Im Namen des Erhabenen
Kommentar zu Blüten der Entschleierung (9)
Die Westliche Welt versteckt den Führer hinter der Fassade von Demokratie
Diese Woche hat der US-Verteidigungsminister Hagel unverblümt ausgesprochen, was schon seit Jahrzehnten klar ist: Die USA erklären sich zum Führer.
In Nordkorea wird derzeit ein neuer Konflikt inszeniert, um davon abzulenken, dass ein einziger Satz Imam Chamene’is dafür gesorgt hat, dass die Kriegsdrohungen der Zionisten gegen den Iran zum Schweigen gebracht wurden. Büßen müssen dafür auch die Palästinenser, die wieder einmal ganz offen ermordet werden.
Doch im Rahmen des sogenannten Nordkoreakonfliktes hat sich der US-Verteidigungsminister Hagel zu einigen unverblümten Aussagen hinreißen lassen, die das Wesen des imperialistisch-kapitalistischen Westens offen legen. Hagel betonte bei seiner ersten großen Rede seit seinem Amtsantritt im Februar den weltweiten Führungsanspruch der amerikanischen Streitkräfte. Die USA dürften sich nach seinen Aussagen nicht den „Luxus“ leisten, sich zurückzuziehen. Wenn Washington nicht „führe“, werde ein anderer „führen“. Und das wäre eine Welt, die er seinen Kindern nicht vererben wolle.
Die USA spricht also ganz offen vom Führerprinzip und erklärt sich selbst zum Führer. Was hat das mit der stets vorgegaukelten Demokratie zu tun? Welche demokratische Legitimation hat jener „Führer“? Welche Völker dieser Erde haben die USA dazu erwählt, „Führer“ zu sein? Welches demokratisch gewählte Weltgremium hat den USA diese Legitimation gegeben? Ist es nicht vielmehr so, dass die USA der meistgehasste Staat dieser Erde sind (im Gleichklang mit Israel)? Dementsprechend ist es leicht verständlich, dass die USA ihren Führungsanspruch mit dem Militär untermauern! Die USA sind die heutigen militärischen Gewaltherrscher dieser Welt, und sie geben es auch unumwunden und ohne jegliche Scham offen zu! Und zudem kündigen sie an, dass sie diese Gewaltherrschaft auch weiterhin aufrecht erhalten wollen.
Soweit so schlecht, aber wie reagieren nun die „demokratischen“ Staaten dieser Erde? Wie reagiert die demokratische Bundesrepublik Deutschland? Wie viele Politiker aus dem Bundestag haben Herrn Hagel widersprochen und öffentlich gesagt, dass Deutschland keinen Gewaltherrscher als Führer möchte? Welcher andere angeblich so demokratische Staat hat sich dazu geäußert? Welcher die Demokratie und Menscherechte posaunende westliche Politiker hat Stellung dazu bezogen, dass „Führung“ nicht durch militärische Gewalt, sondern durch Werte errungen werden kann und nicht von Herrschern den Beherrschten aufgezwungen, sondern vom Volk würdigen Menschen auferlegt werden sollte!
Tatsache ist, dass sich die gesamte Westliche Welt diesem Diktat der US-Tyrannen absolut widerspruchslos unterworfen hat, sämtliche Verantwortungsträger in den westlichen Staaten und die gesamte Schar der Hofjournaille.
Wahre Führung bedarf Werte; transparente, nachvollziehbare und überzeugende Werte. Zu diesen Werten gehören Gerechtigkeit, Frieden und wahre Freiheit. Gerechtigkeit bedeutet unter anderem, dass die Hälfte der westlichen Verantwortungsträger für ihre weltweiten Verbrechen vor ein internationales Gericht gehört. Frieden bedeutet unter anderem, dass die größten Waffenexporteure der Welt entmachtet werden. Und wahre Freiheit bedeutet unter anderem, dass der Kapitalismus überwunden und ein gerechtes, menschenwürdiges System etabliert wird.
Aus nachvollziehbaren Gründen werden westliche Politiker keines der drei wahren Werte anstreben. Niemand stellt sich gerne selbst vor Gericht als Angeklagter. Keiner der Politiker will sich mit den Mächtigen der Waffenlobby anlegen (denn das könnte tödlich enden), und wahre Freiheit interessiert diese Leute auch nicht, denn ihr persönlicher Wohlstand beruht darauf, dass es Kapitalismus gibt.
Insofern liegt die Verantwortung für Gerechtigkeit, Frieden und Freiheit in der Hand der Völker. Jedes Volk bekommt,, was es verdient. Die mutigen Menschen im Iran haben eine Führung in der Heiligkeit unserer Zeit, der die Befreiungstheologie lehrt, und wir haben in der Westlichen Welt eine „Führung“ durch die größten Verbrecher gegen die Menschlichkeit unserer Zeit, die Gewaltherrschaft lehrt.
Die sogenannte Demokratie ist eine Fassade für das Volk. Wenn aber immer mehr Menschen in diesem Volk das erkennen, dann wird die Fassade zu einer Ruine. Um das erkennen zu können, bedarf es der Selbsterziehung. Es gibt keine Gerechtigkeit, Frieden und wahre Freiheit ohne Selbsterziehung. Und die Selbsterziehung ist der Keim zur Befreiungstheologie unserer Zeit, vor der sich die Mächtigen mehr fürchten, als vor jeder Atombombe. Denn ihre Herrschaft beruht darauf, dass die Menschen mehr ihren Trieben ausgeliefert sind, als der Menschlichkeit und Nächstenliebe. Systematisch haben sie die Nächstenliebe zerstört und Triebinstinkte gefördert. Aber sie waren dazu nur in der Lage bei Menschen, die sich nicht selbst erzogen haben. Daher beginnen wir gemeinsam, uns wieder selbst zu erziehen. Und das ist eine Erziehung zur wahren Freiheit.