Trump- eine Neubewertung
Freundschaftliche Beziehungen mit Russland nur, wenn die Führungsrolle der USA in der Welt unangetastet bleibt
von Brigitte Queck am 9.März 2017
Wie ihr wisst, haben sich die „Mütter gegen den Krieg Berlin-Brandenburg“ damals, als Donald Trump in den USA zum neuen Präsidenten gewählt wurde und die vormalige Führungsriege um Clinton, engstens verbandelt mit dem Militär-Industriekomplex der USA, einschließlich aller führenden NATO-Politiker, sich ängstlich duckten, als Trump sowohl die vormalige Politik Obamas, als auch die Medien in seinem Lande scharf angriff, ja sogar die NATO als „obsolet“ bezeichnete, hinter Trump gestellt. Zumal er eine andere Politik zu Russland in Aussicht gestellt hatte.
Nach dem erzwungenermaßen Rücktritt seines Sicherheitsberaters Michael Flynn, dem zu große Russlandnähe nachgesagt wurde, scheinen die Falken in den USA wieder Oberhand gewonnen zu haben.
So bekräftigte auch EA Daily, die Zeitung des Wall Street Journals, „dass die Administration des Präsidenten der USA, Donald Trump, einen unerwartet harten Kurs bezüglich Russlands eingeschlagen habe, was auch die Zustimmung einer Reihe von Bündnispartnern Washingtons in Europa gefunden habe.“
Bezüglich der NATO hat sich Trump schon seit geraumer Zeit korrigiert und unterstrichen, dass er nicht an eine Auflösung der NATO denkt, sondern nur an eine andere Lastenverteilung, so dass Deutschland zukünftig eine Erhöhung seiner Rüstungsausgaben innerhalb der NATO um 2% seines Bruttoinlandproduktes zusichern müsste.
Da man schon Schlimmeres befürchtet hatte, sagte sowohl die deutsche „Kriegs“ministerin von der Leyen, als auch Frau undeskanzlerin Merkel sofort eine Erhöhung der eigenen Rüstungsausgaben in den nächsten Jahren zu. Wobei zu bemerken wäre, dass die Rüstungsausgaben der Bundesrepublik im Jahre 2016 ohnehin schon um 10 % gesteigert worden sind !!
Von Trumps Zusicherung „freundschaftlicher Beziehungen zu Russland“ blieb bisher nicht mehr viel übrig.
Ein äußeres Zeichen war das zweimalige Treffen mit der ehemaligen Ministerpräsidentin Timoschenko, die seinerzeit den Kopf Putins gefordert hatte.
Die Ostukraine, hat sich mit seiner Donezker und Lugansker Volksrepublik nach dem vom Westen ideell, finanziell und militärisch unterstütztem Regimechange in der Ukraine im Jahre 2014 aus der Umklammerung Kiews gelöst und „lebt“ gemäß dem internationalen Minsk II Abkommen unter dem Dach der Ukraine eine Art Autonomie.
Wenn das auch noch nicht in der ukrainischen Verfassung, wie von Poroschenko im Minsk II Abkommen zugesichert worden ist, seinen Niederschlag gefunden hat und nach dem noch stärkeren politischen Rechtsruck in der Ukraine zu urteilen, auch nicht mehr zu erwarten ist, weil das unter den gegenwärtigen politischen Verhältnissen dort zugleich Poroschenkos Todesurteil wäre !!
Stattdessen missachtet die ukrainische Regierung das Minsk II –Abkommen und bombardiert weiter Außenbezirke der Donezker und Lugansker Volksrepublik mit schweren Waffen.
Trump ist inzwischen auf die seitens der meisten NATO-Länder geäußerten Vorwürfe gegenüber Russland eingeschwenkt, dass sich russische Truppen in der Ostukraine aufhalten, was längst durch die Äußerungen sowohl des ukrainischen Generalstabschefs, Viktor Muschenko, als auch des NATO-Generals a.D.,Harald Kujat, widerlegt worden ist und nicht zu vergessen, u.a. als Grund für westliche Sanktionen gegenüber Russland herhalten musste !
http://www.sz-online.de/nachrichten/ukra...ne-3026412.html
http://www.neopresse.com/politik/nato-ge...en-der-ukraine/
Das gleiche veränderte Verhalten Trumps trifft auf die Krim zu. Er bezeichnete die nach einem dortigen Volksentscheid getroffene Aufnahme der Krim in den Verbund der Russischen Föderation am 18.3.2014 als eine Aggression, während er jetzt etwas „weicher“ formuliert, von einer „Übernahme der Krim“ redet.
Mit anderen Worten: Trump bleibt, nicht nur in Worten, sondern auch in Taten, dem Weltführungsanspruch der USA treu. Das zeigen auch seine unerfreulichen Drohungen gegenüber China, Nordkorea, dem Iran und anderen Ländern.
Trotzdem will es D. Trump nicht auf eine militärische Auseinandersetzung mit Russland ankommen lassen, solange er militärisch nicht nachgerüstet hat.
Deshalb hat Trump sozusagen als Handreichung gegenüber den Militär-Industriekomplex eine Erhöhung der Rüstungsausgaben in den nächsten Jahren um ca. 10 % zugesichert.
Außerdem-- denn die Rüstungsindustrie verlangt ja nach ständiger neuer Produktion--verlagert Trump anscheinend die militärischen Aktivitäten der USA stärker nach Afrika, was man aus dem verstärkten Einsatz von US-Bodentruppen im Irak, im Jemen und in Syrien ablesen kann.
Dass Trump wieder voll auf NATO-Kurs ist, zeigt auch die Äußerung eines EU-Politikers, der den kürzlichen Konsultationen in Washington beigewohnt hat, gegenüber EA Daily:
„Niemand von uns zweifelt mehr daran, dass die USA KEINEN GROßEN DEAL MIT RUSSLAND machen werden!“:
Quelle: https://eadaily.com/ru/news/2017/03/07/t...utm_source=smi2