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Unsere Dimension der Vergänglichkeit

#1 von Kurt Nickel , 18.10.2013 14:31

Alle Wertungen und physikalischen Gesetze, die bei uns als Lehren gelten, gehen von einer dreidimensionalen Welt aus. Alle naturwissenschaftliche Berechnungen und Theorien sind auf das (für mich begrenzte) Maß beschränkt. Ich hingegen bin der Überzeugung, dass es mehr Dimensionen gibt, als Sterne am Himmel stehen. Nur unsere Möglichkeit der Wahrnehmung schränkt uns ein, denn die für uns reale Welt ist nur ein winziger Auszug von dem wahren Sein. Was würde dagegen sprechen, dass sich der Mensch vom Stellenwert nicht selbst überschätzt? Vielleicht sind in anderen Dimensionen die Stellenwerte der Individuen gleich, sei es als Mensch, als Bakterium, als Pflanze oder als Kellerassel ...? Wir gehen unter dem dreidimensionalen Aspekt fälschlicherweise davon aus, dass das, was wir kennen absolut ist. Möglich, dass hier der erste Denkfehler liegt!

Liebe, Hass – Gut, Böse, sind Elemente die für mich relativ sind. So beurteilen wir oftmals als gut, was uns Vorteile bringt und als böse, was uns Nachteile bringt. Was es für andere Geschöpfe (ob Mensch mit anderen Interessen oder Ansichten, Tier oder Pflanze) bedeutet, verdrängen wir in der Wertung.
Beispiel: Da war eine Kultur, die war glücklich und zufrieden. Sie ernährte und vermehrte sich und expandierte dabei. Doch plötzlich kam es zum „Völkermord“, da der Wirt hoch dosiert Antibiotika nahm und die Bakterien, die eine schwere Lungenentzündung ausgelöst hatten, eliminierte. Wer ist jetzt gut, wer ist jetzt böse...? Und jetzt tausche mal die Bakterien mit dem Menschen aus und den Wirt als die Mutter Erde. Die Menschen sind gerade dabei, ihren Wirt und sich gegenseitig zu vernichten, zeigen Hass und bringen Verderben, treiben ab und schießen sich gegenseitig tot. Mir fällt es jetzt schwer, überhaupt einen Ansatz zu finden, wo gut oder böse anfängt und wo es aufhört...

Der dritte elementare Denkfehler liegt in dem Vorgang, dass man davon ausgeht, Gott sei in seiner Denkweise ähnlich, wie der Mensch. Abgesehen davon, dass das furchtbar wäre, denn dann wäre er mit Sicherheit nicht Gott, verwirrt es mich, wenn Menschen über Buße und eigene Geißelung predigen und vorgeben, Gott würde es gefallen. Allein der Gedanke, dass man davon Ausgeht, dass Gott sich daran erfreut, dass sich andere vor ihm in den Staub stürzen und ihn anflehen und Gott hätte seine Freude daran, ist für mich undenkbar. Man unterstellt Gott praktisch Lust daran, wenn sich andere vor ihm winden und winselt. Daran hätten mit Sicherheit die Menschen ihren Spaß, aber niemals Gott!!
Wir halten unser Bewusstsein, so, wie wir es kennen, für das Allerhöchste und Vollkommenste. Und dabei ist dies, was wir für so vollkommen halten, vielleicht eher so etwas, wie die unterste Stufe eines Entwicklungsprozesses.
Die Gebote Gottes sind vom Menschen geschaffene Vorgaben, die unseren Dimensionen entsprechen und ein Spiegel von Gut und Böse darstellen. Nach unseren eigenen Vorgaben wäre der Mensch vollkommen, wenn er alle Gebote des Schöpfers befolgen könnte. Doch das ist in dieser vergänglichen Welt nicht machbar, sei es beim Menschen, beim Tier oder im Bereich der Pflanzen. Jeder muss sich selbst der Nächste sein, allein schon, um seine Art zu erhalten. Der Schaden oder gar das Ende eines anderen Individuums sichert die vorübergehende Existenz des eigenen Daseins. Insofern ist allein das Gebot der Nächstenliebe nicht umsetzbar.

Lustempfinden bei Sanktionen, Lustempfinden um das Gegenüber den „Willen Gottes“ aufzwingen zu können, indem es sich in Wahrheit um die Umsetzung der eigenen Ziele handelt, sind in Wahrheit die verwerflichste Form, die gesegneten Worte und den Namen des Schöpfers zu missbrauchen. Dabei werden jene Vorgaben geformt, wie sie dem Betreffenden nützlich sind, um Ziele zu erreichen, Macht zu erwerben oder zu erhalten und dem eigenen Lustempfinden nachzukommen. Die pervertierte Unlogik spiegelt sich allein darin, wenn sich alle Seiten von ihren „Vertretern“ des Schöpfers die Waffen segnen lassen, um sich dann damit gegenseitig abzuschlachten.

Realität und Glaube gleichgerichtet zu gestalten ist in einer dreidimensionalen Welt insofern schwierig, da Realitäten und „wundersame Dinge“ abhängig sind vom Wissensstand der jeweiligen Zeit, der Weitergabe dieser wundersamen Dinge an Dritte und Vierte und der Eigendynamik, die hieraus entsteht.

In den Tiefen der Ozeane existiert die Spezies eines Schwammes. Laut Forschungen beträgt die Lebenserwartung einer solchen Kreatur über 2000 Jahre. Vergleicht man seine Existenz mit der Palette von Reizangeboten, die wir für uns als Lebenswert empfinden, dann schaudert uns bei dem Gedanken, nun über 2000 Jahre bei dunkelster Finsternis und eisigen Temperaturen leben zu müssen! Wir vergleichen schlicht mit unseren Ansprüchen und setzen diese als Standart für alles voraus! Doch welch eine Vermessenheit! Wissen wir denn, wie diese Kreatur ihr Leben erlebt? Wissen wir denn, welche Zufriedenheit sie umspült, welche kommunikativen Fähigkeiten ihm gegeben ist und inwieweit das Geschöpf in unseren Dimensionen involviert ist? Es ist fast schon als witzig zu bezeichnen, wie sehr sich der Mensch als Maß maller Dinge sieht. Dabei merkt er gar nicht, wie gering der Stellenwert von Reichtum und Macht im Vergleich zu dem wahren Sein ist. Dabei bekommen wir tagtäglich vorgelebt, dass die Reichen und Mächtigen in den seltensten Fällen die Zufriedensten sind!

Viele wundersame Vorgänge, die in alten, heiligen Schriften überliefert sind und seinerzeit der „Zauberei“ und dem „Wunder“ zugeordnet wurden, sind heute wissenschaftlich erklärbar geworden. Doch die einfachste Erklärung dessen, der unseren Glauben vertiefen sollte ist die, als dass wir alle nur eine Winzigkeit sind in dem Mechanismus und ewig unfähig sein werden, diesen Mechanismus zu begreifen. Nie werden wir die Grundlagen und Methoden unseres Schöpfers erfassen können, genau so wenig wie die Gräslein, die den Acker nie begreifen werden, aus dem sie sprießen! (Hildegard von Bingen).

Wenn man an seinen Liebsten denkt, oder den letzten Urlaub, dann ist man ja in Gedanken vor Ort. Man sieht, man spürt, man empfindet, als sei man da, wo die Gedanken kreisen. Nur eben nicht dreidimensional, sondern in einer völlig anderen Form der Realität. Und diese Form des Daseins wird es in Millionen-, Milliardenfacher, oder wahrscheinlich zahlreicher, als Sterne am Himmel stehen, geben. Es ist jene Vielzahl von Dimensionen, deren Zahl nicht fassbar ist.

Unsere dreidimensionale Welt ist nur ein verschwindend kleiner Auszug des Daseins, das der Schöpfer hervorbrachte. Für jeden wird die Zeit kommen, wo der Stellenwert des Daseins jedweden Individuums völlig ebenbürtig sein wird. Ob Mensch, ob Tier, ob Grashalm, ob Baum, ob Floh oder Kellerassel, alle sind sie Geschöpfe Gottes, der das Sein auf die unendliche Zahl der vergänglichen Dimensionen verteilte, um sie letztendlich auf jene Dimension der Unvergänglichkeit zu vervollkommnen.

Die Hülle eines Individuums ist nur eine Leihgabe in der Epoche der Dimension, in der sich das Subjekt befindet. Es ist dem Zufall überlassen, als was es sein Dasein fristet und was diese vergängliche Hülle hergibt. So ist es völlig gleich, ob es sich um einen Einzeller, eine Pflanze, Tier oder Mensch handelt. Auch welche Erkrankungen oder Veränderungen in Bezug auf ein dementes Dasein des Menschen auftreten, ist Zufall und völlig unabhängig auf das wahre Bewusstsein des Subjektes. Die Funktion der Hülle in ihrer Ganzheitlichkeit ist vom eigentlichen Dasein zu trennen. Das Eine hat mit dem Anderen nur im allerkleinsten Maße etwas zu tun.

Das, was wir als Bewusstsein, dem Dasein mit allen intellektuellen Fähigkeiten erleben, ist nur ein denkbar kleiner Auszug aus der Wirklichkeit. Eine Wirklichkeit des Bewusstseins und der Wahrnehmung, die genauso vielfach intensiv und unendlich ist, wie es Dimensionen gibt. Unser wahres Bewusstsein ist weitaus vielfältiger, als Sandkörner auf Erden existieren.

Das momentane Sein ist nur ein Zufallsprodukt im Kreislauf eines Prozesses, den wir gar nicht zu begreifen vermögen. Nur der Schöpfer weiß um die Zusammenhänge und nur er wird es sein, der dies alles verstehen und lenken kann.

Ist jemand in unsere Dimension dement, so heißt das einzig, dass er in dieser Welt dement ist. Die dreidimensionalen Fähigkeiten unserer Welt sind nicht konform mit der eigentlichen Seele eines Geschöpfes. Die eigentliche Seele ist auch in anderen, vielleicht sogar in irgendeiner Form auch in allen Dimensionen zugegen.

Was ist Intelligenz? Wir kennen nur Intelligenz in einem dreidimensionalen Dasein. Ob eine Pflanze oder eine Ameise nicht um ein Vielfaches intelligenter ist, als wir, sofern sich ihre Seele in einer anderen Dimension tummelt, vermag keiner zu sagen. Wir vermögen nur das zu werten, was wir selbst wahrnehmen. Und dass das nur ein kleiner Auszug von dem Wahren ist oder noch viel verschwindend geringer, vermag nur der Schöpfer zu beantworten.

Was ist groß und was ist klein? Ist ein Berg groß und ein Atom klein? Was ist der Berg gegen die Erde? Und was ist die Erde gegen das Universum? Und was ist das Universum gegen die Unendlichkeit? Klein…, ist ein Atom klein? In unserer dreidimensionalen Welt der Wahrnehmung erscheint es uns so. Doch ist das Kleine möglicherweise genauso unendlich, wie das Große? Was sind Grenzen? Grenzen geben es einzig in unserer Realität der Vergänglichkeit. Doch alles, was wir kennen und wahrnehmen können ist vom Stellenwert winziger, als ein Atom in unserer Galaxie.

Was ist Zeit? Ist eine Milliarde Jahr lang? Oder ist es nur ein Wimpernschlag. Ist Zeit, wie wir sie kennen nicht einfach nur ein dreidimensionales, individuelles Erlebnis? Und dann stellt sich die Frage, ob wir alle dreidimensionalen Eindrücke wahrnehmen können, die es gibt! Auch unsere Wahrnehmung ist begrenzt und unsere technischen Möglichkeiten ebenfalls. Wer weiß denn schon, ob auch dreidimensional das Atom die kleinste Einheit ist. Nur, weil wir nicht besser messen können, soll diese These Endgültig sein...? Welch eine Vermessenheit dies zu glauben!!

In einer dreidimensionalen Welt gibt es nichts Unerklärliches. Alles ist erklärlich, sofern wir physikalische Grundsätze begriffen haben und wir sie zuordnen können. Es gibt weder Zauberei, noch Hokuspokus. Können wir es nicht, so haben wir noch nicht begriffen. Doch was darüber hinaus und in andere Dimensionen einhergeht, können wir nicht wahrnehmen, auch wenn wir wollten.

Wir werten nur das, was wir begreifen und zuordnen können. Doch jedes Bakterium, jede Viere und jede Pflanze geht einem Verhaltensmuster nach, teilweise allein oder im Verband (jedenfalls nach unserem Ermessen und der Fähigkeit dies zu erforschen), der uns verschlossen ist. Unsere Grenzen liegen nun darin, dies nur dreidimensional erforschen zu können. Doch welche Steuerungsvorgänge und kommunikativen Möglichkeiten dieser Spezies untereinander haben, ist möglicherweise in anderen Dimensionen zu suchen oder in unserer Dimension für uns (noch nicht) nicht messbar. Ähnlich, wie bei den schwarzen Löchern z.B., besteht hier der Übergang zu einem Terrain, der uns verschlossen ist. Insofern ist es vermessen zu glauben, uns bekannte, physikalische Grundsätze als Wertungsmaßstab vorzugeben. Nur, weil wir selbst es nicht wahrnehmen oder Messen können, heißt das noch lange nicht, dass Pflanzen, Eintagsfliegen und andere Geschöpfe nicht wesentlich besser kommunizieren könnten, als wir!

Möglicherweise ist um uns herum mehr Trubel, als wir uns jemals vorstellen können. Ein Trubel, der tausendfachem Jahrmarkttreiben noch nicht einmal ansatzweise nahe kommen könnte. Nur, uns fehlt die Möglichkeit, dieses wahrnehmen zu können. Allein in unserer Dimension ist die Fähigkeit der Wahrnehmung schon massiv begrenzt. Es ist nur ein geringes Spektrum des Lichtes und des Schalls, was uns hören und sehen lässt. Der allergrößte Teil dieser Spektren ist für uns verschlossen, allenfalls einige Tierarten können ein wenig weiter über diesen Tellerrand schauen. Gleiches gilt auch für die olfaktorische, also die Geruchswahrnehmung. Ebenso die Wahrnehmung von Berührungen, die von uns nur soweit funktioniert, wie wir Sensoren hierfür in unserer Haut haben.

Und dies ist nur ein allerkleinster Auszug von dem, was wahrzunehmen wäre, wenn wir die Ausstattung hierfür hätten. Die vielen elektromagnetischen Bündel oder Röntgenwellen und was es da noch alles gibt, sind nur mit speziellen Messgeräten für uns nachzuweisen! Und alle diese beschriebenen Elemente beziehen sich nur auf unsere physikalisch dreidimensionale Welt. Stellt man sich nun die Welt mit mehr Dimensionen vor, als es Sterne am Himmel gibt, so reicht unsere Phantasie gar nicht aus, um nur ansatzweise zu erfassen oder vorzustellen, welch ein Trubel um uns herum in diesem Moment stattfindet!!

Ich wünsche allen Individuen gegenseitige Achtung und Frieden ...

Kurt Nickel  
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