Brief-Kontakte für Inhaftierte gesucht
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Brief-Kontakte für Inhaftierte gesucht
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so wie es aussieht, ist eine Kontaktaufnahme über ,,yallah-saar" ( https://www.yallah-saar.de/news/news-beitraege/ )
wesentlich einfacher als z.B. über das ,,Schwarze Kreuz" (zweiter, unterer Link im ersten Beitrag)
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mehr zum Thema:
https://www.betterplace.org/c/neues/volu...chreibtisch-aus
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Ergänzung zu Beitrag 2:
Wir gehen sensibel mit Ihren Daten um. Darüber hinaus werden wir als Projekt Yallah! die Briefe ungelesen weiterleiten.
Ganz einfach und in 3 Schritten:
1. Melden Sie sich bei uns per E-Mail an info@yallah-saar.de
2. Wir schicken Ihnen einen Brief, den wir von einem Inhaftierten bekommen haben.
3. Sie schicken uns Ihre Antwort, und wir leiten sie weiter.
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Ergänzung zu Beitrag 2 & 4
🔥🔥🔥🔥🔥🔥🔥🔥🔥🔥🔥🔥🔥🔥🔥🔥🔥Sie selbst entscheiden, wie Sie sich bei Ihrem Briefkontakt nennen. Weder Ihr Name noch Ihre Adresse werden genannt - es sei denn, Sie möchten das selbst in Ihren Briefen erwähnen.
🔥🔥🔥🔥🔥🔥🔥🔥🔥🔥🔥🔥🔥🔥🔥🔥🔥
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PS:
hier auch Infos über den JUGENDstrafvollzug
https://www.saarland.de/jvaotw/DE/home/home_node.html
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„Schlimmer als die körperliche Quarantäne ist, wenn man kein digitales Netz hat“ (Michael King, www.gefaengnisseelsorge.net)
🔥🔥🔥🔥🔥🔥🔥🔥🔥🔥🔥🔥🔥🔥🔥
Aufgrund der Corona-Pandemie wurden unsere Aktivitäten innerhalb der saarländischen Justizvollzugsanstalten eingestellt. deshalb haben wir uns in den letzten Monaten Alternativen überlegt, wie wir die Inhaftierten trotz der Einschränkungen erreichen können. 💡💡💡💡💡💡💡💡💡
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ZUM TEIL englischsprachige Seiten
https://writeaprisoner.com/
https://www.prisoninmates.com/
https://prisonfellowship.org.uk/our-work/letter-link/
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„Jeder Brief ist ein Geschenk für mich“
Den Kontakt zur Außenwelt nicht verlieren: Das versuchen viele Inhaftierte im Gefängnis. Eine Möglichkeit ist da das Briefeschreiben.
Nun ist das Briefeschreiben „Therapie und Lichtblick“ für ihn. „Ich kann meine Sorgen ansprechen."
https://mobil.nwzonline.de/plus-region/j...707937-amp.html
Regeln im Gefängnis
Bevor ein Brief bei ihm in seiner Einzelzelle landet, wird er geprüft. Gelesen werden dürfen diese nicht, erklärt Koutsogiannakis. Das Briefgeheimnis gilt auch im Strafvollzug. Für Inhaftierte in Untersuchungshaft gelten andere Regeln, dort kann der Text von einem Gericht kontrolliert und einbehalten werden.
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kompletter Beitrag
Brief-Kontakte für Inhaftierte gesucht
„Schlimmer als die körperliche Quarantäne ist, wenn man kein digitales Netz hat“ (Michael King, www.gefaengnisseelsorge.net)
Aufgrund der Corona-Pandemie wurden unsere Aktivitäten innerhalb der saarländischen Justizvollzugsanstalten eingestellt. deshal haben wir uns in den letzten Monaten Alternativen überlegt, wie wir die Inhaftierten trotz der Einschränkungen erreichen können.
Inhaftierte der JVA Saarbrücken und Ottweiler haben beispielsweise vor einer Woche einen Newsletter zu aktuellen und gesellschaftlich relevanten Themen bekommen (siehe Foto)
Außerdem erhielten die Inhaftierten durch uns eine Anfrage für Briefkontakte. Wer möchte, schreibt einen Brief, schickt diesen in einem verschlossenen Umschlag an uns und wir leiten diesen dann an Interessierte weiter.
Wir haben schon die ersten Briefe bekommen, falls Sie Interesse haben, mit einem Inhaftierten eine Brieffreundschaft einzugehen, schreiben Sie uns!
Sie selbst entscheiden, wie Sie sich bei Ihrem Briefkontakt nennen. Weder Ihr Name noch Ihre Adresse werden genannt - es sei denn, Sie möchten das selbst in Ihren Briefen erwähnen.
Wir gehen sensibel mit Ihren Daten um. Darüber hinaus werden wir als Projekt Yallah! die Briefe ungelesen weiterleiten.
Ganz einfach und in 3 Schritten:
1. Melden Sie sich bei uns per E-Mail an info@yallah-saar.de
2. Wir schicken Ihnen einen Brief, den wir von einem Inhaftierten bekommen haben.
3. Sie schicken uns Ihre Antwort, und wir leiten sie weiter.
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Ergänzung zu Beitrag 8:
wird wohl von Bundesland zu Bundesland & teilweise auch von JVA zu JVA etwas unterschiedlich sein:
https://jva-schwaebisch-hall.justiz-bw.d.../Service/Briefe
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http://www.nothilfe-birgitta-wolf.de/pate.html
Ein Brief kann die Welt verändern
Die Hand reichen kann so einfach sein. Ein Briefkontakt kann sehr bereichernd sein - für beide Seiten. Wenn wir die Verbindung zu unserer eigentlichen Heimat aufrecht erhalten bleibt sie auch in unserem Herzen.
Wir suchen Menschen, die bereit sind, mit kontaktlosen männlichen Strafgefangenen Verbindung aufzunehmen durch Briefwechsel und je nach Möglichkeit durch gelegentliche Besuche. Viele erhalten jahrelang nie einen privaten Brief.
Ablauf
Nachdem Sie uns kontaktiert haben, erhalten Sie eine Adresse, bei der die Beschreibung ungefähr Ihren Erwartungen entspricht. Sie können in aller Ruhe entscheiden, ob Sie mit dieser Person einen Briefkontakt führen möchten.
Neben dem geistigen Austausch, den solche Kontakte für Inhaftierte bieten, sehen wir die Möglichkeit, dadurch Menschen für die Probleme des Strafvollzugs zu sensibilisieren und die Vorurteile gegenüber straffällig Gewordenen abzubauen.
Tipps zum Beginn einer Briefpatenschaft
Auch Strafgefangene haben eine Würde, die Sie respektieren sollten. Dazu gehört beispielsweise, dass Sie nicht vorschnell über sein bisheriges Leben urteilen oder versuchen, dieses "umzukrempeln".Wenn Sie sich zu einem Briefkontakt entschließen, sollten Sie sich Zeit dafür nehmen. Gefangene haben selten Gelegenheit, sich ausführlicher über ihre Fragen auszutauschen. Manchmal hilft es bereits, ihnen zuzuhören.Angesichts der vereinsamenden Zustände im Strafvollzug ist es nicht verwunderlich, dass manche Gefangene über diesem Weg eine Partnerin fürs Leben suchen. Um falsche Erwartungen oder Missverständnisse zu vermeiden, sollten Sie anfangs klarstellen, wozu Sie bereit sind (evtl. Besuche) und was Sie nicht möchten (z. B. Partnerschaft). Auch wenn uns aus unserer langjährigen Arbeit keine negativen Beispiele bekannt geworden sind, hören wir doch immer wieder von Menschen, die prinzipiell zu einem Briefkontakt mit Gefangenen bereit sind, jedoch Angst um die Wahrung ihrer Privatsphäre haben. In diesem Fall empfehlen wir Ihnen, für den Briefverkehr mit den Inhaftierten eine postlagernde oder Postfachanschrift zu verwenden.
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Justizvollzugsanstalt Ottweiler
Die Justizvollzugsanstalt Ottweiler mit der Teilanstalt Saarlouis ist zuständig für den Jugendstrafvollzug (männlich) und Erwachsenstrafvollzug (männlich) unter 2 Jahre
Jugendstrafen und Untersuchungshaft an männlichen Jugendlichen werden im Saarland in der JVA Ottweiler vollstreckt. Der Jugendvollzug der JVA Ottweiler verfügt über 144 Haftplätze, wovon 32 Haftplätze auf die Untersuchungshaft und 112 Haftplätze auf die Strafhaft entfallen. Die Unterbringung von Untersuchungshäftlingen und Strafhäftlingen erfolgt in getrennten Hafthäusern. Der Vollstreckungsplan des Saarlandes sieht vor, dass die Untersuchungshaft an Personen, die zum Tatzeitpunkt unter 21 Jahren alt waren, in der JVA Ottweiler vollstreckt wird.
Neben der Untersuchungshaft und dem geschlossenen Jugendvollzug gibt es in Ottweiler eine Abteilung mit 10 Haftplätzen für einen behandlungsorientierten Wohngruppenvollzug, eine Sozialtherapeutische Abteilung mit 10 Haftplätzen und einen offenen Jugendvollzug mit 10 Haftplätzen. Für entlassene Häftlinge, die über keine Wohnmöglichkeit verfügen, steht ein Nachsorgehaus zur vorübergehenden Unterbringung zur Verfügung. Neben dem Erwerb des Hauptschulabschlusses können die jugendlichen Gefangenen Ausbildungen in 6 anstaltseigenen Ausbildungsbetrieben absolvieren. Bei den Ausbildungsbetrieben handelt es sich um einen Elektrobetrieb, eine Kfz-Werkstatt, eine Heizung-/Sanitärwerkstatt, eine Malerei mit Fahrzeuglackiererei, eine Schlosserei und eine Schreinerei.
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Ergänzung zu den Beiträgen 1, 2 & 9
Die Justizvollzugsanstalt Ottweiler ist eine Justizvollzugsanstalt in Ottweiler im Saarland. Die Anlage besteht aus fünf Hafthäusern, dem Verwaltungsgebäude, einem Schulhaus, der Turnhalle sowie dem Küchenpavillon. Es existiert noch eine zweite Justizvollzugsanstalt im Saarland, die JVA Saarbrücken.
Geschichte:
Im März 1970 wurde die Anlage zur Belegung 🔥🔥🔥jugendlicher Straftäter🔥🔥🔥 eröffnet. 1989 kam ein neuer Gebäudekomplex hinzu. Seit 1990 werden auch erwachsene Gefangene, weibliche Gefangene und Abschiebehäftlinge belegt. In Saarlouis wurde eine Außenstelle errichtet.
Belegung:
Es gibt Haftplätze für 🔥🔥🔥140 Jugendliche🔥🔥🔥, 80 männliche Erwachsene und 16 Frauen. Die Belegung betrug im Jahresdurchschnitt 2018 173 Gefangene.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Justizvo...stalt_Ottweiler
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Strafvollzug im Saarland:Ex-Häftling kritisiert das Gefängnis Ottweiler
Ottweiler/Saarbrücken Ein ehemaliger Insasse wirft dem Gefängnis Missmanagement vor. Der Anstaltsleiter und das Justizministerium widersprechen.
Von Dimitri Taube
Tim Müller hat wegen Betrugs mehrere Monate im Gefängnis gesessen. Untergebracht war er in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Ottweiler und der JVA-Außenstelle in Saarlouis. Anfang des Jahres kam er wieder frei. Seine Strafe findet er gerechtfertigt, doch an die Zeit im Gefängnis hat er keine guten Erinnerungen. Seiner Wahrnehmung nach läuft dort vieles schief. Er spricht von Missmanagement, Personallücken und mangelnder Beratung.
Davon könne keine Rede sein, sagt dagegen Marco Bauer, Anstaltsleiter der JVA Ottweiler. Er sei überrascht von der Kritik, vor allem von der Vehemenz. Die Haftbedingungen seien „ganz gut“. Missstände seien ihm nicht bekannt. Auch das saarländische Justizministerium widerspricht: Der Vorwurf, es fände keine Betreuung durch Fachdienste statt, werde „nachdrücklich zurückgewiesen“.
Tim Müller heißt eigentlich anders, möchte aber nicht mit richtigem Namen auftreten, um seine Resozialisierung nicht zu gefährden. Er steht nach wie vor in Kontakt zu anderen Gefangenen. Die meisten seien seiner Meinung, sagt er. Er bekomme auch jetzt, nach seiner Entlassung, immer wieder mit, wie unzufrieden sie seien. Einer von ihnen bezeichnet die JVA Ottweiler gegenüber der SZ als „Chaosladen hoch zehn“. Müller selbst formuliert es so: „Die Resozialisierung funktioniert nur bedingt, viele Existenzen gehen den Bach runter.“ Er wolle deshalb Missstände aufzeigen und erreichen, dass sich die Lage für Häftlinge bessert.
Fehlende soziale Angebote seien das „größte Manko“, sagt Müller. Außerdem gebe es im Erwachsenenbereich keine Sozialarbeiter und Psychologen, die sich um die Belange der Häftlinge kümmerten. Dabei seien gerade die ersten Wochen in Haft für viele die belastendsten, zum Beispiel bedingt durch Wohnungs- und Arbeitsplatzverlust.
Das Justizministerium wehrt die Kritik ab: Zwei Psychologen und sechs Sozialarbeiter seien für die Betreuung von jugendlichen und erwachsenen Gefangenen zuständig – damit seien aktuell alle Stellen besetzt. Weiter teilt das Ministerium mit, dass der Sozialdienst mit jedem neuen Gefangenen eine „Eingangsdiagnostik nebst Drogendiagnostik“ durchführe und auf dieser Basis weitere Schritte plane.
Tim Müller kritisiert auch, dass in den Haftanstalten im Jahr 2013 der Empfang von Paketen abgeschafft wurde. Die Begründung: zu viel Drogenschmuggel. Allerdings sei seitdem der Drogenkonsum deutlich angestiegen, sagt er und verweist auf einen Artikel der Saarbrücker Zeitung („Zahl der Drogenfunde in Gefängnissen steigt“, 31. Oktober/1. November 2018). Dabei seien Pakete von außen sehr wichtig, weil sich viele Insassen keine Einkäufe leisten könnten.
Gefängnis-Chef Bauer sieht das anders. Die Abschaffung der Pakete sei eine Sicherheitsmaßnahme gewesen. Er hält sie für sinnvoll. Das Justizministerium teilt mit, der Empfang von Paketen habe für Gefangene „nicht mehr annähernd den Stellenwert zur Erleichterung des Lebens innerhalb der Anstalt und zur Festigung von Außenbeziehungen, wie dies früher der Fall war“. Zudem sei die Paketkontrolle mit einem erheblichen Aufwand verbunden, der die Beamten stark belaste und von anderen Aufgaben abhalte.
Ein weiterer Vorwurf von Müller betrifft das Essen in der JVA Ottweiler. Die Vielfalt des Speiseplans lasse zu wünschen übrig, findet er. Auch in diesem Punkt widerspricht Marco Bauer: Das Essen sei sehr gut und sehr abwechslungsreich. Er mache jeden Tag eine Kostprobe, und auch ein Arzt prüfe die Speisen ständig.
In einem anderen Bereich hat Tim Müller dagegen schon etwas erreicht. Es geht um Telefongespräche in der Saarlouiser Außenstelle der JVA. Dort dürfen die Häftlinge in einem dafür vorgesehenen Bereich telefonieren. Bisher mussten ihnen Beamte jedoch erst die Mobiltelefone aushändigen. Umständlich, befand Müller, und regte an, das zu ändern. Die JVA-Leitung war einverstanden. Deswegen werden die Telefone künftig in Schließfächern hinterlegt. „Das ist auch eine Arbeitserleichterung für uns“, sagt Marco Bauer und lobt die Idee seines ehemaligen Häftlings.
Für Müller ist das eine Motivation, weiterzumachen. Aktuell stört ihn vor allem das Verhalten des Justizministeriums. Es beschönige die Situation, sagt er. Und auf seine Beschwerde vor mehreren Wochen habe es nach wie vor nicht reagiert. Auf SZ-Anfrage lässt das Ministerium wissen, die Stellungnahme sei am 18. Februar eingegangen. Tim Müller könne nach „sorgfältiger Prüfung“ mit einer Antwort rechnen. Sie werde „zeitnah erfolgen“.
https://www.saarbruecker-zeitung.de/saar...er_aid-37977713
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Die Frage von Schuld und Vergebung
Seit Anfang des Jahres ist Michael Müller Gefängnisseelsorger für das Saarland
Quierschied - Acht Türen sind zwischen ihm und seinem Schreibtisch, wenn Gefängnisseelsorger Michael Müller morgens gegen 8.30 Uhr vor den Toren der Justizvollzugsanstalt Saarbrücken steht und eingelassen werden möchte. „Und es wären noch mehr Türen, wenn sich mein Büro nicht im Verwaltungstrakt, sondern im eigentlichen Gefangenentrakt befinden würde.“ Was ihm lieber wäre. Denn dafür ist er seit Anfang des Jahres da: Um Kontakte aufzubauen, Gespräche zu führen, um zuzuhören und um da zu sein – für die Gefangenen und für die Mitarbeitenden.
Anfang 2020 wurde Müller als Nachfolger des langjährigen Gefängnispfarrers Peter Breuer eingeführt. Breuer hatte, bevor er 2018 in Ruhestand ging, Müller zu diesem Stellenwechsel motivieren können. Beide kannten sich bereits über die Notfallseelsorge. Als Gefängnisseelsorger im Saarland ist Müller nun in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Saarbrücken, der Justizvollzugs- und Jugendstrafanstalt in Ottweiler und deren Teilanstalt in Saarlouis eingesetzt.
„Mein Tag besteht fast ausschließlich aus persönlichen Kontakten und Gesprächen.“ Es gebe zwar an den Wochenenden auch einen Gottesdienst, die Wochentage seien aber strukturiert durch die vielen Gespräche, was ihm gut gefalle. „Ich kann – um mit den Worten der Diözesansynode zu sprechen – in meiner Arbeit jetzt ausschließlich diakonisch und missionarisch wirken“, erzählt Müller. Er möchte in diesem Punkt nicht missverstanden werden. „Ich war sehr gerne Gemeindepriester“, versichert er, während er die Stationen nach seiner Priesterweihe im Jahre 1995 aufzählt: „Kaplan war ich in Elversberg, es folgten Stationen in Uchtelfangen, von 2001 bis 2014 in Altenkessel/Rockershausen und schließlich die Pfarrerstelle in Quierschied.“ Aber er verleugnet auch nicht, dass er – ohne den zu leitenden Verwaltungsapparat einer Pfarrei – nun so wirken kann, wie es ihm zuvor nicht möglich war. „Als Priester hat man zwar immer mit den existenziellen Fragen nach Schuld und Vergebung zu tun, aber jetzt sind diese Auseinandersetzungen für mich noch intensiver und noch kontinuierlicher.“
Ansprechpartner für Gefangene und Bedienstete
In der Regel seien es die Gefangenen, die ihn um ein Gespräch bäten. „Und manchmal scheinen die Anfragen banal – manchmal geht es nur darum, dass jemand ein Feuerzeug braucht, oder einen Kugelschreiber.“ Man müsse sich im Klaren darüber sein, dass ein Gefängnis ein Ort des Mangels sei, eben auch des Mangels materieller Selbstverständlichkeiten. „Aber oft ergibt sich aus diesen Anfragen ein erster Kontakt, vielleicht ein Gespräch. „Deswegen fühle ich mich da auch nicht ausgenutzt, denn letztlich ist es ein erster Schritt für die Gefangenen, diesen Mangel anzusprechen, was oft nicht leicht fällt.“ Manchmal gehe er auch von sich aus auf Gefangene zu, etwa wenn man in den Gesprächen mit den Psychologen, Pädagogen und Sozialarbeitern auf einzelne Häftlinge zu sprechen komme. Und dann ergeben sich ungeplante Kontakte auf dem Flur, etwa zu Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der JVA. „Ich bin ja nicht Gefangenenseelsorger – ich bin Gefängnisseelsorger, und da sind die Angestellten mit inbegriffen.“
Für die Gespräche geht er zu den Gefangenen hin, am besten in deren Haftraum. Manchmal bleibt es dann bei diesem einen Gespräch. Von manchen wird er aber auch häufiger angefragt, sodass sich die Möglichkeit eröffnet, den Gefangenen über einen längeren Zeitraum zu begleiten. „Habe ich dabei zugehört?“ Diese Frage sei ihm wichtiger als die nach ‚Erfolg‘ oder nach einer ‚Wirkung‘. „Ich habe dabei den Vorteil, dass ich kein Angestellter der JVA bin. Für mich gilt das Beichtgeheimnis“, für die Gespräche mit den Insassen genauso wie für die mit den Angestellten, die in ihm nicht den Kollegen sehen, sondern jemanden, der außerhalb des Systems steht.
Konfession oder Religion spielen keine Rolle
Oft kreisen die Fragen um Schuld und Vergebung, um Reue und Einsicht. Und da unterscheiden sich Gefangene seiner Erfahrung nach kaum von den Menschen da draußen: „Vielen von uns denken doch zunächst: Schuld sind die anderen.“ Hier aber habe die Frage nach dem eigenen Anteil, nach dem Punkt, an dem man selbst Schuld auf sich geladen habe, eine tiefere Radikalität. Ihm selbst – geboren und aufgewachsen im saarländischen Dudweiler – sei bei diesen Gesprächen klar geworden, dass es oft Glück oder Kleinigkeiten sein können, die die Richtung eines Lebensweges bestimmen: „Und für dieses Glück bin ich froh und sehr dankbar.“
Vor jedem Gespräch informiere er sich über den Haftgrund seines Gesprächspartners, „auch damit man sich nichts gegenseitig vormachen kann und man möglichst ehrlich miteinander umgeht.“ Die Konfession oder die Religion des Gesprächspartners spiele keine Rolle. „Meiner Erfahrung nach ist es einfacher, mit älteren Gefangenen ins Gespräch zu kommen – die jüngeren wollen noch nicht so gerne über tiefergehende Themen sprechen, sondern oft eher ‚cool‘ sein.“ Sein Schutz vor einem ‚zu viel‘ an Problemen und Gedanken sei der gleiche wie der eines Gemeindepriesters. „Auch früher stand ich oft vor der Frage: Was nehme ich mit hinter die Tür? Was nicht? Und was nehme ich auch mit ins Gebet?“ Illusionen und Vorurteile habe er ablegen müssen, seit er in den JVA arbeitet. „Man denkt sich zunächst vielleicht: ‚Den Gefangenen geht es doch eigentlich ganz gut‘“, bis man die Enge, das Bedrängte und dann auch den Mangel selbst erlebt habe. „Das hier ist kein Luxus.“ Nicht für jemanden, für den die mindestens acht Türen verschlossen bleiben.
https://www.bistum-trier.de/news-details...-und-vergebung/
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