@fatima
Ich war selbst mal sehr gut gestellt und nie habe ich mehr Neid erlebt, als in der Zeit. Nicht von denen, die nichts hatten, sondern von denen, die auch hatten. Jetzt lebe ich in einer einfachen Arbeitersiedlung und eigentlich habe ich immer noch etwas mehr als andere, weil ich hier ja schon mit einem ganz anderen Standard angekommen bin, aber hier habe ich niemals Neid erlebt. Es scheint als ob das Geld und das, was man hat dazu anspornt, noch mehr haben zu wollen, wie ein böser Geist, der einen ergreift, wenn man sich plötzlich materielle Wünsche erfüllen kann. Und dann misst man sich daran, was andere haben. Für mich war es geradezu eine Horrorvorstellung in so einer Siedlung zu wohnen, wie jetzt. Aber glücklich und zufrieden bin ich erst hier geworden, bzw. nachdem ich sah, dass ich das Luxusleben loslassen muss. Jetzt bin ich so weit, dass ich einfach nichts mehr haben will, zumindest keine materiellen Dinge, da der wahre Reichtum des Lebens woanders liegt. Bei uns Deutschen gibt es da so eine Saga, die Nibelungensaga, da geht es unter anderem um den Fluch des Goldes, denn als dieser Goldschatz auftauchte, den vorher ein Drachen bewachte, war alles, was die Menschen von da an taten und meist aus Gier, verflucht und führte in den Untergang; selbst die Götter gingen unter, denn aus diesem Gold schuf der Gegenspieler maßlose Macht zu ihrer Vernichtung.
Im Atlantisbericht von Platon hieß es noch, dass die Atlanter ihr Reichtum und ihr Gold nicht scherte, sondern ihnen Freundschaft, Zusammenhalt und Treue mehr bedeutete und deshalb geling ihnen alles. Solche Mythen sehe ich nicht nur als bloßes Erzählwerk, sondern der o.g. Mythos soll wohl Hinweis auf eine epochale Wende zeigen, in der Gold wertvoller wurde als Freundschaft und Treue.