Die Welt zwischen Hoffnung und Trostlosigkeit
Die Welt zeigte sich zufrieden, als Barack Obama als Sieger im US-Wahlkampf hervorging. Auch das Motto „Yes, we can“, blieb erhalten als Versprechen für Erneuerung und Aufbruch. Und die Menge jubelte ihm zu, dem Hoffnungsträger einer gerechten und friedlichen Welt.
Doch hatten wir das nicht schon einmal, exakt der gleiche Vorgang mit allem Drum und Dran...?
Genau. Dieser Slogan war es, mit dem Obama die letzte Präsidentschaftswahl gewann und zu so etwas, wie ein verbales Attribut bei seinem Amtsantritt am 20.01.2009 wurde. Mit atemberaubender Motivation begann er sein Amt und begann gleich damit, unter anderem, die ersten Schritte zur US-Gesundheitsreform oder die Schließung von Guatanamo einzuleiten. Er wollte in seiner Blauäugigkeit die Welt innerhalb kürzester Zeit verändern und ich glaube ihm, dass er dies seinerzeit auch wirklich ernst meinte.
War es nun Naivität oder maßlose Selbstüberschätzung, als er wähnte dass ihm gelingen könne, was auf dieser Welt noch nicht einmal ansatzweise die bedeutendsten Persönlichkeiten der Neuzeit schafften? Frieden auf dieser Welt und ein Verständnis aller Völker untereinander? Gleichheit und Gerechtigkeit und gleichartige Chancen für alle Menschen, ohne nach Herkunft, Religion und Hautfarbe zu schauen...?
Natürlich hielt er sich nicht für den Messias, der von Gottes Gnaden gesandt wurde; doch selbst ich glaubte seinerzeit, dass es einen Ruck in der westlichen Welt geben könnte, der sich auf andere Bereiche des Erdballs übertragen würde und die Welt zumindest ein wenig friedlicher machte. Und er wohl auch, denn dass Barack Obama ein gläubiger Mensch ist und sich sehr viel Mühe gab, dass war offensichtlich.
Doch auch er stieß an die Grenzen, die er schließlich selbst erkennen musste: Gegen die Macht des Kapitals und gegen die Macht von Monopolen und Lobbyisten hatte auch er keine Chance. Habgier und Machtstreben sind Elemente, denen jeder Mensch unterlegen ist, sofern er die Chance hat, in eine Position zu kommen, die es ihm erlaubt. Egal, ob im religiösen Bereichen oder aber im politischen und militärischen Bereich; ob in der Finanzwelt oder in jeder anderen Sparte, die materielle und emotionale Vorteile bringt:
Es gibt wirklich nichts, was der Mensch nicht aus Eigennutz tut. Und wenn er die Möglichkeit hat, dies bis hin zur Unanständigkeit auszunutzen, dann tut er es! Auch der Heiligste ist der Macht der Habgier erlegen, wenn sich ihm die Möglichkeit bietet!!
Und wie ist der heutige Ist-Zustand in den USA? 14 Billionen Schulden haben die Amerikaner in den letzten Jahrzehnten angehäuft. Dabei in ihrem eigenen Land eine marode Infrastruktur und Endlose Schlangen vor Suppenküchen und Essensausgaben. Armut, soweit das Auge reicht!
Parallel hierzu Reichtum bis hin zur Unanständigkeit, Banker mit Milliardengehältern und eine erlesene Gesellschaft, die nicht weiß, wohin mit dem Geld. Natürlich könnte das alles anders gelenkt werden, doch die wirtschaftlichen Monopole und Lobbyisten müssten dann ihre Positionen infrage stellen lassen.
14 Billionen. Kann sich jemand überhaupt anschaulich vorstellen, wie viel das ist...? Nehmen wir mal an, 1 Million ist eine Sekunde, wie viel ist dann 14 Billionen...? Antwort: Über 80.000 Jahre!!!
Mit diesem Geld hätte man aus dem Land USA ein Paradies machen können, doch man verwendete es lieber zum Führen von irrwitzigen Kriegen! Dabei stellt sich die Frage, ob das geschah, um Freiheit und Demokratie zu verteidigen oder die Macht auszuleben und die Gier zu befriedigen...? Wobei ich strikt trennen möchte zwischen Wohlstand und Gier!!
Ist das das Scheitern des Kapitalismus auf erbärmlichster Weise...? Es lehrt uns jedenfalls, dass es völlig egal ist, in welchem System wir uns tummeln. Es gibt keines, mit dem wir umgehen können!!
Mir ist nicht bekannt, dass das Terrain der USA jemals von außen von Irgendjemandem angegriffen wurde. Allenfalls Militärbasen die sie auf Gebieten errichtet hatten, wo sie eigentlich nichts zu suchen hatten. Trotzdem befindet sich das Land seit vielen Jahrzehnten im Dauerkriegs-Zustand. Fast in den meisten Brennpunkten auf diesem Planeten befinden sich Amerikaner und mischen sich dort ein. Nun kann man darüber philosophieren, ob dies Sinn oder nicht machte. Fakt ist, dass gerade jenes Land, das der Welt Freiheit und Frieden predigt, überall zugegen ist, um Menschen abzuschlachten. So sehr ich auch gewisse amerikanische Elemente der Freiheit und Demokratie achte und schätze: Hier stimmt etwas nicht!
Doch was stimmt nicht...?
Es ist, wie bereits erwähnt, der Kapitalismus, der Monopolismus sowie der Lobbyismus einiger weniger Superreichen Konzerne, der die eigentlichen Herrscher dieser Welt sind. Amerikanische Politiker sowie die politischen Machthaber sind lediglich die Marionetten dieser erwähnten Kreise, die ihre Entscheidungen zu Gunsten dieser Konzerne treffen und damit ganze Nationen ausbluten lassen, die eigentlich paradiesische Zustände haben könnten.
Dabei sind auch die Machthaber der Staaten nicht auszuschließen, die ihre Politik den westlichen Strukturen anpassen und damit ihre eigene Macht festigen können. Hinzu kommen dann noch die superreichen Staaten der Öllieferanten, die ihren immensen Reichtum ausleben dürfen und dabei nicht merken, dass auch sie zum Mechanismus des Kapitalismus gehören und ihnen lediglich einige (geduldete) Freiräume zugestanden werden, insbesondere in religiösen Bereichen.
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass alles auf ein „Yes, we can”- Déjà-vu von Barack Obama hinauslaufen wird, ohne dass sich im Weltfrieden etwas tun wird. Die neuesten Entwicklungen im Nahen Osten zeigen jedenfalls auf, dass jene neue Aufbruchstimmung in der arabischen Welt zusehends der entsetzten Ernüchterung weicht.
Dabei ist es erstaunlich, wie leicht sich doch jene, die eigentlich den Frieden wollen (zumindest es behaupten) in ihrem Verhalten kanalisieren lassen. Schon wenige Widersacher mit ihren Raketen reichen schon, um eine ganze Region in Brand zu stecken. Denn die Gegenseite reagiert genauso, wie die Provokateure es wollten: Mit Gegengewalt und der Folge eines eskalierenden Konfliktes.
Ich denke, dass im nahen Osten genau das geschehen wird. Gott möge uns beistehen, denn wir alle sind betroffen, auch, wenn die furchtbaren Vorgänge tausende von Kilometern von uns geschehen...