Angesichts der Tatsache, dass die Homosexualität einmal mehr in den Fokus der Medien geraten ist und inzwischen auch deutsche Poltiiker die Homo-Ehe verlangen, bringen wir hier einige Auszüge aus dem Buch "Liebesverschmelzung", welches meine Wenigkeit schreiben dürfte, in der Hoffnung, dass es hilfreich ist, die muslimische Position zm Thema zu verstehen. Siehe:
Liebesverschmelzung – Sexualität im Islam
Im Original gibt es Quellenangaben, auf die hier verzichtet wurde. Zudem ist zu berücksichtigen, dass der Gesamtzusammenhang hier nicht deutlich werden kann:
Homosexualität
Als Homosexualität gilt eine erotische Beziehung zum gleichen Geschlecht bzw. das Begehren einer Person des gleichen Geschlechts. Männer mit solch einer Einstellung werden als schwul bezeichnet, Frauen als lesbisch. In solch einem Begehren bzw. der darauf aufbauenden Beziehung werden aus islamischer Sicht sämtliche Ziele der Schöpfung und der zu Gott führende Sinn der Sexualität negiert. Man liebt nicht das „andersartige Wesen“ als Vorstufe zur Liebe zu Gott. Es ist daher auch theoretisch unmöglich, dass man in seiner Beziehung in den schöpferischen Akt eingebunden wird von Gott. Die sich in jeder Hinsicht ergänzenden Aspekte des Männlichen und Weiblichen können nicht zusammenwachsen, so dass die homosexuelle Beziehung zwangsläufig „ärmer“ an menschlicher Entwicklung zu Gott ist.
Der Islam selbst verurteilt diese Art der Beziehung, worin sich alle Gelehrten aller Rechtsschulen einig sind. Dementsprechend ist auch nicht nur eine derartige Beziehung Sünde, sondern auch die Propaganda dafür. Die aber scheint eines der Hauptmerkmale homosexueller Beziehungen in der ganzen Welt zu sein – wenn sie nicht staatlich verboten sind. So haben sämtliche westliche Medien genüsslich von der sogenannten „ersten Moschee für Homosexuelle Europas“ berichtet, die angeblich in Paris eröffnet worden sein soll . Allein diese aus Sicht des Islam abartige Propaganda verdeutlicht die gesamte Absurdität, die hinter jener „Bewegung“ steckt. Denn schließlich gibt es keine „heterosexuelle“ Moschee, von der man sich trennen müsste. Eine Moschee ist Gottes Haus für jeden Menschen, der an Gott glaubt, auch für den Sündigen! Und eine von gottesehrfürchtigen Menschen aufgebaute Moschee definiert sich nicht über die Sexualität, sondern über die Beziehung zu Gott.
So sehr der Islam die Homosexualität ablehnt, so sehr sollen auch die Ablehnungsreaktionen nicht übertrieben werden. Muslime, die in der westlichen Welt leben und sich nicht vom Rest der Gesellschaft völlig abschotten, kommen gar nicht umhin, von dem einen oder anderen „Outing“ zu hören. Während dieser Aspekt des Lebens jenes Menschen unmissverständlich abgelehnt wird, bedeutet das aber nicht, dass ein Muslim respektlos gegenüber jenem Menschen auftreten darf. Schließlich ist auch er immerhin Träger des Geistes Gottes, selbst wenn er das Licht, das davon ausgehen könnte, durch seine Sünden verdunkelt. Und vulgäre Begriffe verwendet ein gottesehrfürchtiger Mensch ohnehin nie, und schon gar nicht gegenüber Mitmenschen.
Auch muss nicht jedes „Experimentieren“ unter Kleinkindern durch Eltern dramatisch überbewertet und mit übertriebenen Reaktionen aufgebauscht werden. Bei sachlicher und unaufgeregter Herangehensweise können solche Situationen leicht bewältigt werden.
Der Islam selbst hat durch zahlreiche kleinere und bedeutsame Hinweise bei der Erziehung von Jungen und Mädchen zu Mann und Frau dazu beigetragen, dass bereits im frühkindlichen Alter eine Entwicklung in eine falsche Richtung vermieden wird. Dazu gehören z.B. die Berücksichtigung der Wirkung von Farben und Stoffen. Informierte Muslime ziehen ihren Jungen keine rötlichen Farben und keine Stoffe mit Seide an und frisieren sie bewusst männlich. Männliche Muslime dürfen kein Gold tragen. Seide und Gold sind der Zartheit der weiblichen Haut vorbehalten. Es ist sicherlich kein Zufall, dass in klischeebehafteten westlichen Spielfilmen ein männlicher Homosexueller oft mit einem rosa farbigen Seidenhemd und mit Goldkette um den Hals dargestellt wird. Und das geschieht sicherlich nicht, um muslimischen Verboten zu widersprechen.
Die Wissenschaft in der westlichen Welt streitet sich darüber, ob anerzogene und/oder angeborene Aspekte für die Homosexualität von Menschen mitverantwortlich sind, wobei – wie bei allen derartigen Diskussionen – für jede Meinung ein Kronzeuge in der westlichen Wissenschaft zu finden ist. Der Islam geht davon aus, dass es beides gibt. Die anerzogenen Aspekte werden in aller Deutlichkeit abgelehnt und eine Umerziehung empfohlen! Denn dass derartige homosexuelle Männer zuweilen durchaus in der Lage sind, auch Lust in einer heterosexuellen Beziehung zu haben, kann daran ersehen werden, wenn – Gott bewahre – z.B. die eigenen Kinder als Trauzeugen für die neue „eingetragene Partnerschaft“ engagiert werden.
Trotz der eindeutigen und klaren Ablehnung der Homosexualität durch den Islam, gibt es allerdings eine Form, bei der zumindest schiitische Gelehrte einen Ausweg anbieten. Diese Form liegt vor, wenn jemand zwar körperlich eindeutig ein Mann oder eine Frau ist, sich jedoch genau so eindeutig als Angehöriger des anderen Geschlechts empfindet. Auch wenn viele Menschen, die sich mit der Thematik nicht auskennen (und auch nicht auskennen wollen), diese Gruppe zu den Homosexuellen zählt, weil das Auftreten rein äußerlich ähnlich wirkt, gelten sie sowohl wissenschaftlich als auch von der islamischen Betrachtungsweise als Transsexuelle.
Transsexualität
Transsexuell ist aus islamischer Sicht eine Person, die aus geschlechtlicher Sicht im „falschen“ Körper geboren wurde. Obwohl z.B. sie sämtliche inneren Merkmale und die seelische Einstellung einer Frau hat, steckt sie im Körper eines Mannes. Sie fühlt sich unwohl in dem Körper und würde ihn am liebsten wechseln, falls es möglich wäre. Daher handelt es sich hierbei nicht um eine Art von Krankheit, sondern um eine Störung, die Geschlechtsidentitätsstörung genannt wird. Die Ursachen für diese Störung sind noch nicht bekannt, liegen aber möglicherweise in physischen Aspekten im frühen Stadium der geschlechtlichen Entwicklung im Mutterleib und einem hormonellen Ungleichgewicht. Der oder die Betroffene ist dann mit diesem „Fehler“ geboren.
So weit die Möglichkeit dazu besteht, streben diese Menschen eine operative und hormonelle, also körperliche Geschlechtsumwandlung an. Nach sehr unterschiedlichen Statistiken kommt dieses Phänomen immerhin ein Mal bei 10.000 oder 100.000 Geburten vor. Anders als bei Homosexuellen, entwickeln diese Kinder bereits lange vor der Pubertät, zuweilen im Vorschulalter, in sich das Gefühl, „anders“ zu sein.
Für diesen Personenkreis gibt es heutzutage medizinische Maßnahmen, die ihren Körper der eigentlichen seelischen Identität weitgehend anpassen können. Und zumindest die schiitischen Gelehrten erlauben das! So lesen wir in dem Buch Antworten auf Rechtsfragen von Imam Chamene’i:
Frage 198: Es gibt Personen, die äußerlich (zwar) männlich sind, aber von den psychischen Aspekten her einige Eigenschaften der Weiblichkeit haben, und sie haben vollständige weibliche sexuelle Neigungen, so dass, falls sie ihr Geschlecht nicht umwandeln, sie in Verderbnis geraten werden. Ist es dann erlaubt, sie durch die Durchführung einer Operation zu behandeln?
Antwort: Die erwähnte Operation ist zulässig, wenn sie für die Aufdeckung und Offenlegung der tatsächlichen Identität erfolgt, mit der Voraussetzung, dass diese (Operation) nicht mit einer verbotenen Handlung verbunden ist und keine Verderbnis daraus folgt.
Ähnliches gilt für sogenannte Zwitter. Zwitter sind Menschen, die aufgrund ihres Körpers nicht eindeutig als weiblich oder männlich erkannt werden können. In der Fachsprache spricht man dann von einer Sexualdifferenzierungsstörung bzw. Intersexualität. Solche Störungen in der frühembryonalen Entwicklung sollen mehr als ein Mal bei 5000 Geburten vorkommen. Meist wird darüber nicht gesprochen, da eine Seite der Merkmale dominiert und die andere dann „wegoperiert“ wird. Dazu heißt es wiederum bei Imam Chamene’i:
Frage 199: Wie ist das Urteil zur Durchführung einer Operation, um einen Zwitter zur Frau oder zum Mann zu machen?
Antwort: Es gibt kein Hindernis dazu an sich, aber man ist verpflichtet, vorsichtig zu sein, um nichts Verbotenes anzugehen.
Da es sich in beiden Fällen aber um einen sehr gravierenden körperlichen Eingriff handelt, ist große Vorsicht angebracht. Im ersteren Fall ist der Eingriff erst dann erlaubt, wenn der oder die Betroffene kein Kind mehr ist und eingeständig entscheiden kann.
Für die muslimische Gemeinschaft bedeutet das, dass jeder Transsexuelle (oder in ein Geschlecht operierte Intersexuelle) – ob vor oder nach der Operation – mit dem gleichen Respekt zu behandeln ist, wie jeder andere Mensch auch! Transsexuelle dürfen nach ihrer Geschlechtsumwandlung auch heiraten und werden in jeder Hinsicht gleichwertig behandelt! Es sei an dieser Stelle erwähnt, dass Imam Chomeini (geheiligt werde seine Seele) bereits Anfang der 1960er Jahre ein religiöses Dekret (Fatwa) bezüglich der Erlaubnis zur Geschlechtsumwandlung herausgegeben hat, als der von der westlichen Welt mit allen Mitteln unterstützte Schah so etwas abgelehnt hat! Und weil innerhalb der Gesellschaften vieler Muslime nach wie vor gewisse Vorurteile und Abneigungen gegen Transsexuelle bestehen, hat Imam Chamene’i (Gott schütze ihn) Anfang des 21. Jh. bewusst eine umoperierte, prominente Transsexuelle in der Islamischen Republik Iran empfangen. An solchen Beispielen kann jedem Leser deutlich werden, wie weit wir Muslime zuweilen vom Ideal der Barmherzigkeit Gottes entfernt sind und wie leicht wir andere Menschen verurteilen, obwohl es uns gar nicht zusteht!