Wusste Netanjahu davon Bescheid?
Während wieder zahlreiche Menschen im Gazastreifen dem israelischen Wüten gegen die palästinensische Bevölkerung
zum Opfer fallen, erregt eine Meldung der "New York Times" internationales Aufsehen. Danach soll der Regierung Israels
bereits mehr als ein Jahr vor dem Hamas-Angriff dessen genaues Szenarium bekannt gewesen sein.
Unter der Bezeichnung "Jericho Wall" seien, so die Berichterstattung darüber, auf mehr als 40 Seiten genau die Einzelheiten
festgehalten worden sein, welche dann ab dem 7.Oktober Wirklichkeit wurden. Dies bezieht sich sowohl auf den
Raketenbeschuss wie auf Drohnenangriffe, die Bodenoffensive mit Motorrädern und zu Fuß, sowie das Erscheinen von
bewaffneten Gleitschirmfliegern.
All dies erinnert in fataler Weise an den seinerzeitigen japanischen Angriff auf die US-Kriegsflotte in Pearl Harbor am 7.Dezem-
ber 1941, welcher dem damaligen amerikanischen Präsidenten Roosevelt die willkommene Gelegenheit bot, nun auch
offiziell in den Krieg gegen die Achsenmächte Deutschland und dessen Verbündete einzutreten.
Mittlerweile ist es dabei in der Geschichtsschreibung unbestritten, dass Roosevelt durchaus über den bevorstehenden Angriff
Japans Bescheid wusste, aber ihn aus dem genannten Grund gerne in Kauf nahm.
Die Parallelen zu Netanjahu liegen hier auf der Hand. Ihm ging und geht es ja- man folge nur seinen diesbezüglichen Äußerungen-
um die vollkommene Vernichtung der Hamas. Er ist dabei nur der Ausführende seiner rechtsextremen Minister Itamar Ben-Gvir
und Bezalel Smotrich, welche ihre rassistischen Ansichten ständig zum Besten geben.
Genauso wie damals Roosevelt, brauchte aber auch ein Netanjahu Grund und Anlass zur Verwirklichung seiner Lieblingsidee, die
in der völligen Hamas Auslöschung besteht. Irgendwelche Rücksicht auf Menschenleben, sowohl eigene wie feindliche, kannten
und kennen dabei weder der ehemalige US-Präsident noch der israelische Regierungschef. Diese rücksichtlosen Machtmenschen
gingen und gehen stattdessen im buchstäblichsten Wortsinne über Leichen.
Man mag sich in diesem Zusammenhang auch durchaus daran erinnern, dass nach heute weitestgehend bestätigten Berichten der
MOSSAD, also Israels Geheimdienst, 1987 maßgeblich an der Hamas-Gründung beteiligt war, um dadurch die säkulare El-Fatah zu
schwächen.
So verhält es sich also wirklich mit dem in der BRD so intensiv beschworenen "Selbstverteidigungsrecht Israels".
Es war und ist nur ein billiger Vorwand dafür gewesen, sich des neben der Hisbollah wichtigsten Amaleks, also Feindes, zu entledigen.
Über 15.000 Palästinenserinnen und Palästinenser mussten für diesen Wahn der Rechtsradikalen Israels inzwischen sterben.
Aber auch eine ungezählte Anzahl von Israelis wurden bisher letztlich Opfer der Strategie ihrer Regierung, durch die heutige Eskalation
der Geschehnisse der Idee vom "rassisch reinen" Groß-Israel näherzukommen. Die jüdischen "Siedler" im Westjordanland sind dafür
mit ihrem permanenten Terror gegen die dortige palästinensische Bevölkerung der augenfälligste Beweis für die Richtigkeit dessen,
was vielen, gerade in Deutschland, heute noch als eine unbewiesene Behauptung erscheinen mag.
Das unvorstellbare Leid der im Gazastreifen und Westjordanland lebenden Menschen, die von Israel gezwungen wurden, als Flüchtlinge
herumzuirren, bricht einem dabei in diesen kalten Wintertagen förmlich das Herz. Ebenso verhält es sich mit den, trotz des
Gefangenenaustausches, immer noch zahllosen politischen Häftlingen in den Gefängnissen Israels, welche dort, nach den jüngst bekannt
gewordenen Meldungen, oftmals furchtbaren Misshandlungen ausgesetzt sind.
Natürlich interessieren solche Tatsachen einen Olaf Scholz noch seine grüne Außenministerin nicht im geringsten.
Auch der Präsident des "Zentralrates der Juden in Deutschland", Joseph Schuster, der die Bundesrepublik unlängst sogar dazu aufforderte,
sich "an Israel ein Beispiel zu nehmen", schweigt natürlich zu Leid und Elend der Bevölkerung Palästinas.
Übrigens: Die beiden von mir hier erwähnten Minister Ben-Gvir und Smotrich werden auch in unseren Medien übereinstimmend zumeist als
"rechtsextrem" bezeichnet. Die Aufforderung von Dr. Schuster umzusetzen, hieße also dann konkret, zwei bekannte bundesdeutsche
Rechtsextremisten in die Berliner Regierung aufzunehmen. Es wäre ja, wenn man diesen Würzburger Arzt und CSU-Mitglied wirklich ernst nähme,
nur die logische Konsequenz seiner Aussage!
So geht also das Sterben unverändert und unvermindert weiter. Netanjahu, vom türkischen Präsidenten Erdogan am 29.11.2023 vor dem
Parlament in Ankara völlig zu Recht "als der Schlächter von Gaza" bezeichnet, realisiert in diesem Kontext des Grauens somit auch weiterhin
das "Alte Testament" der Bibel, wo es nur so von Leichenbergen der im damaligen Heiligen Land von den Königen David und Salomon
umgebrachten Menschen wimmelt.
Jesus Christus tritt dagegen im christlichen "Neuen Testament" als Künder der Menschenliebe und Barmherzigkeit in Erscheinung.
Nicht zuletzt deshalb musste er ja auch auf jüdisches Betreiben den Tod am Kreuz erleiden.
Haben wir es verdient, auf so brutale Art und Weise an das "Alte Testament" erinnert zu werden?