Wer sagt, dass Blut unrein sei?
Ein Schwertschlag erschütterte den Boden von Kufa, ein Schwertschlag, der Blut fließen ließ, ein Schwertschlag in einer Gebetsnische, ein Schwertschlag für die Ewigkeit, ein Schwertschlag voller Liebe! Der heiligste Mensch seiner Zeit wurde blutüberströmt in sein Haus getragen und lebte noch zwei Tage. Dann vereinigte er sich in der Hochzeitsnacht des Lichtes wieder mit seiner geliebten Kauthar im Garten der Liebesquelle. Seine wahre Hochzeitsfeier war begleitet von einem Ausspruch, der die Herzen Jahrhunderte lang beben lässt. „Ich bin glückselig geworden (schwöre ich) beim Herrn der Kaaba (Fuztu wa Rabb-ul-Kaʿba)“.
فُزْتُ وَ رَبِّ الْكَعْبَة
Der Sohn der Kaaba kehrt zurück zum Herrn der Kaaba. Aus seinem Kopf fließt Blut. Doch solch ein Blut ist reiner als Wasser. Wasser kann eine bestimmte Unreinheit reinigen. Aber solch ein Blut kann die gesamte Menschheit von Unreinheit befreien. Wasser fließt, so lange der Fluss fließt. Dieses Blut fließt bis in alle Ewigkeit.
Was ist das doch für eine verkehrte Welt? Ein Mann, dessen Herz versteinert ist, dessen Augen erblindet sind, und dessen Schwert vergiftet ist, schlägt zu auf den größten Liebenden seiner Zeit und dient doch nur der Liebesquelle, ohne es zu wollen! Er will den Liebenden bestrafen und belohnt ihn nur. Er will ihn erniedrigen aber erhöht ihn zu den höchsten Stufen der Liebe! Vor lauter Feuer sieht er das Feuer der Liebe nicht. Licht über Licht und er sieht es nicht, damals wie heute!
Der Liebende sagt mit seiner Zunge: Fuztu wa Rabb-ul-Kaʿba. Aber nicht jeder Liebende hat nach dem Schlag noch seine Zunge. Manch anderer sagt es mit anderen Körpergliedern. Als der große Satan seine Raubvögel auf einen großartigen Liebenden unserer Zeit losgelassen hat, konnte dieser mit seiner Zunge nicht mehr Fuztu wa Rabb-ul-Kaʿba sagen. Er hatte keine Zunge mehr! Aber ein Ring an seinem Finger sprach es deutlich aus, so deutlich, dass es die ganze Welt gehört hat: Fuztu wa Rabb-ul-Kaʿba. Sie wollten den Liebenden zum Schweigen bringen, aber jetzt spricht er deutlicher als je zuvor. Sie wollten ihn bestrafen und haben ihn nur belohnt! Sie wollten ihn auslöschen, aber jetzt kennt ihn die ganze Welt!
Sie drohen den Liebenden mit Blut. Aber der Liebende wartet doch nur darauf, dass der hilflos Drohende endlich seine Tat vollstreckt. Der Hassende will den Liebenden besiegen, aber mit dem Schlag des Hasses erfüllt er nur einen Liebeswunsch! Wie armselig ist solch ein Erblindeter? Satan selbst ist hilflos mit allen seinen Dienern. Lässt er den Liebenden gewähren, dann wird er gesteinigt. Lässt er ihn töten, dann erfüllt er nur den sehnlichsten Wunsch des Liebenden, zusammen zu kommen mit seinem Geliebten! Liebe ist immer stärker als Hass, Liebe ist unbesiegbar.
Wie kommen nur manche auf die Idee, Blut könnte unrein sein? Blut ist doch rot und ist rot nicht die Farbe der Liebe? Kann denn wahre Liebe unrein sein? Aber noch viel reiner als Blut ist der wahre Wein. Derjenigen, der Wein trinkt, wird immer klarer in seinen Gedanken. Sein Herz wird rein und seine Sehnsucht ist ein Schwertschlag auf seinen Kopf! Er hat so viel Wein, dass er anderen davon abgeben möchte. Er wird zum Schenken des Wirtshauses. Sein Krug läuft über, ohne dass er ihn auffüllen müsste. Er verteilt den Wein an jeden, der sich danach sehnt. In seiner Schenke fließen Flüsse von Wein, ein Genuss für die Trinkenden. Und dazu erhält er Flüsse von veredeltem Honig. Mit dem klarsten Kopf strahlt er das Licht des Schöpfers, selbst trunken von diesem Licht.
Manch ein Liebender sehnt sich nach jenem reinigenden Blut, nach jenem Wein des Liebesrausches. Aber er wird ihm verwehrt! Nicht weil er diesen Rausch nicht spüren darf, nicht weil sein Blut nicht rein genug wäre und er keinen Wein trinken könnte, sondern weil er ein lebender Beweis für diesen Liebesrausch ist und sein Geliebter durch ihn andere Dürstende tränkt mit Wein. Er ist der Vertreter des Schankwirtes, dessen Wein verborgen ist aber jeden Tag offener zutage tritt. Immer mehr Liebende kommen in diese Schenke und es spricht sich immer deutlicher herum, dass es einen Wein gibt, der reinigt. Nicht nur die Blutenden sagen Fuztu wa Rabb-ul-Kaʿba. Immer mehr Liebende klopfen an die Tür Laylas und sagen nicht nur „Du bist da“, sondern „Ich bin glückselig geworden (schwöre ich) beim Herrn der Kaaba (Fuztu wa Rabb-ul-Kaʿba), öffne die Tür!“
Layla ziert sich nicht mehr und öffnet die Tür. In jenem Haus gibt es nur Platz für eine Seele, die mit dem Geist der Liebesquelle verschmolzen ist. In jenes Haus kann man nur trunken eintreten. Der Trunkene darf nicht beten! Seine Trunkenheit ist bereits die höchste Stufe des Gebets! Tritt ein, o du beruhigte Seele. Kehre zurück zu deinem Herrn erfüllt vom Blut der Liebe. Tritt ein in das Haus Laylas, das nur Platz für eine Seele hat und doch überfüllt ist von so Vielen gereinigten Seelen. Tritt ein in den Garten, in dem Milch, Wein und Honig fließt.
Und morgen erobere Du die Kaaba Deines Herzens ohne Blut zu vergießen!
Nachsatz: Für diejenigen, die mit solch einem Text nicht viel anfangen können, erbittet der Autor höflichst, ihn beiseitezulegen und zu missachten. Die Sprache der Liebe unterscheidet sich von der Sprache des Diesseits. Der Islam hat seine Liebeskraft verloren, als er von der Religion der Liebe zur Religion von halal und haram geworden ist. So wichtig das Wissen um die Straßenverkehrsordnung ist, noch wichtiger ist, dass man niemals vergisst, wohin man eigentlich fahren wollte. Imam Chomeini – Gott habe ihn selig – hat mit seinem „Wein der Liebe“ ein neues Kapitel im Buch der Menschheitsgeschichte eröffnet. Wir müssen es weiterschreiben unter der Führung Imam Chameneis. Gott schütze ihn!