Jüdischer Mut contra Berliner Feigheit
Bekanntlich hat das Tel Aviver Zionistenregime vor kurzem ebenso unverhüllt wie
unverschämt seine Ablehnung des Internationalen Strafgerichtshofes in Den Haag
zum Ausdruck gebracht.
Selbstverständlich hat dieser Affront gegen das Recht daraufhin bei uns kaum einen
kritischen Widerhall ausgelöst, schließlich fürchten sich ja die meisten der hier
lebenden Deutschen vor einem kritischen Wort an die Adresse Israels, man würde
ja in einem solchen Fall doch sofort als "Antisemit" bezeichnet werden.
Dies ginge dann wiederum mit schwerwiegenden persönlichen Konsequenzen, die
bis zur Vernichtung der individuellen Existenz führen könnten, einher- und wer
könnte das dann schon ertragen?
Umso erfreulicher war es daher in diesem traurigen Zusammenhang, dass die jüdische
Organisation "Ärzte für Menschenrechte", die noch dazu ihren Sitz in Israel hat, einen
Bericht über die Menschenrechtsverletzungen des Judenstaates in Gaza veröffentlicht
hat. Dabei verdient es besondere Aufmerksamkeit, dass sie darin von vorneherein auf
den westlichen Standardbegriff, wonach es sich dort doch im vergangenen Jahr um
einen "Krieg" gehandelt habe, bewußt verzichtet hat.
Stattdessen wäre ja hier die von mir ganz bewußt verwendete Bezeichnung "Luftmord"
angemessen, weil sie die Situation allein angemessen wiedergibt.
Aber auch die Dokumentation des israelischen Zweiges der internationalen Or-
ganisation "Ärzte für Menschenrechte", welche sich allein auf die Faktenausbreitung
konzentriert, spricht schon eine mehr als deutliche Sprache.
Die dort aufgezeichneten Interviews mit Überlebenden der israelischen Flächen-
bombardements berichten- immer wieder aufs neue- von den bewußt gegen die
Zivilbevölkerung gerichteten Attacken der zionistischen Luftgangster.
Stellvertretend für zahlreiche andere Schreckensschilderungen sei hier nur der
Bericht des Rettungssanitäters Hussain Haj Hassan zitiert, der am 21.Januar sogar
in den Spalten von "tagesschau.de" erschien.
Er nimmt darin Bezug auf den damaligen Überfall der Luftwaffe Israels auf das
Wohnviertel Schedschaija und führt dazu folgendes aus:
"Ein Krankenwagen des Palästinensischen Roten Halbmonds und ein Krankenwagen
der militärischen Ambulanz wurden von einem Panzergeschoss getroffen.
Mein Kollege Abdel Razek Baltaji wurde getötet, der Rettungssanitäter Awoor
verlor sein rechtes Bein."
Bemerkenswerterweise widerspricht die jüdische Ärzteorganisation darüber hinaus
auch einer weiteren Floskel der israelischen Streitkräfte, die von diesen ständig
verwendet wurde, nämlich, dass "die Zivilisten vor jedem Angriff gewarnt worden
seien." Obgleich dies gelegentlich geschehen sei, so der Bericht weiter, hätten
in der Realität doch für die potentiellen Mordopfer, also die palästinensische
Bevölkerung, "sichere Orte und Fluchtwege im Gazastreifen gefehlt."
Aus all dem ziehen diese mutigen Mediziner den Schluss, "dass die aufgelisteten
Vorfälle auf schwere Verletzungen der Menschenrechte und des inter-
nationalen Völkerrechtes" hinwiesen.
Ihre Zivilcourage wird- natürlich- bei Merkel und Konsorten keinerlei Reaktion
der Betroffenheit auszulösen imstande sein.Schließlich sind für sie ja alle
zionistischen Aktivitäten von vorneherein genauso über jede Kritik erhaben wie
dies vor 1989 bei der heutigen Bundeskanzlerin auch schon das Tun der damaligen
Sowjetunion gewesen war.
Nein: von ihr und den anderen "Hütern von Demokratie und Menschenrechten"
in der "westlichen Wertegemeinschaft" können und dürfen die
Palästinenser nichts erwarten.
Umso wichtiger bleibt dafür aber das engagierte Wirken dieser Ärzte, welche
sich nicht scheuen, der Wahrheit zuliebe auch persönliche Nachteile in Kauf
zu nehmen. Es beweist- und dies soll hier infolgedessen besonders hervor-
gehoben werden- dass Verallgemeinerungen, auch gegenüber Juden, absolut
fehl am Platze sind, sondern dass- demgegenüber- allein deren persönliches
Verhalten zählt.
Der Ärztebericht aus Tel Aviv hat diese Erkenntnis wieder einmal eindrucks-
voll bestätigt!