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Presstituierten-Lesben sollen aus dem Iran imperialistisch gerettet werden

#1 von Yavuz Özoguz , 08.09.2022 13:25

Presstituierten-Lesben sollen aus dem Iran imperialistisch gerettet werden

In den letzten Tagen gab es die „Sensationsmeldung“, dass im Iran zwei lesbische Frauen zum Tode verurteilt worden seien, weil sie lesbisch seien. Diese Art von Presstituierten-Propaganda füllt inzwischen ganze Bibliotheken und die ihre Seele verkaufenden Journalisten sind sich nie zu schade, eine noch so absurde Lüge in die Welt zu setzen, nur um den ideologischen Feind einmal mehr schlecht zu machen.



Meine Wenigkeit war zunächst etwas erstaunt über die Meldung, denn seit der Gründung der Islamischen Republik Iran – und das liegt immerhin schon 43 Jahre zurück – hat es noch nie ein Todesurteil wegen lesbischer Liebe gegeben. Es gibt keinen Zweifel daran, dass Homosexualität im Iran verboten ist. Und im Fall von Männern kann das tatsächlich im Extremfall bis zur Todesstrafe führen, aber die Beweisvoraussetzungen sind derart schwer, dass es selbst bei Männern keinen Fall gibt, an den ich mich erinnern könnte. Bei Frauen hingegen sieht ja noch nicht einmal das Strafgesetzbuch die Todesstrafe vor.

Bevor ich weiterschreibe, betone ich noch einmal, dass im Iran Homosexualität verboten ist! Es ist nicht meine Absicht das zu verharmlosen. Homosexualität ist verboten, wie es in vielen Ländern der Welt verboten ist. Anders als im Westen wird dieses Verbot von einer überwältigen Mehrheit des Volkes mitgetragen. Daher ist irgendeine „Aktivität“ diesbezüglich in der Öffentlichkeit unbekannt. Als im Jahr 2007 der damalige Präsident des Iran Ahmedinejad gesagt hatte, dass es im Iran keine Homosexualität gäbe [1] hat man in der Westlichen Welt nur die Nase gerümpft. Vielleicht hätte er lieber sagen sollen: So etwas gibt es bei uns nicht wahrnehmbar. Dann hätte ihm das jeder Iranreisende bestätigen müssen. Das Verbot von Homosexualität wird man aber einer Gesellschaft, die zum größten Teil atheistisch geworden ist, bei der die verbliebenen Christen der evangelischen Kirche Homosexuelle Paare kirchlich trauen und bei der jetzt sogar ein katholischer Bischof Homosexualität als „gottgewollt“ bezeichnet, nicht erklären können. Hier prallen die Kulturen aufeinander, wobei das Gottesbild jenes Bischofs derart absurd und unlogisch ist, dass die Massenaustrittswelle aus den Kirchen durchaus nachvollziehbar erscheint. In den orthodoxen Kirchen ist Homosexualität nach wie vor eine Sünde und im Judentum auch. Aber darum geht es hier nicht! Auch über Gottes „Willen“ werde ich – so Gott will – an anderer Stelle schreiben.

Es geht vielmehr darum, warum sich deutsche Presstituierte derart extrem instrumentalisieren lassen, den ideologischen Feind mit glatten Lügen zu dämonisieren, so dass damit jede Form von Völkerverständigung unmöglich gemacht wird. An Beispiel der zwei Iranerinnen, die angeblich lesbisch sein wollen, soll verdeutlicht werden, wie die gleichen Presstituierten – Journalisten kann man sie nicht nennen zum Schutz eines Restes von anständigen Schreibern – auch über Corona, Russland und die Ukraine, Türkei und Griechenland, China und Taiwan und allen anderen Konfliktfelder dieser Welt schreiben und viel zu oft lügen.

Was hat es also auf sich mit jenen zwei Iranerinnen? Zuerst einmal fällt auf, dass der Tatvorwurf im Iran gar nicht Homosexualität ist. Der Tatvorwurf lautet „Terror auf Erden“ (Fasad fil Ardh). Ich habe hier das Wort „Fasad“ als „Terror“ übersetzt. Aber es beinhaltet vielmehr. Dazu gehört auch Korruption oder moralische Verdorbenheit. Kurz gesagt ist das der höchstmögliche Tatvorwurf, den es in der islamischen Justiz gibt. Er steht weit über mehrfachem Mord! Während einem Einzelmörder – anders als in der Westlichen Welt – unter Umständen von den Betroffenen vergeben werden kann, ist das bei dem Tatvorwurf „Fasad fil Ardh“ unmöglich. Wird jemand wegen „Fasad fil Ardh“ verurteilt, so ist die Todesstrafe die unweigerliche Konsequenz. Allein wegen diesem Tatvorwurf war es unmöglich, dass der Iran ausgerechnet jetzt zum ersten Mal in seiner Geschichte zwei angebliche Lesben hinrichten wollte.

Recherchiert man weiter, wird der Tatvorwurf konkretisiert. Immerhin gibt das ZDF zu, dass der Tatvorwurf unter anderem Menschenhandel und Missbrauch junger Frauen sei [3], was im Iran deutlich schwerer wiegt als in Deutschland, aber auch hier zu den Schwerverbrechen gehört. Umso erstaunlicher ist es, dass die Medien dennoch darauf bestehen, dass die Verfolgung der beiden betroffenen wegen Homosexualität sei.

Doch woher stammt die Meldung überhaupt? Das ZDF gibt die Urquelle bekannt: Die sogenannte Menschenrechtsorganisation Hengaw veröffentlichte die Meldung erstmalig am 4. September 2022. Die behaupten, dass der Tatvorwurf neben Verbreitung von Homosexualität auch die „Verbreitung von Christentum“ gewesen sei, ein Vorwurf, den die Westlichen Medien sicherheitshalb nicht übernehmen, da dieser sich schon in der Vergangenheit oft als sehr unglaubwürdig herausgestellt hat [5].
Doch wer ist die sogenannte Menschenrechtsorganisation Hengaw? Nach eigenen Angaben wurde die Hengaw Organisation für Menschenrechte im Oktober 2016 von einer Gruppe von Menschenrechtsaktivisten gegründet, um über die umfangreichen Menschenrechtsverletzungen in den kurdischen Gebieten im Westen des Iran zu berichten. Hengaw stütze sich angeblich dabei auf ein Netzwerk von anonymen Menschenrechtsaktivisten und kurdischen Bürgern im Westen des Landes, um über die Menschenrechtsverletzungen zu berichten. Hengaw habe angeblich keine Zugehörigkeit zu irgendeiner politischen Partei. Aber nicht nur das. Hengaw hat auch keine Adresse! Sie verfügen nur über ein Bankkonto, das in Norwegen ansässig ist. Mehr ist über die Organisation nicht zu erfahren. Eigentlich haben die „Nachrichten“ jener Organisation, die offen für die Abspaltung des Westens des Iran agiert, kaum eine Reichweite. Aber in diesem Fall war es anders. Noch am gleichen Tag, also am Abend des 4. September, berichtete die Jerusalem Post von der „Nachricht“ [6] und damit nahm die neuerliche Hetzte gegen die Islamischen Republik Iran ihren Lauf.

Ein besonderer Aspekt hätte jeden recherchierenden Journalisten nachdenklich stimmen müssen. Überall ist von lesbischen „Aktivistinnen“ die Rede. Merkwürdigerweise kann aber niemand auf irgendeine Aktivität jener „Aktivistinnen“ verweisen, weder im Internet noch an sonstiger Stelle. Offensichtlich sind die Verurteilten erst im Gefängnis zu „Aktivistinnen“ mutiert.

Allein die wenigen hier dargelegten Informationen, die jeder selbst nachprüfen kann, hätte jeden halbwegs seinen Beruf achtenden Journalisten dazu bringen müssen, die Finger von jener „Meldung“ zu lassen. Aber Presstituierte verkaufen ihre Tastatur an jeden, der sie bezahlt!

Zusammengefasst lässt sich feststellen: Im Iran ist eine sehr üble kriminelle Organisation ausgehoben worden. Die beiden Hauptbeschuldigten (weitere Verfahren laufen noch) wurden zum Tod verurteilt. Da sie wissen, dass sei keine Chance haben, diesem Urteil zu entgehen, haben sie die Westliche Welt „eingeschaltet“ mit der Tränendrüse für Homosexuelle sozusagen als Publikumsjoker. Mit Hilfe der richtigen Schalter (Jerusalem Post) bekommt man solch eine Meldung beliebig weit verbreitet in der Westlichen Welt. Die glatte Lüge wird schon in wenigen Tagen verschwunden sein. Das gilt als Startschuss für die nächste Lüge, die dann sicherlich vorbereitet wird.

Das Thema Iran ist angesichts der Probleme, die auf Deutschland zurollen, etwas in den Hintergrund geraten. Aber möglicherweise liegen viele Lösungen für unsere Probleme auch bei dem Thema; z.B. in der Überwindung des menschenverachtenden Raubtierkapitalismus. Aber das ist ein anderer Artikel.

[1] https://rp-online.de/politik/ausland/ahm...en_aid-11067723
[2] https://www.tagesschau.de/inland/gesells...litaet-101.html
[3] https://www.zdf.de/nachrichten/politik/i...rechte-100.html
[4] https://hengaw.net/en/news/zahra-sediqi-...-court-of-urmia
[5] Werden Christen im Iran verfolgt?
[6] https://www.jpost.com/middle-east/iran-news/article-716282


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