Glauben und kämpfen
Der jüngst veröffentlichte Bericht des "Hohen Kommissars für Menschenrechte" der Vereinten Nationen
hat- wieder einmal- den Alleinverantwortlichen für die nach wie vor instabil gebliebene Situation im
Nahen Osten benannt: Israel.
In diesem Zusammenhang listete er zahlreiche Menschenrechtsverletzungen gegenüber
Palästinensern auf, welche sich das Zionistenregime zuschulden kommen ließ.
Leider lehrt aber mittlerweile die Erfahrung, dass diese sachlich fundierte Dokumentation israelischer
Gräuel den davon Betroffenen nichts nützen wird.
Denn die Tel Aviver Staatsterroristen werden diese Anklagen genauso ignorieren wie die Mafia alle
Appelle des Papstes zur Beendigung ihres Handelns.
Eine ebenso ernüchternde wie erschütternde Erkenntnis, welche selbstverständlich die Frage nach
der weiteren Zukunft des Volkes von Palästina stellt.
Seine Lage gestaltet sich, im 67. Jahr des "Staates Israel", dessen Territorium ja bekanntlich nur dank des
Raubes seiner Heimat durch die Zionisten existiert, denkbar schlecht.
Die Zwei-Staaten-Lösung, die bekanntermaßen nur einen Notbehelf darstellen könnte, hätte doch ein
palästinensischer Staat von vorneherein inzwischen nur noch den Status der aus der Geschichte
Apartheid-Südafrikas hinlänglich bekannten "Bantustans", verschwindet immer weiter aus dem politischen
Blickfeld. Denn die zionistischen Machthaber wollen den Palästinensern nicht einmal den Zustand einer
Scheinsouveränität zugestehen, zu sicher können sie sich ja in ihrem arroganten Verhalten dank ihrer
Kumpanei mit den USA und den Washington hörigen Ländern aus der westlichen Hemisphäre fühlen.
All dies ist hinlänglich bekannt und an dieser Stelle schon häufig dargestellt worden.
Genauso entscheidend wie diese Komplizenschaft zwischen Zionismus und US-Imperialismus bleibt für das
Fortbestehen des Elends der Palästinenser aber auch deren Verrat durch die allermeisten islamischen
Staaten. Hierbei muss man gar nicht einmal an die schlimmsten Kollaborateure mit Israel aus diesem Bereich,
also Ägypten, die Emirate am Persischen Golf oder Saudi-Arabien denken, zahlreiche andere handeln,
weniger offensichtlich, doch letztlich auf die gleiche verbrecherische Weise.
Dieses Wort "verbrecherisch" ist hier durchaus absichtsvoll gewählt worden, würden doch alle anderen
Formulierungen Umfang und Tragweite der palästinensischen Missachtung durch sehr viele Muslime auf
dieser Welt nicht richtig zum Ausdruck bringen.
Natürlich wurde auch darauf schon oft genug und natürlich erfolglos hingewiesen.
Weniger allerdings auf den folgenden Aspekt, der gleichfalls eine sehr schwer wiegende Wirkung haben
könnte, geht es doch bei ihm um die Unterminierung des Glaubens.
Denn was sollen schließlich die teilweise bereits seit 1947 ständig in Flüchtlingslagern unter den
erbärmlichsten Bedingungen zusammengepferchten Männer, Frauen und Kinder Palästinas sagen, wenn
sie mit den Berichten von der perversen Verschwendungssucht der mit ihnen durch die gemeinsame
Religion verbundenen Potentaten hören?
Der bloßen Kenntnisnahme dürfte irgendwann die bittere Bemerkung folgen, ob denn die durch zahllose
Regeln genau fixierten Zeremonien von Mekka und Medina überhaupt noch dem Willen Gottes
entsprechen können, wenn gleichzeitig in einem anderen Teil Asiens, also Palästina, zahllose Menschen
zu einem Leben in bitterster Armut gezwungen werden.
Infolgedessen läuft also auch der Islam Gefahr, dem Widerspruch zwischen Theorie und gänzlich
andersgelagerter Praxis zum Opfer zu fallen, welcher für das Christentum mit seinen verschiedenen
Konfessionen schon seit längerem zur bitteren Wirklichkeit geworden ist.
Schließlich gefallen sich erwiesenermaßen, von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, die Repräsentanten
der christlichen Amtskirchen nur noch in einer ständigen Vergewaltigung der revolutionären Botschaft
von Jesus Christus, mißbrauchen seine aufrüttelnden Gedanken und Forderungen nur noch zum Ausbau
ihrer finanziellen und gesamtgesellschaftlichen Machtpositionen.
Der Koran, dessen Zakat-Gebot bei sehr vielen Muslimen ähnlichen Profiterwägungen wie in den christlichen
Breiten weichen musste, sollte aber als von Gott gegebenes Buch nicht das gleiche widerliche Schicksal
der billigen Instrumentalisierung für gänzlich andere und noch dazu gottesfeindliche Ziele erleiden.
Daher ruft der jüngste UNO-Bericht über die Menschenrechtsverletzungen im Mittleren Osten j e d e n
Muslim zur ganz persönlichen Solidarität mit der palästinensischen Bevölkerung auf.
Die Überwindung aller sich dabei in den Weg stellenden Hindernisse stellt folglich nur die Erfüllung
einer Pflicht gegenüber dem Schöpfer dieser Welt dar.
Alles andere hingegen wäre Gotteslästerung und muss daher auch als solche behandelt werden, selbst
wenn es sich bei den Ausführenden des hier beschriebenen Tuns um Präsidenten, Könige oder Sultane
handeln sollte.
Entgegengesetztes agieren würde aber in seiner letzten Konsequenz dem Islam schwersten Schaden
zufügen!