Nicaragua gegen die Feigheit Deutschlands
Erfreulicherweise hat der mittelamerikanische Staat Nicaragua die Bundesrepublik Deutschland
wegen "Beihilfe zum Völkermord" vor dem Internationalen Gerichtshof angeklagt.
In seiner Klage macht dieses Land darauf aufmerksam, dass Deutschland "durch seine aktive
Unterstützung Israels gegen die Normen des Völkerrechts, zum schweren und unmittelbaren Nachteil
des palästinensischen Volkes, verstößt."
Natürlich wird dieser so mutige Schritt der Regierung in Managua das offizielle Berlin nicht im
geringsten beeindrucken oder gar zu einer Korrektur seiner inzwischen schon pathologische Züge
annehmenden Israel-Treue veranlassen.
Trotzdem: Auch wenn diese Klage hierzulande bei der Hörigkeit gegenüber den israelischen Verbrechen
kaum eine öffentliche Wirkung haben dürfte, ist doch damit ein wichtiger Schritt von der
sandinistischen Regierung in Sachen Wahrung des Völkerrechtes gesetzt worden.
Überhaupt: Es ist durchaus beeindruckend, wie sich zumindest Teile der nicht paktgebundenen Staaten dieser
Welt vom zionistischen Joch befreit haben. Das unterscheidet sie auch wohltuend von einigen Ländern der
islamischen Hemisphäre, die, trotz aller Genozid-Handlungen Israels, nach wie vor mit dem zionistischen Gebilde
zusammenarbeiten.
An der deutschen Einstellung gegenüber Palästina wird sich leider auch zukünftig nichts ändern- hier widerspreche
ich auch ausdrücklich Dr.Özoguz, der hier immer wieder leise Hoffnungen auf eine Berliner Kurskorrektur äußert.
Wie k e i n anderes Land dieser Erde, vielleicht sogar noch stärker als die USA, instrumentalisiert Deutschland
das in der Vergangenheit den Juden angetane Unrecht zum radikalen Nachteil des palästinensischen Volkes.
Oder noch genauer: Die dortigen Menschen könnten allesamt verrecken, Hauptsache: Israel ist damit geholfen!
Eine wahrhaft grausame Feststellung, die noch dazu schrill und polemisch klingen mag, aber Deutschland
leistet mit seiner Verzehnfachung der Waffen-Exporte an Israel gegenüber dem Vorjahr genau diesem Denken
Vorschub.
Dessen Einstellung gegenüber den Palästinenserinnen und Palästinensern wird sich selbstverständlich ebenfalls um
kein Jota ändern. Man hat ja gegenüber allen Kritikern daran, stets den Vorwurf parat, deren Einstellung sei
"antisemitisch".
Bedauerlich ist und bleibt hingegen die defaitistische Haltung der Hisbollah, welche sich nach wie vor weigert, eine
dem palästinensischen Volk nützende "zweite Front" zu etablieren. Und dies trotz all der ständigen israelischen
Luftüberfälle gegen den Libanon und diese Bewegung.
Eine absolut unverständliche Haltung, die aber in der Zukunft, sollte sie nicht schleunigst der Vergangenheit angehören,
einmal als Musterbeispiel des Verrats an einem kämpfenden und für seine Freiheit sterbenden Volk angesehen werden
wird!