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Die Wahrheit über Sadiq Schirazi (Teil 1)

#1 von Yavuz Özoguz , 15.05.2014 15:34

Manche Konflikte, die zwischen Muslimen geschürt werden, oder scheinbar „unerwartet“ zwischen ihnen entstehen, haben ihre Ursache in professionellen Zwietrachtsäern, die unter Muslimen wirken, und die es zu entlarven gilt.

Eine jener Personen, die zu den bekanntesten Zweitrachtsäern unter den Schiiten unserer Zeit gehört, ist Yassir al-Habib. Er verbreitet sehr viel Hass gegen sehr hohe und angesehene Schiiten in der Welt. Auf seiner eigenen Internetseite behauptet er, dass islamische Gelehrte wie Ahmed Al-Waeli al-Laithi al-Kinani, Sayyid Kamal al-Haydari und Sayyid Hassan Nasrullah nur „äußerlich“ die Schia unterstützen würden. Er wirft Imam Chamene’i öffentlich vor, dass er seine Fatwa, die das Verfluchen der heiligen Symbole der Sunniten verbietet, „nur“ aus politischen Gründen erlassen habe, „auf Kosten des wahren Glaubens“.

http://alqatrah.net/de/question/index.php?id=128

Wortwörtlich schreibt das Büro jenes offensichtlich für die Briten und Zionisten arbeitenden Agenten: „Die Version des Islams, welche durch Khameini propagiert wird, ist eine Mischung aus batrischen Elementen, Philosophie, Mystik, und Sufismus, mit dem er die Barkis ersucht als fünfte Rechtschule akzeptiert zu werden. Zur gleichen Zeit verhaftete, folterte und tötete sein Regime Tausende von Gläubigen, und sogar Gelehrte. Zudem bestimmt er auch als oberster Führer, der ungerechtfertige Rechtsprechungen ausspricht, und der die religiösen und Menschenrechte anderer Gelehrten missachtet. Wer ist daher Quelle der Uneinheit?“

Er verbreitet auf einer einzigen Seite so viele Lügen, Verleumdungen und Feindseligkeiten, dass man sich im heutigen Internetzeitalter geradezu wundern muss, dass so etwas noch Wirkung erzielen kann. Aber viele leichtgläubige gutherzige Jugendliche können sich einfach nicht vorstellen, dass jemand, der einen Turban aufsetzt, derart offen und schamlos lügen kann. Dazu einige Beispiele von der Seite: Yassir Habib behauptet, dass der Gelehrte Schariatmadari hinter der Toilette des Krankenhauses verscharrt worden wäre, in dem er im hohen Alter behandelt wurde und starb. Schariatmadari war ein Gelehrter in der Anfangszeit der Islamischen Republik Iran, der sich des Hochverrats schuldig gemacht hatte, und dennoch nicht hingerichtet wurde! Jene Toiletten-Grab-Version der Geschichte haben offensichtlich Schirazis auch in die deutsche Wikipedia-Version eingeschleust. Das Problem bei dieser Lüge besteht darin, dass das Bahram-Krankenhaus, in dem er behandelt wurde, an der Damavand Straße in Teheran liegt. Noch heute arbeiten Personen in dem Krankenhaus, die Schariatmadari behandelt haben. Hingegen liegt sein Grab auf einem kleinen Friedhof in Qum, wo er gelebt und gelehrt hat (wie es auch im englischen Wikipedia nachlesbar ist). Allein die Tatsache, dass man ihm zur Behandlung von qum nach Teheran gebracht hat, wo es damals die mit Abstand besseren Krankenhäuser gab, lässt die Propagandalüge ins Leere laufen. Doch professionelle Lügenverbreiter kümmern sich nicht um solche Details. Wer weiß heute schon noch, wer Schariatmadari war, was er verbrochen hat, wo er behandelt und wo er begraben wurde? Wer soll das schon nachforschen? Solche Lügenverbreiter setzen auf die Leichtgläubigkeit einiger und die Trägheit vieler. Sie unterscheiden sich damit kaum von den Propagandamedien der Westlichen Welt.

Zu seinen vielen Lügen auf jener Seite gehört, dass angeblich Großayatollah Husain Wahid Khorasani seinen Titel als Mardscha aufgegeben habe. Doch er ist noch heute als Mardscha tätig und Schwiegervater des obersten Richters der Islamischen Republik Iran. Yassir Habibs schlimmsten Lügen (allein auf dieser Seite) aber verbreitet er gegen Imam Ali (a.) selbst und behauptet, er (a.) hätte Aischa nicht mit Respekt behandelt. Dabei ist bekannt, wie Imam Ali (a.) nach der Grabenschlacht Aischas Bruder Muhammad ibn Abu Bakr (der auf der Seite von Imam Ali (a.) mitgekämpft hatte), beauftragt hat, seine Schwester respektvoll nach Hause zu führen. Der Begriff Respekt ist jenem Schirazi-Abkömmling in jeder Hinsicht fremd.

Er endet seine verräterischen Ausführungen unter anderem mit folgender Aussage: „Schande über all jene, die weigern sich mit den USA, Israel, der Baath Partei und Ale Khalifa zu versöhnen, aber gleichzeitig bereit sind sich mit Abu Bakr, Aischa und dergleichen zu versöhnen.“ Hier wird der pro-zionistische Charakter der Ausführungen deutlich. Denn mit einem Verstorbenen kann man sich kaum „versöhnen“, völlig unabhängig davon, welche Einstellung man zu ihm/ihr hat. Außerdem trägt keiner der heute Lebenden irgendeine Schuld an der Geschichte des Islam, weder unter Sunniten noch unter Schiiten. Aber die Relativierung der heutigen Verbrechen der Zionisten und ihrer Verbündeten ist der eigentliche Grund für das Wirken jenes Yassir al-Habib.

Die hier genannte Internetseite ist vergleichsweise harmlos gegenüber dem weiteren Unsinn, denn dieser Unruhestifter verbreitet. So beschuldigt er jeden – ja, wirklich jeden!! – der sich unrechtmäßig „Amir al-Muminin“ (Fürst der Gläubigen) hat nennen lassen, also fast alle Herrscher der Umayyaden und Abassiden, einige Herrscher späterer Dynastien, bis hin zum aktuellen Königshaus in Marokko, homosexuell zu sein. Sicherlich darf niemand anderes als Imam Ali (a.) und seine rechtmäßigen Nachfolger jenen Titel führen. Und wenn ein Umayyade oder Abbasid das tut, dann ist das eine weitere Sünde zu den vielen Sünden, die sie sich ohnehin aufgeladen haben. Aber jemanden der Homosexualität zu beschuldigen (und sei es nur potenziell) bedarf im Islam der spezifischen Beweise, und eine pauschale Gruppenverurteilung ist ohnehin nicht möglich. Noch dazu erlaubt der Islam niemals, Ankläger und Richter in einer Person zu sein. Und der Islam schützt auch die Würde von Verstorbenen, selbst wenn sie in fast jeder anderen Hinsicht verkommen waren.

Die Ansichten Yassir Habibs lassen sich so zusammenfassen: Er hasst die Islamische Republik Iran, er hasst Imam Chamene’i, er hasst jeden Gelehrten, der Imam Chamene’i liebt, er hasst überhaupt jeden, der Imam Chamene’i liebt, er hasst die Sunniten, er hasst Philosophen, er hasst Mystiker, er hasst Sufis, er hasst, er hasst, er hasst… Seine Lehre besteht aus Hass. Die Liebe des Islam kommt in seiner Lehre – wenn überhaupt – nur untergeordnet vor. Und seine Anhänger sind genau daran zu erkennen! Sie führen einen Dauerkrieg gegen alles und jeden und werden nur dadurch befriedigt. Ihre gesamten Aktivitäten und alles, wofür sie bekannt sind, ist die „Kriegsführung“, „besiegen“ und Freude daran verspüren, wenn alle ineinander geraten. Die Liebesreligion des Islam ist ihnen gänzlich unbekannt.

Der Wahnsinn, denn Yassir Habib verbreitet, geht so extrem weit, dass selbst zahlreiche Anhänger von Sadiq Schirazi sich offen von ihm lossagen (nicht nur in Deutschland)! Allerdings stellt sich an dieser Stelle die Frage, ob das so ohne Weiteres möglich ist, ohne sich selbst zu betrügen. Die Frage, die sich daher stellt, ist: Ist es möglich, Anhänger Sadiq Schirazis zu sein und gleichzeitig sich von Yassir Habib zu distanzieren?

Wandeln wir die Betrachtung um in ein Positiv-Beispiel und stellen uns die Frage: Wäre es z.B. möglich, dass jemand sagt, dass er Imam Chamene’i liebt, ihn als religiöses Oberhaupt befolgt, ihn als Mardscha akzeptiert aber Sayyid Hassan ablehnt? Wäre das glaubhaft gegenüber dem eigenen Herzen? Daher noch einmal die Frage: Ist es möglich, Anhänger Sadiq Schirazis zu sein und gleichzeitig sich von Yassir Habib zu distanzieren?

Gemäß Yassir Habib selbst, dürfte das kaum möglich sein, denn er wirbt auf besagter Seite damit, dass Sadiq Schirazi ihn als tugendhaft beschrieben hätte. In einer englischen Version seiner Seite wird er gefragt, warum sein Mardscha (also Sadiq Schirazi) sich nicht von ihm distanziert, wenn er Ayatollah Bahdschat (einen der größten schiitischen Gelehrten des Jahrhunderts) derart übel beschimpft.

http://www.yasseralhabib.com/en/question/index.php?id=139

Yassir Habibs antwort dazu ist hochinteressant. Auch er selbst ist der Meinung, dass falls seine übelsten Beschimpfungen gegenüber Ayatollah Bahdschats verurteilungswürdig wären, sein Mardscha (also Sadiq Schirazi) ihn dafür verurteilen müsste. Da er es nicht tut, schließt Yassir Habib darauf, dass er in seiner Ansicht diesbezüglich von Sadiq Schirazi unterstützt wird. Doch baut er auch ein Schlupfloch für Sadiq Schirazi ein in dem Sinn, dass falls Sadiq Schirazi nicht der gleichen Meinung sei, er Yassir Habib das vergeben würde, denn es sei immerhin religiös begründet, was er über Ayatollah Bahdschat an Verleumdungen verbreitet und außerdem gäbe es keine Nachahmung (Taqlid) an Meinungen. Hier müsste hinzugefügt werden: Es gibt auch keine Verpflichtung, jede Hassmeinung zu publizieren.

Bis hierher kann nun festgestellt werden, dass Yassir Habib einen Feldzug gegen den Islam und die Muslime führt, den er selbst begründet bzw. selbst auf Sadiq Schirazi bezieht. Diejenigen, die sich von Yassir Habib lossagen, aber Sadiq Schirazi nachahmen, können bis zu dieser Stelle berechtigterweise feststellen, dass jegliche Aussage von Yassir Habib nicht Sadiq Schirazi angelastet werden kann und eine ehemalige Lobung des eigenen Schülers ja nicht ewig Gültigkeit haben muss. Dieser Einwand ist nur teilweise berechtigt, denn wenn ein berühmter Lehrer bemerkt, dass ein berühmter Schüler vom Weg abirrt und sich nach wie vor auf seinen Lehrer bezieht, dann müsste er zumindest dessen Anhänger schützen, indem er darauf hinweist, dass seine ehemalige Unterstützung nicht mehr gegeben ist. An dieser Stelle muss ich zugeben, dass ich das Internet diesbezüglich zwar ausführlich recherchiert habe, aber ich konnte keine Distanzierung finden. Dennoch genügt das Nichtauffinden einer Distanzierung islamisch gesehen nicht als Beweis dafür, dass Sadiq Schirazi jede noch so abwegige Meinung von Yassir Habib unterstützt. Daher ist es von Bedeutung, die Ansichten von Sadiq Schirazi selbst zu analysieren. Das wird inschaallah in den folgenden Teilen erfolgen.

Hinweis zu dieser Serie: Diese Serie erfolgt in Liebe zu Allah, den Propheten (s.) und seiner Ahl-ul-Bait (a.) und in Liebe zu den Jugendlichen, die meine Wenigkeit in den letzten Wochen angerufen, sich mit mir sehr ausführlich unterhalten und dann sich entschuldigt haben für das, was Sie im Namen bestimmter Leute in den letzten Wochen getan haben. Die Serie wird in regelmäßigen Abständen ausgebaut inschaallah, bis es jedem Schiiten in Deutschland, der die Gelehrten wie Imam Chomeini, Imam Chamene’i, Ayatollah Bahdschat, Sayyid Hassan Nasrullah und viele, viele andere mehr hasst, zumindest peinlich sein wird, dieses in der schiitischen Öffentlichkeit zuzugeben. Es ist möglich, dass manche darauf mit öffentlichen Angriffen auf meine Wenigkeit antworten werden. Für diesen Fall bitte ich alle diejenigen, die ein Minimum Respekt gegenüber meiner Wenigkeit verspüren, derartige Angriffe total zu ignorieren, in keinster Weise darauf zu reagieren, und stattdessen ihre Antwort auf die Entlarvung der eigentlichen Ursache zu konzentrieren. Dies kann erfolgen, indem man selbst nachprüfbare Informationen über die internationalen Ursachen-Personen verbreitet oder diese uns zukommen lässt, damit wir sie verarbeiten, inschaallah. Möge Allah es ermöglichen, dass wir in dem kleinen Umfeld, für das wir zusammen mit allen anderen Muslimen gemeinsam mitverantwortlich sind, eine Atmosphäre der Brüderlichkeit aufbauen können (auch mit gutherzigen sunnitischen Geschwistern), und in der sich jene Elemente, die diese Brüderlichkeit systematisch zerstören wollen, stets unwohl fühlen.

Siehe auch:
Die Bedeutung Imam Chamene’is bei der Gefahr durch Schirazis! (Teil 1)

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