Tod eines Menschenfreundes
Am 26.Dezember 2021 starb in Kapstadt Erzbischof Desmond Tutu.
Der 91jährige darf mit Fug und Recht als einer der wichtigsten Helfer
des seit Jahrzehnten von Israel so grausam unterdrückten Volkes
von Palästina angesehen werden. Bis zu seinem Lebensende erhob
er stets seine Stimme gegen das von der internationalen "Werte-
gemeinschaft" entweder stillschweigend oder sogar offen unterstützte
Apartheid-System, welches die Zionisten seit Ende der 1940er Jahre
dem palästinensischen Volk aufgezwungen haben.
Lebendigsten Anschauungsunterricht für die Grausamkeit dieses "Systems
der getrennten Entwicklung" bekam er ja selber jahrzehntelang in der mit
Israel freundschaftlich verbundenen Republik Südafrika, wo er lange Jahre
seines Lebens hinter Kerkermauern zubringen musste.
Dieses sein persönliches Leiden sensibilisierte ihn für den Freiheitskampf
der Palästinenser. "Arch", wie er gerne genannt wurde, war so einer der
ersten, welcher sich mit den Zielen der 2005 gegründeten Bewegung BDS
(Boykott-De-Investition-Sanktion) solidarisierte.
Einmal schrieb er einem ihrer Aktivisten Folgendes: " Ihr seid viel schneller als
wir auf der Suche nach einem vollen Menü der Rechte. Das muss das Internet
sein! Aber euer Kampf wird härter sein als unserer, denn Israels Apartheid ist
noch schlimmer als die Südafrikas. Wir hatten nie F-16 Bomber, die unsere
Bantustans bombardierten und Hunderte unserer Kinder töteten. Vergesst das
nicht!"
Denkwürdig blieben diese Worte, welche er unmittelbar vor der Verleihung des
Friedensnobelpreises 1984 in Oslo sprach: "Wir wollen nicht, dass unsere Ketten
bequem sind. Wir wollen sie loswerden".
Dass Palästina endlich und endgültig von den furchtbaren Ketten der israelischen
Besatzungsherrschaft befreit wird, dies blieb bis zu seinem letzten Lebenstag sein
intensives Bemühen. Gerade dies sollte Bischof Desmond Tutu niemals vergessen
werden. Am glaubwürdigsten kann dieser Dank wohl durch die Unterstützung der
ebenso idealistischen wie wirkungsvollen BDS-Bewegung abgestattet werden, die seit
ihrer Gründung, unter großen persönlichen Opfern ihrer Aktivistinnen und Aktivisten,
für das Selbstbestimmungsrecht des palästinensischen Volkes kämpft.
Ihr steht dabei bekanntlich eine Übermacht von Israel-Hilfswilligen gegenüber, die
gedankenlos auch die schlimmsten israelischen Verbrechen unterstützen.
Das neueste in einer unvorstellbar langen Kette zionistischer Gräueltaten ist dabei der
in diesen Stunden erfolgte Luftüberfall auf den syrischen Hafen Latakia, der dort eine
Reihe von Großbränden ausgelöst hat.
Der israelische Terror- Latakia beweist es ja- ist also allgegenwärtig.
Das Volk von Palästina ist sein Daueropfer. Am Ende dieses Jahres muss daher die un-
bedingte Solidarität mit ihm für jeden anständig gebliebenen Menschen eine moralische
Verpflichtung sein und bleiben. Erzbischof Desmond Tutu ist und bleibt hier ein leuchtendes
Vorbild, und dies für alle Zeiten!