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Warum so viel Hass des Westens gegen den Iran?

#1 von Yavuz Özoguz , 13.01.2020 10:19

Warum so viel Hass des Westens gegen den Iran?

Eigentlich sollte man doch denken, dass jetzt, da die Islamische Republik Iran den versehentlichen Abschuss zugegeben hat, der Hass gegen den Iran im Westen abflauen könnte, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Um das zu analysieren, bedarf es aus muslimischer Sicht eines Blicks auf die „Naturgesetze der Menschheit“, die im Heiligen Quran nachlesbar sind.



„Und nicht zufrieden mit dir sind die Juden und die Nazarener (Christen), bis du ihrer Gesinnung folgst. Sag: Wahrlich Allahs Rechtleitung, das ist die Rechtleitung.“
(2:120)

Es hat keinen Sinn den Vers abzumildern, schön zu reden oder gar zu leugnen. Er entspricht voll und ganz den Tatsachen, die nicht nur aktuell zu beobachten sind. Die Westliche Welt glaubt in Herrenmenschenmanier [1] sämtliche Werte, sämtliche Begriffe, sämtliches Verständnis von Gut und Böse, kurz einfach Alles vorgeben zu können, und der Rest der Welt hat zu folgen. Nicht einmal die höchste Rechtleitungsinstanz Gott geht dabei so rigoros und gnadenlos vor, wie es die Westliche Welt tut.

Die Westliche Welt bestimmt, wer oder was Terrorist oder Terrorismus ist. Zwar haben die USA in den letzten zwei Jahrzehnten ungefähr 100 Mal mehr unschuldige Menschen ermordet als sämtliche echte und vermeintliche Terroristen der Welt zusammen, aber per Definition sind die USA die Guten und der gesamte Westen einschließlich Deutschland stützt jene Behauptung. Nur der Westen darf definieren, was terroristisch ist. Nach diesem Diktat ist z.B. jeder Widerstand gegen den westlichen Imperialismus Terrorismus.

Das gilt auch für jeglichen Widerstand gegen den Apartheidsstaat Israel. Die Westliche Welt hat definiert, dass Israel die Guten sind und daher jegliche Form von zionistischer Unterdrückung, Besatzung mit sogenanntem Siedlungsbau, Apartheid und Staatsterrorismus zumindest zu dulden ist, aber jeglicher Widerstand dagegen, und sei es ein absolut friedfertiger Widertand durch Boykott, mit der Antisemitismuskeule zu erschlagen ist. Die palästinensischen Opfer werden zu Tätern deklariert und die israelischen Täter zu Opfern. Das hat der Westen so vorgegeben, und die gesamte Welt hat zu folgen!

Was die wirtschaftliche Ausbeutung angeht, so gibt es für Fachleute keinen Zweifel daran, dass der Reichtum der Westlichen Welt auf dem Hunger der restlichen Welt aufgebaut ist. Jeden Tag sterben ca. 30.000 Menschen an Hunger, davon die Hälfte unschuldige Kinder. All das aber ist kein Terrorismus, da die Westliche Welt das so definiert, aber gütigerweise erlaubt der Westen ihren Bürgern einigen Hungernden zu spenden. Die eigentliche Ausbeutung liegt aber in der westlichen Definition von Geld. Nur der Westen darf beliebig viel Geld drucken, ohne jegliche Konsequenzen fürchten zu müssen. Mit jenem Falschgeld werden ganze Landstriche geplündert und militärisch unterdrückt. Der Westen hat die macht dazu, also darf er es auch.

Auch in Fragen der Moral glaubt der Westen der Maßstab der Welt zu sein. Die Westliche Welt hat die homosexuelle Beziehung als Ehe definiert, also hat die gesamte Welt dem zu folgen. Folgt ein Staat oder eine Gesinnung nicht, werden sie bekämpft, bis sie folgen. Der Westen ist der Maßstab, so wurde es gesagt, so soll es geschrieben werden. Ehebruch ist nicht einmal mehr ein Vergehen, sondern die freie Entfaltung der Selbstverwirklichung, die der Westen definiert hat. Der Rest der Welt hat zu folgen!

Alle Zehn Gebote des Judentums und der Christenheit werden mit Füßen getreten. Neben Gott – oder sogar darüber – steht das Golden Kalb. Der Name Gottes wird tagtäglich missbraucht, zuallererst von den USA und Israel selbst aber auch von den durch USrael finanzierten IS-Söldnern. Eine Heiligung der Feiertage musste den Produktionsbedürfnissen der Superreichen weichen. Die Ehrung von Vater und Mutter beschränkt sich auf das Aussuchen des Altersheims. Du sollst nicht töten ist zu einer Farce verkommen, da die Westliche Welt sich die Freiheit nimmt zu töten, so lange es dem Kapitalismus hilft. Du sollst nicht ehebrechen wird als Gebot aus dem Mittelalter erklärt und der Medienkonsument wird vollgedröhnt mit Ehebruch als Volkssport. Du sollst nicht stehlen wurde umgedreht und perfektioniert in Form des größten Raubzugs der Geschichte der Menschheit [2]. Du sollst nicht lügen gilt als Karrierehindernis für westliche Politiker. Der verbotene Neid gilt als Marketingelement des Kapitalismus. Und das Begehren aller Triebhaftigkeit wird durch eine kostenfreie Pornoindustrie gefördert. Der Westen hat es so vorgegeben und alle haben sich dran zu halten. Der Westen hat definiert, dass ein Mensch zwei Väter oder zwei Mütter haben kann, selbst wenn das wissenschaftlich unmöglich ist, aber die restliche Welt hat sich nicht an Vernunft, Logik oder Gerechtigkeit zu orientieren, sondern an der Westlichen Welt, basta!

Nun gibt es aus westlicher Sicht das Problem, dass nicht die gesamte Welt so gewillt ist dem westlichen Diktat zu folgen, wie es z.B. das inzwischen völlig verstummte deutsche Volk größtenteils tut und jedes Verbrechen USraels mitträgt. Einige Völker wehren sich. Unter der Flagge einer wahren islamischen Befreiungstheologie hat sich die Islamische Republik Iran unter Führung der Heiligkeit unserer Zeit Imam Chamenei zum größten Widerstandsnest gegen die selbsternannten Götzen der Menschheit etabliert. Daher muss er bekämpft werden mit allen Mitteln. Die militärische Option ist dabei nur der Höhepunkt eines Wirtschaftskrieges und einer unvorstellbaren Medienpropaganda. Nicht einmal das selbst von der Westlichen Welt definierte Völkerrecht oder Presserecht wird dabei eingehalten. Es werden gegen das Völkerrecht auch Sanktionen gegen jene verhängt, die den Iran nicht verhungern lassen wollen und westliche Presstituierte schreiben vom „Mullah-Regime“ obwohl es gewählt wurde, aber sehr wohlwollend von der lupenreine Saudi-Diktatur. Denn merke: Terroristen des Westens sind keine Terroristen und Diktaturen westlicher Gnaden sind per Definition ebenfalls keine Diktaturen, jedenfalls nicht so diktatorisch wie gewählte Systeme, die sich dem Westen widersetzen!

In der aktuellen Situation müsste man sich eigentlich wundern, dass die Islamische Republik Iran ihren schweren Fehler bezüglich des versehentlichen Beschusses einer ukrainischen Maschine so offen zugegeben hat. Wahre Diktaturen hätten es anderen in die Schuhe geschoben. Die Ehrlichkeit ist so auffällig, dass sich manche sogar zu Verschwörungstheorien diesbezüglich genötigt sahen [3]. Doch per Definition der Westlichen Welt kann und darf niemals irgendetwas derjenigen gut sein, die sich gegen die westliche Diktatur, die als kapitalistische Demokratie [4] verkauft wird, auflehnen. Das Imperium will den Endsieg [5] und wähnt sich im näher als jemals zuvor.

Selbst religiöse Anhänger der Heiligkeit unserer Zeit Imam Chamenei kommen angesichts der immer näherkommenden Einschläge ins Grübeln [6]. Warum hat Gott diesen großen Fehler nicht verhindert und dadurch Imam Chamenei in die schwerste Situation seit seiner öffentlichen Hinwendung an den Statthalter der Zeit vor zehn Jahren [7] gebracht? Doch wer sich etwas intensiver mit dem Islam und der wahren Rechtleitung abseits der westlichen Verirrung beschäftig hat, der wird wissen, dass diese Art von extrem großer Prüfung nur Menschen auferlegt wird, denen noch viel Größeres zugetraut wird. Das halbfertige Haus Imam Chameneis [8] soll wohl schon bald fertig gebaut werden – so Gott will. Und das geht nur mit einer Heiligkeit, die in dieser Zeit der größten Demut seine größte Stärke entwickelt und mit solchen Anhängern seiner Heiligkeit, die sich nicht erschüttern lassen von derartigen Verwerfungen, deren Ursache die Westliche Welt ist.

Zurück zur Eingangsfrage: Warum so viel Hass des Westens gegen den Iran? Der zitierte Vers aus dem Heiligen Quran besagt: „Und nicht zufrieden mit dir sind die Juden und die Nazarener (Christen), bis du ihrer Gesinnung folgst.“ Interessant ist, dass hier der Begriff „Gesinnung“ [millat] steht und nicht etwas „Religion“ [din]. Auch fällt auf, dass der Begriff in der Einzalform verwendet wurde, obwohl doch Judentum und Christentum zwei verschiedene Religionen sind. In dem Vers geht es nicht um Judentum oder Christentum. Der Vers könnte in unserer heutigen Sprache auch folgendermaße gedeutet werden: Und nicht zufrieden mit dir sind die diejenigen, die im missbrauchten Namen von Judentum und Christentum agieren, bis du ihrem Diktat folgst. Das wird aber ein demütiger Gläubiger, ob Muslim, Christ oder Jude niemals tun!

Die westliche Welt definiert sich zu Gott und zwingt den Rest der Menschheit dazu, sich vor der Westlichen Welt niederzuwerfen. Die Iraner werfen sich ausschließlich vor Gott nieder und akzeptieren kein anderes Diktat. Die Westliche Welt verbreitet Diktatur im Namen von Freiheit und Demokratie. Der Iran lebt ein Gegenmodell von Freiheit und Demokratie, das sich ausschließlich Gott beugt aber niemals der weltlichen Herrschaft. Es liegt in der Natur der Sache, dass die Westliche Welt neben sich keine andere Gottheit dulden kann. Aber das Glaubensbekenntnis der meisten Iraner (und nicht nur der Iraner) ist: Es gibt keine Gottheit außer Gott. In diesem Kampf stehen die Iraner, die Heiligkeit unserer Zeit und alle seine Anhänger in der ganzen Welt, gläubige Christen und Juden, alle gerechtigkeitsliebende Menschen, ja die gesamte Menschheit vor entscheidenden Tagen und Wochen. Bei all der Anstrengung im Rahmen der islamischen Befreiungstheologie und den Geschehnissen um einen tragischen aber versehentlichen Flugzeugabschuss [9] sollte eines niemals vergessen werden: Wer nicht Märtyrer wird, der wird sterben [10]. Und wer das weiß, setzt sich für wahren Frieden in Freiheit und Gerechtigkeit ein.

[1] Die so genannte Lügenpresse ist ein Teil des Lügensystems von Herrenmenschen!
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Der_gr%C3%..._der_Geschichte
[3] http://alles-schallundrauch.blogspot.com...-schuld-am.html
[4] Was ist eine kapitalistische Demokratie?
[5] Das Imperium will den Endsieg
[6] Die Einschläge kommen immer näher und Zaynabs Zelt wird geschützt werden
[7] http://muslim-tv.de/imam-chamenei-wendet...ter-der-zeit-a/
[8] Darf ich mitbauen an Deinem Haus, o Imam Chamenei?
[9] Die islamische Befreiungstheologie und ein versehentlicher Flugzeugabschuss
[10] Wer nicht Märtyrer wird, der wird sterben


Yavuz Özoguz  
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zuletzt bearbeitet 13.01.2020 | Top

RE: Warum so viel Hass des Westens gegen den Iran?

#2 von Dr.Josef Haas ( gelöscht ) , 18.01.2020 18:10

Durch eine Computer-Umstellung bedingt, war es mir eine Woche lang nicht möglich gewesen, die hier veröffentlichten Beiträge
zu lesen.
Wie immer, haben Sie, lieber Herr Dr.Özoguz,in ihnen die richtigen Worte für die neuen Herausforderungen des Iran gefunden.
Trotzdem- und ich bin so ehrlich, dies hier zu erwähnen, bleiben für mich Ungereimtheiten in dessen aktueller Politik bestehen.
In diesem Zusammenhang sei darauf verwiesen, dass der in jeder Weise notwendig gewesene Vergeltungsschlag gegen irakische
Militäreinrichtungen der US-Besatzer schon eine Stunde vor seinem Stattfinden von der Teheraner Regierung über Russland den
Vereinigten Staaten von Amerika bekannt gemacht worden ist. Sieht so die Vergeltung für den feigen Mord an General Sulaimani
aus? Dieser scheint übrigens vor allem deshalb Opfer dieses Verbrechens geworden zu sein, weil er in Bagdad die saudi-arabische
Antwort auf ein iranisches Friedensangebot in Empfang nehmen wollte.
Für die Washingtoner Verbrecher natürlich eine Vorstellung, welche sie unter allen Umständen an der Realisierung zu hindern
suchten.
Die immer furchtbarere Ausmaße annehmende Hetze gegen den Iran, und "BILD" stellt bei all dem hierzulande wahrlich keine
Ausnahme dar, zielt dabei erkennbar auf einen gewaltsamen Umsturz in diesem Land ab.
Schließlich hat der USA-Imperialismus die Niederlage des Jahres 1979 nicht vergessen, wo die iranischen Volksmassen den von
Washington und Tel Aviv ausgehaltenen Schah zum Teufel jagten.
Diese Scharte versuchen die amerikanischen Kriegsverbrecher und ihre zionistischen Verbündeten nun in perfider Ausnutzung
des bekannten Flugzeug-Abschusses auszuwetzen.
Der dafür im Iran selbst notwendige konterrevolutionäre Bodensatz scheint ja leider vorhanden geblieben zu sein und wartet wohl
bereits auf die Befehle zum Losschlagen.
Infolgedessen hat Ihre Auffassung "Wer nicht Märtyrer wird, der wird sterben!", eine vor wenigen Wochen noch unvorstellbar
gewesene aktuelle Bedeutung erhalten.
Die bisherige Handlungsweise der offiziellen iranischen Politik scheint aber genau diesem Anspruch noch nicht ausreichend gerecht
worden zu sein.
Natürlich kann man vom noch sicheren Deutschland sehr leicht über die Notwendigkeit einer individuellen Selbstaufopferung
schreiben- dies ist selbstverständlich klar und wahr.
Aber das bisherige Verhalten des Iran, die Angriffe auf die amerikanischen Kriegsverbrecher, diesen vorher mitzuteilen,um damit deren
Verluste zu begrenzen,ist für viele gutwillige, dem Iran mit Sympathie gegenüberstehende, Menschen sicher sehr verstörend gewesen.
Noch dazu, wenn dann wohl völlig falsche Angaben über die bei den Amerikanern entstandenen Schäden veröffentlicht werden.
Sehr schlimm hat man damit übrigens das palästinensische Volk getroffen, das durch den jüngsten Aufruf von Hassan Nasrallah über die
Notwendigkeit des Märtyrertums wieder erkennbar neuen Mut gewonnen hatte.
Es ist aber leider eine schon jahrzehntealte Tragik des Nahen Ostens, dass, ginge es allein um die Durchschlagskraft der verbalen anti-zionistischen
Attacken, Israel schon hunderte Male besiegt sein müsste, was aber bekanntlich nicht den Tatsachen entspricht.
Ständig im Umlauf befindliche pathetische Worte- so richtig wie sie auch sein mögen- stumpfen aber den so notwendigen Widerstandswillen eines
Volkes auf die Dauer gesehen ab.
Die Sieges-Parolen im nationalsozialistischen Deutschland ab 1943, haben genau dies- bezogen auf das damalige deutsche Volk- zuwege gebracht.
Zum Schluss glaubte ihnen nämlich nur noch eine Minderheit und der so dringend notwendige Volksaufstand gegen die Besatzungsmächte aus Ost
und West, welche sich im von ihnen besiegten Deutschland häuslich einrichteten, blieb, nicht zuletzt wegen dieses Missverhältnisses von Propaganda
und Wirklichkeit, aus.
Diese aus der Vergangenheit stammende Gefahr sehe ich nun auch auf den Iran zukommen.
Er sollte daher seine Worte richtig wählen und die verbale Theorie stets mit der politischen Praxis zu verbinden suchen.
Dann- aber nur so, wird er auch die Hoffnungen seiner Sympathisanten nicht (mehr) enttäuschen!

Dr.Josef Haas

RE: Warum so viel Hass des Westens gegen den Iran?

#3 von Yavuz Özoguz , 19.01.2020 11:12

Wenn die Hoffnungen der Sympathisanten auf dem Iran beruhen, werden sie enttäuscht werden. Wenn aber die Hoffnungen auf der Quelle aller Hoffnung beruhen, dann werden sie niemals enttäuscht werden. Die Lage im Iran ist nicht vergleichbar mit Deutschland im Zweiten Weltkrieg und die tatsächliche Vergeltung war anders, als es hier dargestellt worden ist. Doch dazu werden wir in den nächsten Tagen und Wochen - so Gott will - noch mehr erfahren. Es würde mich nicht wundern, wenn der Märtyrer Sulaimani für die USA zu einem größeren Albtraum wird als der lebende General.

Und die Handvoll "Gegendemonstranten" der letzten Woche haben weder zu Internetabbrüchen noch zu irgendetwas anderem geführt als zu Propagandaaufhetzung im Westen. Mir scheint die heutige Lage des Westens viel eher mit den Durchhalteparolen von damals vergleichbar als die Lage des Iran. Denn inzwischen weiß jeder, dass US-Basen mit wenigen Raketen zerstört werden können, ohne dass sie sich wehren können und das dürfte mittelfristig gravierende Auswirkungen in der Region haben.

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