im Landtag aussagen. In diesem Zusammenhang war Schäfer mit dafür verantwortlich, „dass der Schutz der Verfassungsschutzquellen nicht durch die Ermittlungen gefährdet werde“ [7]. Keine einzige der Nachrufe von Presstituierten der Systempresse geht auf diesen Umstand ein. Das könnte die richtige Suchrichtung sein.

Bevor ich weitersuche, erlaube ich mir den Hinweis, dass ich weder selbstmordgefährdet bin noch jemals Selbstmord begehen würde, da das mein Glaube und meine feste Überzeugung verbieten, einmal abgesehen davon, dass ich auch nicht depressiv bin, sondern voller Hoffnung auf das Erscheinen des Erlösers!

Bereits im Jahr 2017 berichtete Telepolis über die ungewöhnlich lange Liste der Zeugen im NSU-Prozess, die umgekommen sind [8]. Und der Mord an dem hessischen Politiker Walter Lübcke liegt auch nicht lange zurück und soll noch einmal auch im Zusammenhang mit NSU untersucht werden [9]. Gleich zwei ermordete hessische Politiker in so kurzer Zeit wäre wirklich zu viel. Dabei dreht sich vieles um einen Ex-Verfassungsschützer. Im Fokus der NSU-Ermittlungen steht der Name Andreas Temme. Er gilt als Schlüsselfigur bei der Aufklärung des Mordes an Halit Yozgat. Temme war zur Tatzeit der Ermordung Halit Yozgats in dessen Internetcafé. Er hatte das Internetcafé nur wenige Sekunden nach dem Mord verlassen und sich später nicht bei der Polizei gemeldet. Er sagte später aus, er habe beim Verlassen des Internetcafés den verblutenden Halit Yozgat hinter dem Tresen nicht gesehen. Bei einer Wohnungsdurchsuchung fand man bei Temme eine Ausgabe von Hitlers „Mein Kampf“ und seitenlange handschriftliche Abschriften daraus. Das Pikante dabei ist: Der damalige Justizstaatssekretär und spätere Finanzminister Thomas Schäfer habe damals die neue Beschäftigung für Temme vorgeschlagen, sagte der Linken-Abgeordnete Hermann Schaus im Gespräch mit der Zeitung Hessische Niedersächsische Allgemeine [10]. Es gab offensichtlich auch Verbindungen zwischen Andreas Temme und dem mutmaßlichen Lübcke-Mörder Stephan Ernst. Erstaunlich dabei ist, dass jener Temme mittlerweile im Kasseler Regierungspräsidium arbeitet.

Noch am Tag vor seinem Ableben hatte sich Schäfer öffentlich für die Unternehmen im Land eingesetzt, die an der Corona-Krise leiden [11].

An dieser Stelle enden die Recherchen Eures Amateur-Journalisten. Mehr ist ohne Insiderwissen nicht drin. Ich kann nicht ausschließen, dass der Finanzminister sich umgebracht hat, obwohl meines Erachtens viel zu viele Indizien dagegen sprechen. Was ich aber feststellen kann, ist die Tatsache, dass wieder ein Zeuge des NSU-Prozesses nicht mehr aussagen kann und fast alle Presstituierten, die einen Nachruft verfasst haben, diesen Aspekt weggelassen haben. Die Akten zum NSU-Terror, der höchstwahrscheinlich ein staatlich begleiteter Terror war, sind erst in 30 Jahren freigegeben. Das werde ich wohl nicht mehr miterleben, aber meine Enkelin soll wissen, dass es unter ihren Vorfahren Menschen gegeben hat, die nicht immer jede Nachricht der Presstituierten ihrer Zeit geglaubt haben. Wer weiß, was noch im Windschatten der Corona-Propaganda in diesem Land noch passieren wird? Wäre schön, wenn ein Profi sich durch diese Recherchen motiviert fühlen würde, mehr aufzudecken.

Ich drücke den Angehörigen mein Beileid aus und wünsche ihnen viel Geduld und Standhaftigkeit.

[1] https://merkurist.de/mainz/hochheim-hess...is-gefunden_gSo
[2] https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/43562/4558894
[3] https://www.fr.de/rhein-main/thomas-scha...r-13631956.html
[4] https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/r...y-16667565.html
[5] https://www.welt.de/wirtschaft/article18...arden-Euro.html
[6] https://www.welt.de/politik/deutschland/...heim-Villa.html
[7] https://www.fr.de/rhein-main/cdu-org2659...t-11083755.html
[8] https://www.heise.de/tp/features/Vom-Ste....html?seite=all
[9] https://www.heise.de/tp/features/Neuer-U...SU-4687540.html
[10] https://www.hna.de/kassel/mord-walter-lu...r-13126213.html
[11] https://www.frankfurt-live.com/corona-kr...hen-120595.html

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RE: Hat der Hessische Finanzminister wirklich Selbstmord begangen?

#2 von Brigitte Queck , 30.03.2020 17:00

Sehr geehrter Yavuz Özoguz !
Sie haben meine eigenen starken Zweifel an der Selbstmordthese des hessischen Finanzministers zum Ausdruck gebracht. Vielen Dank dafür !
Auch die Quarantäne von Frau Merkel erscheint mir sehr merkwürdig.
Hat sie doch IMMER BETONT, DASS IN DER ZEIT DER CORONA-KRISE DIE GESUNDHEIT DER MENSCHEN VORRANG HABEN MUSS!!
Dies deckt sich JEDOCH KEINESFALLS MIT DEN ANSICHTEN WIRTSCHAFTSGEWALTIGEN IN DIESEM LANDE, die in einer Zeit, da der Coronavirus auch in Deutschland immer weiter voranschreitet, SCHON VOM NOTWENDIGEN BALDIGEN WIEDERINGANGSETZEN DER DEUTSCHEN WIRTSCHAFT REDEN !
Mit freundlichen Grüßen
Brigitte Queck

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