Ein Toter ruft zur Tat
Am 8.Juli dieses Jahres ist es 50 Jahre her, dass Ghassan Kanafani, einer der bekanntesten palästinensischen
Schriftsteller, vom israelischen Geheimdienst MOSSAD ermordet wurde.
Zusammen mit seiner Nichte Lamees Najm, kam er bei der Explosion einer von den israelischen Terroristen
vor seinem Haus in Beirut deponierten Autobombe ums Leben.
Sein Leben dokumentiert das Schicksal seines durch die Zionisten so grausam unterdrückten Volkes dabei in jeder
Hinsicht.
Er wurde am 9.April 1936 in Akka geboren. Die Nakba, also dessen durch Israel herbeigeführte Katastrophe,
vertrieb ihn aber mit seiner Familie aus der angestammten Heimat. Gemeinsam ging es daraufhin zunächst in den
Libanon und dann nach Syrien, wo Ghassan Kanafani an der Universität Damaskus studierte.
Nach einem Aufenthalt in Kuwait, kehrte Kanafani wieder nach Beirut zurück und schloss sich dort der Volksfront
für die Befreiung Palästinas an. Zusammen mit deren inzwischen schon legendären Führer Dr. George Habash, wurde
durch ihn in dieser Zeit die Zeitschrift "Al-Hadaf" herausgegeben. Sein besonderes Aufgabenfeld war damals allerdings
die Funktion des internationalen Sprechers dieser revolutionären Volksbefreiungsbewegung.
Darüber hinaus trat der vor fünf Jahrzehnten Ermordete als Autor in Erscheinung.
Die von ihm verfassten Bücher "Männer in der Sonne", "Rückkehr nach Haifa", "Um Saad", sowie "Alles, was euch bleibt",
sind ausdrucksstarke Belege seines Könnens und erinnern noch heute an diesen einzigartigen Kämpfer und Künstler.
Vor allem aber war er, wie die Gefangenenhilfsorganisation Samidoun richtigerweise feststellt, "der erste, der den Begriff
´Widerstandsliteratur´zur Beschreibung des palästinensischen Schrifttums verwendete". (1)
All dies rief natürlich den zionistischen Feind auf den Plan. Der glaubt ja bekanntlich, damals wie in unseren Tagen, das
Recht zur Ermordung jedes freiheitsliebenden Palästinensers zu besitzen. Mittlerweile hat er es aber auch auf jeden
Menschen ausgedehnt, von dem angenommen wird, dass durch ihn die terroristischen Ziele Israels beeinträchtigt werden
könnten. Der Westen schweigt- selbstverständlich- zu all dem und ermöglicht dadurch diese feigen Morde.
Dies wird sich- leider- künftig nicht ändern. Umso wichtiger ist und bleibt daher die aktive Unterstützung des palästinensischen
Volkskampfes gegen das israelische Unterdrückungsregime.
Unendlich viele Frauen und Männer, ja auch schon Kinder, haben dafür ihr Leben geopfert.
Sie bleiben damit genauso unvergessen wie Ghassan Kanafani, der ihnen in seinen Büchern und dem so vielfältigen politischen
Wirken für die Freiheit seines Volkes eine Stimme gab. Damals wie heute.
Sein Todestag möge uns daher, mehr denn je, daran erinnern und in seinem Sinne weiter für Palästinas Freiheit kämpfen.
Deren irgendwann einmal erfolgender Sieg wird aber der schönste Lohn für diesen mutigen Mann sein!
1
"Ghassan lebt, Palästina lebt! Aufruf zum 50.Jahrestag des Attentats auf Ghassan Kanafani".
Veröffentlicht am 18.Mai 2022 auf der Internet-Plattform von Samidoun.