Aufstand der Verzweifelten
Das Geschehen in der Synagoge von Har Nof hat hierzulande- selbstverständlich- zu wahren
Betroffenheitsorgien der Zionistenfreunde jedweder Couleur geführt.
Umso erfreulicher war und ist es in diesem Zusammenhang daher gewesen, auch einige wenige
Stimmen besorgter Israelis zu hören.
Stellvertretend für andere sei hier Geheimdienstchef Yoram Cohen zitiert, der in seiner
Stellungnahme ausdrücklich den Präsidenten der palästinensischen Autonomiebehörde, Abbas,
vor den Hasstiraden Benjamin Netanjahus in Schutz genommen hat, was ihm natürlich postwendend
wüste Attacken fanatischer Zionisten eintrug.
Cohens Amtsvorgänger Ayalon wies zudem ausdrücklich auf die psychologischen Begleitumstände
der Synagogenaktion hin, welche er als "das Ergebnis von Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit,
vor allem in Jerusalem", bezeichnete.
Demgegenüber bedient sich Israels Premier Netanjahu weiterhin der übelsten NS-Rhetorik und
tituliert Palästinenser als "Tiere".
Während das Verhalten der deutschen Besatzungsmacht vor 1945, nämlich Häuser von Partisanen dem
Erdboden gleichzumachen, hierzulande als Akt individuellen Terrors gebrandmarkt wird, äußert
die gleiche Medienwelt, welche derartiges Tun verurteilt, offen ihre Sympathien für die gleiche
heutige Handlungsweise Israels.
Ihm ist inzwischen scheinbar jedes Verbrechen gestattet, mag es noch so abstoßend und furchtbar
sein. Der legitime palästinensische Widerstand dagegen verfällt demgegenüber ihrer kollektiven
Ächtung.
Dieses Messen mit zweierlei Maß bleibt aber eine der Hauptursachen für den ewigen Unfrieden im
Nahen Osten.
Er wird eben erst durch und mit einem gemeinsamen Staat für Muslime, Juden und Christen sein Ende
finden (können).
Diesem Ziel sollten daher, auch weiterhin, trotz der vielen Opfer, welche der faschistische
Zionistenterror Palästina abverlangt, alle Aktivitäten der dortigen Freiheitsbewegung gelten!