Der wirkliche Anti-Imperialismus
Der Ukraine-Krieg hat leider auch innerhalb der weltweiten anti-imperialistischen
Bewegung für manchen Streit über die richtige Einstellung dazu gesorgt.
Das ist und bleibt natürlich ungemein traurig, weil sich darüber- selbstverständlich-
die Imperialisten aller Schattierungen förmlich die Hände reiben.
Dennoch ist eines dabei ersichtlich geworden: Es geht um einen tatsächlich diesen
Namen verdienenden Anti-Imperialismus.
Konkret heißt das wiederum: Ablehnung eines auf die Wiederherstellung der früheren
Sowjetunion abzielenden russischen Expansionismus und g e n a u s o Kampf gegen
den unter US-amerikanischer Ägide stattfindenden Globalismus mit all seinen schlimmen
Abprodukten, wie etwa NATO-Osterweiterung und weltweiten Kriegen, welche die USA
ja oft genug in ihrer Geschichte entfesselt haben.
Die uneingeschränkte Solidarität mit dem palästinensischen Freiheitskampf gegen den
Terror-Staat Israel, stellt in diesem Zusammenhang selbstredend einen integralen Bestandteil
dar.
Natürlich kann ich dabei diejenigen gut verstehen, welche, aus welchen Gründen auch immer,
auch heute noch voll auf die Moskauer Karte setzen und Wladimir Putin deswegen gewogen
geblieben sind. Es handelt sich hier zumeist um in der Vergangenheit erprobte Kämpferinnen
und Kämpfer aus der Globalismus-kritischen Bewegung.
Ich bitte diese aber einmal zu überlegen, ob sie Putin nicht bei der nächst besten Gelegenheit
fallen lassen wird, wenn er genau dies als für seine machtpolitischen Interessen notwendig
und nützlich ansehen sollte. Dies sollte man also stets bedenken und infolge dessen sich um eine
geistige Unabhängigkeit gegenüber den Machtblöcken USA und Russland bemühen.
Der zweite Weltkrieg hat ja weiß Gott gezeigt, wie gut die sich ansonsten ideologisch so fremden
Alliierten Sowjetunion, USA und Großbritannien ergänzt haben.
Oder anders formuliert: Bolschewismus und Reaktion, Hand in Hand.
Daran hat sich, wenn auch die äußeren Etikette wechselten, nichts geändert!
Es ist für unsereinen selbstverständlich mit einem unguten Gefühl verbunden, sich gedanklich nach
dem russischen Angriff auf die Seite einer Ukraine zu stellen, die- scheinbar oder auch tatsächlich-
dem zionistisch-US-amerikanischen Einfluss anheimgefallen ist. Die extrem pathetische "BILD"- Be-
richterstattung über die dortigen Ereignisse ist ja für das von mir hier Geschriebene bezeichnend
genug.
Aber trotzdem: Gerade die Ukraine, und da kann man bis auf die Endphase des ersten Weltkrieges
zurückblenden, wo deutsche Truppen in Kiew und anderswo für die Freiheit dieses bis dahin zum
Zarenreich gehörenden Landesteiles kämpften, war schon immer sehr deutschfreundlich gesinnt,
was zahlreichen ihrer Freiheitskämpfer, ich erwähne hier- stellvertretend für so viele andere- nur
den Namen Bandera, das Leben gekostet hat. Das wird meine Person nie vergessen (können), weshalb
es für mich auch niemals eine Zustimmung zur jüngsten russischen Aggression geben kann und geben
wird.
Dr. Özoguz hat in diesem Forum immer wieder äußerst informative Details aufgelistet, welche in ihrer
Deutlichkeit und Aussagekraft oft genug für sich selber gesprochen haben. Dafür gebührt ihm großer
Dank. Meine Person schreibt dies, auch wenn wir beide, gerade unlängst, etwas aneinander geraten sind.
Aber letztendlich möchte doch auch er, der sich so unermüdlich wie kaum ein anderer für die Freiheit des
Volkes von Palästina einsetzt, eine Welt, wo Recht und Gerechtigkeit die Geschicke der in ihr lebenden
Menschen bestimmen. Genau dies, ist uns doch von Gott aufgegeben worden, wobei es gleichgültig ist,
welcher Religion wir angehören. Und weil dem so bleibt, sollte uns der Ukraine-Krieg und die Kommentierung
der russischen Rolle darin, nicht entzweien, sondern -stattdessen- immer wieder aufs neue zu einer Haltung
veranlassen, welche als wirklich unabhängig von den in Washington, Moskau und anderswo sitzenden Imperialisten
bezeichnet werden kann. Damit, so glaube zumindest ich, wird man auch am überzeugendsten Gottes Auftrag,
für Gerechtigkeit unter den Menschen einzutreten, gerecht!