Verdammter Zwist in den eigenen Reihen
Es ist eigentlich furchtbar: Da wird bekanntlich das palästinensische Volk schon seit dem
Bestehen Israels von den Zionisten grausam unterdrückt und seiner Freiheit beraubt, aber
anstatt all seine Kraft gegen diesen Feind zu konzentrieren, bekriegt man sich in den eigenen
Reihen. Der Journalistin Karin Leukefeld ist dazu ein ausführlicher Artikel zu verdanken, der in
der heutigen Ausgabe (4.8.2023) der marxistischen Tageszeitung "junge Welt" erschienen ist.
Danach wurde in dem südlich von Beirut, nahe der Hafenstadt Sidon, gelegenen Flüchtlingslager
Ain Al-Hilweh ein Anschlag auf den Sicherheitschef der Fatah, Generalmajor Abu Ashraf al-
Armoushi, verübt, dem mindestens zwölf Menschen zum Opfer fielen. Darunter befand sich auch
ein Mitarbeiter des UN-Hilfswerkes für Palästina (UNRWA). Der Anschlag führte darüber hinaus zur
vorübergehenden Schließung des von dieser Organisation dort betriebenen Krankenhauses.
Der der HISBOLLAH angehörende libanesische Parlamentsabgeordnete Osama Saad fand dazu die
richtigen Worte, wenn er sagte: "Der zionistische Feind eskaliert gegen Libanon und Palästina, und wir
dürfen ihm nicht helfen, einen Konflikt innerhalb der Lager anzuheizen, was nur in Israels Interesse
ist. Die Waffen der Palästinenser müssen gegen eine mögliche israelische Aggression gerichtet werden,
nicht gegeneinander und auch nicht gegen den Libanon."
Leider haben diese so richtigen Worte im Gaza-Streifen keinen Widerhall gefunden, wo es immer wieder
von den westlichen Medien als "Sozialproteste" bezeichnete Demonstrationen gegen die Hamas gibt.
Israelische Veröffentlichungen weiden sich förmlich an dieser unbestreitbaren Tatsache, arbeiten sie doch
dessen Regime förmlich in die Hände.
Natürlich werfen sie hierzulande auch ein denkbar schlechtes Licht auf die Volksbefreiungsbewegung Hamas,
und schaden ihr damit gleichsam doppelt.
Wer wie ich im übertragenen Wortsinne sein Herzblut dem Kampf für die Freiheit Palästinas geschenkt hat,
kann nur tiefe Trauer über diese geschilderten Vorgänge empfinden.
Es ist ja nicht nur der Verrat der islamischen Staaten, welche Israel diplomatisch anerkannt haben, zu beklagen,
sondern auch die eigene Uneinigkeit innerhalb des palästinensischen Freiheitskampfes. Der Nutznießer davon ist
aber immer Israel, und wird es auch in Zukunft sein.
Ist diese Erkenntnis denn so schwer zu begreifen?