Herr Steffen,
ich wollte aufgrund der aggressiven Kommentare von Herrn Özoguz nichts mehr schreiben.
Da Sie aber sachlich argumentieren, mache ich eine Ausnahme.
An den von Ihnen zitierten Aussagen sieht man, dass viele Menschen, auch Nicht-Muslime, den Koran schätzen und als göttliche Offenbarung ansehen.
Dasselbe gilt für die Bhagavad Gita, die Veden, die Upanishaden, die Bibel und andere sogenannten "heiligen" Schriften.
In Bezug auf die Bibel kenne ich mich aus und kann deshalb sagen, dass das Alte Testament noch Fragmente des wahren Gottes enthält, ansonsten ist es voll mit Schriften einer teuflischen Priesterkaste.
Viele sogenannte "Christen" würden mich lynchen für diese wahre Aussage und als diese falschen Christen noch die politische Macht hatten, haben sie Hunderttausende, wenn nicht sogar Millionen von unschuldigen Menschen ermordet.
Zum Glück wurde ihnen in blutigen Kämpfen diese politische Macht genommen.
Wer mehr darüber wissen möchte, wie der Teufel in der Bibel gehaust hat, wird beim Theologen fündig:
http://www.theologe.de/index.htm
Doch nicht nur im Alten Testament hat der Teufel gehaust, auch im Neuen Testament.
Auch darüber finden Interessierte genügend Fakten beim Theologen.
Ich habe katholische Religionspädagogik studiert und bin aus Glaubens-und Gewissensgründen aus der Katholischen Kirche ausgetreten. Ich habe viele Jahre in evangelischen Freikirchen und in Pfingskirchen verbracht und schliesslich eine Bibelschule absolviert mit der Absicht, Pastor zu werden.
Deshalb habe ich im Gegensatz zu mehr als 90% der sogenannten "Christen" die Bibel gelesen und weiss ein bißchen darüber.
Aus den Pfingstgemeinden bin ich ebenfalls aus Glaubens-und Gewissensgründen ausgetreten. Es gab dort zuviel Manipulation, zuviel Heuchelei und zuviele Mechanismen von Sektentum.
Durch meine ausführlichen Forschungen stiess ich auf viele Bücher, in denen die Bibel auf ganz andere Weise interpretiert wird als in den Sekten, welche sich Katholisch oder Evangelisch oder Pfingstkirche nennen. Es gibt tausende von christlichen Sekten, jede von ihnen erzählt, dass sie die einzig Richtige ist.
Neulich schaute ich mir eine Diskussion von Theologen an. Einer davon vertrat das exakte Gegenteil dessen, was die zwei anderen vertraten. Es beginnt schon mit dem Neuen Testament und was davon echt und was nicht der Lehre von Jesus entspricht und später von gewissen Leuten hineingeschrieben wurde.
Ich habe mir schon oft gedacht, weshalb wohl die normalen Laienchristen nichts von diesen grundlegenden Streitereien erfahren haben ?
Die Welt würde anders aussehen, da bin ich mir sicher.
Wie sieht es beim Islam aus ?
Aus der Sicht eines Unwissenden, der gelernt hat, mehrere Seiten zu betrachten, sieht es auch beim Islam sehr düster aus.
Ich verstehe, dass jede Gruppe für sich in Anspruch nimmt, den richtigen Islam zu haben und die einzig richtige Auslegung des Koran und der anderen Schriften.
Doch dabei kommen, wie Sie sicher wissen, tödliche Kämpfe zwischen diesen Gruppen heraus und da sage ich als Laie:
Leute, da ist etwas faul.
Es kann nicht der Wille von Gott sein, dass es unterschiedliche Auslegungen gibt und falls doch, dann darf darüber kein Krieg geführt werden.
Ebenfalls vor einiger Zeit habe ich eine Diskussion zwischen einem Professor für Islam in Deutschland und dem bekannten Islamkritiker Hamed Abdel Samad gesehen. Beide kennen den Koran, haben ihn studiert ... und kommen zu völlig unterschiedlichen Auslegungen und Schlussfolgerungen.
Der Professor sprach immer nur von "Narrativ" und wollte damit sagen, dass es auf die korrekte Auslegung ankommt.
Sein Anliegen war, den Islam und den Koran als absolut friedvoll darzustellen.
Ich habe noch andere Quellen gefunden, darunter folgende, die mir zeigt, dass es sehr problematisch ist, den Koran als eine "von Gott eingegebene" Schrift zu betrachten. Das ist einfach unredlich, um es mal ganz deutlich zu sagen.
Selbstverständlich unter der Annahme, dass die folgenden Zeilen korrekt sind:
Zitat
Koran
Der für die Mehrzahl der Muslime (Sunniten) verbindliche Koran ist die Ausgabe von Kairo, 1924. Diese Ausgabe beruft sich auf den Koran des Kalifen Othman (traditionell 644 - 656 Regierungszeit), der den ersten und einzig autorisierten Koran editiert haben soll.
Es existiert jedoch trotz gegenteiliger aber nie belegter muslimischer Behauptungen kein „Othmanischer Koran“, auch von Othman selber gibt es keinerlei historische Spuren.
Der Kairoer Koran basiert nicht auf alten Texten wie man annehmen würde, sondern ist eine Rückinterpretation eines herkömmlichen Korans mit Hilfe von Grammatikregeln. Das älteste bekannte Koranfragment (40 Seiten, gefunden in Sanaa) stammt aus der Zeit um 720, der erste komplette Koran datiert aus dem späten 9.Jahrhundert.
Die Sanaa-Blätter weisen zahlreiche Abweichungen zum kairiner Standardkoran auf und belegen den Editierungsprozess, der selbst im 8.Jahrhundert noch nicht abgeschlossen war.
Besondere Problematik der frühen Korantexte ist das Fehlen der heute üblichen Lesehilfen (Vokalzeichen, Punkte, etc.). Es wurden nur Konsonantenzeichen geschrieben, einige davon sogar mehrdeutig, Vokale wurden nach Erfahrung gesetzt.
Das heisst, diese unpunktuierten Texte sind sehr bedeutungsoffen, man geht davon aus, dass mindestens 25% des Korans fehlübersetzt sind.
Ohne Zweifel sind Teile des Korans vor-mohammedanisch, die koranische Bewegung ist älter als die mohammedanische.
Der Koran reflektiert die unterschiedlichsten Einflüsse des byzantinisch-persischen Orients, ganz besonders die Einflüsse aus dem Judentum, der Gnostik und der ostsyrischen Kirche. Es ist weder die Existenz eines „Othmanischen Koran“ nachgewiesen, noch die lückenlose Tradierung von damals (7.Jh.) bis heute.
Nachdem die Untersuchungen an den Koranfragmenten von Sanaa unerfreuliche Ergebnisse aus Sicht der islamischen Tradition geliefert haben, stehen die Codices nicht mehr für wissenschaftliche Forschung zu Verfügung (Siehe auch „Der gute Herr Alticulac aus Istanbul“).
http://www.islamfacts.info/Islamfacts/Fur_eilige_Leser.html
Mir ist klar, dass es genauso wie bei den Christen, Menschen gibt, welche die wissenschaftliche Forschung völlig ablehnen, sobald sie ihren Überzeugungen widerspricht.
Das ist meines Erachtens aber Fanatismus und hat nichts mit der Liebe zur Wahrheit zu tun, ganz im Gegenteil.
Solche Menschen bekämpfen die Wahrheit leidenschaftlich.
Noch düsterer wird es, wenn es um Mohammed selbst geht.
Zitat
Muhamad
Eine Betrachtung der Quellen über Muhamad ist schockierend.
Es gibt nicht die zarteste historische Spur des „Propheten“.
Nach genauer Prüfung angeblicher Muhamad-Nennungen früher Autoren stellt sich heraus, dass diese in Wirklichkeit gar nichts dazu sagen oder dass es sich um spätere Einschübe handelt.
Es gibt also keinerlei historische Hinweise auf eine Person Muhamad- von Belegen gar nicht zu sprechen.
Noch mehr schockierend ist aber die Betrachtung der Islamischen Quellen. Die einzigen Quellen sind die Biografie des Ibn Ishaq (Siehe Anmerkungen zu Ibn Ischak.pdf ) und die Hadithe. Dies sind „Die Sprüche und Taten des Propheten“, das heisst angebliche Aussprüche des Propheten zu allen nur erdenklichen Situationen , die von den Sunniten als Handlungsmaxime („Sunna“) und sogar als Gesetz („Scharia“) angesehen werden.
Es gibt sechs kanonisierte Hadithsammlungen des Sunnismus, die Schia hat ihre eigenen Sammlungen (weil sie den sunnitischen misstrauen). Die ersten Hadithe tauchen erst 200 Jahre nach dem angeblichen Muhamad auf, das Gros 300 und noch mehr Jahre danach.
Nächste Überraschung: Sämtliche Hadithensammler waren Perser, die Jahrhunderte nach „Muhamad“ in Persien und nicht in Arabien wirkten. Über die Historizität und Bonität des Materials möge sich jeder sein eigenes Urteil bilden.
Das genannten Quellen sind aber die einzigen, die wir haben, die große Literaturmenge ist nichts anderes als Nacherzählungen, Ausschmückungen und Hinzufügungen!
Auf Grund dieser Quellenlage mehren sich die die Stimmen derer, die die historische Existenz des Propheten bezweifeln und für eine später installierte Figur zur Identifikationsbildung halten. Demnach war muhamad ein Titel und kein Name. muhamad heisst wörtlich der „Gepriesene“ und sei nichts anderes als die arabische Version des lateinischen christus des „Gesalbten“ gewesen. Erst nachträglich sei muhamad abd-Allah, „der gepriesene Knecht Gottes“ zum „Muhamad, dem Sohn abd-Allahs“ umgedeutet worden.
Sprachanalysen und tausende von Münzfunden, die mit der traditionell-islamischen Darstellung nicht vereinbar sind, unterstützen diese Meinung.
Auch diejenigen Forscher, die bei der physischen Existenz des Propheten bleiben, distanzieren sich inzwischen so gut wie vollständig von der traditionell-islamischen Darstellung.
Ob es ihn nun gegeben hat oder nicht: das gängige Muhamadbild der islamischen Tradition ist in das Reich der Legenden zu verweisen. Historische Fakten über Muhamad gibt es nicht einmal ansatzweise.
http://www.islamfacts.info/Islamfacts/Fur_eilige_Leser.html
Ich muss nicht extra erwähnen, dass die Verfasser der zitierten Texte in gewissen islamischen Ländern sofort von den angeblichen "Gläubigen" gelyncht würden, oder ?
Es wird sicher auch hier Leser geben, die mir vorwerfen werden, ich hätte alleine durch den Frevel, solche Texte zu zitieren, den Propheten und Allah und die Gläubigen beleidigt und verdiente dafür den Tod.
An solchen Reaktionen sieht man, wer an der Wahrheit interessiert ist und wer nicht.
Wer es nötig hat, Wissenschaftler zu ermorden oder zu drangsalieren, welche nichts anderes tun, als nach Beweisen für gewisse Sachverhalte zu suchen, ist ein Feind der Wahrheit und kein Mensch der Liebe.
Man kennt solche Leute, wenn es um den Holocaust geht.
Da werden Historiker verhaftet und vor Gericht werden Zeugen und Sachbeweise abgelehnt, um das vorgefertigte Urteil gegen jegliches Recht und gegen die Wahrheit fällen zu können.
Vor einiger Zeit gab es einen Kongress von Historikern und sonstigen Gelehrten in Teheran über die historische Wahrheit und was tat ein gewisser Staatschef, der die Wahrheit hasst und ein Massenmörder ist ?
Er forderte, dass eine Atombombe auf Teheran geworfen werden sollte, um die Wahrheit und die wissenschaftliche Forschung über den Holocaust zu unterdrücken.
Ich sehe keinen Unterschied zwischen diesem Massenmörder und jenen, welche den Tod von Historikern und Religionswissenschaftlern fordern, welche nach der Wahrheit suchen.
Wer sich durch jene "beleidigt" fühlt, welche Dogmen kritisch hinterfragen, sollte sich mal fragen, wessen Geistes Kind er ist.
Wenn wir schon bei grundsätzlichen Fragen über den Islam sind, hier noch eine grundsätzliche Frage nach dem Islam:
Zitat
Islam
„Als es den Koran gab, gab es noch lange nicht den Islam“. Und: „Es ist sehr wahrscheinlich, dass der Islam von Muhamad gar nicht intendiert war“. Diese Aussagen von Josef van Ess, einem der renommiertesten Islamforscher weltweit, umreissen die Eckpunkte der modernen Islamforschung.
Die koranische Bewegung, eine christlich-arabische Bewegung aus dem Osten des persischen Reiche, hatte weder mit dem Propheten, noch mit einer Religion des Islam etwas zu tun. “Islam“, wie im Felsendom in Jerusalem dokumentiert, war um 700 keine Religion, sondern bedeutete damals „Übereinstimmung“, nämlich die Übereinstimmung mit den heiligen Büchern, besonders dem Neuen Testament und den Evangelien.
Die arabischen Christen des ostsyrischen Raums beschuldigten das griechische Christentum, das heisst die Reichskirche von Byzanz, der Abweichung von den Heiligen Schriften. Kern des Streites war die Frage nach der Natur Jesu. War er Gott? Mensch? Gottessohn? Prophet? War er mit einer göttlichen Natur ausgestattet? Mit einer menschlichen? Oder beides? Das waren die Fragen, die über Jahrhunderte hinweg Familien, Stämme und Reiche auseinander rissen.
Manche arabischen Christen konnten sich mit der griechischen Theologie der Dreifaltigkeit, der Überhöhung der Mutter Jesu und anderen Lehrmeinungen nicht anfreunden, und gingen ihren Sonderweg, der schliesslich in eine eigene Religion mündete.
Der Islam ist ein Spross des orientalischen Christentums. Wann fand die Abspaltung statt, also wann ist der „Islam“ entstanden? Van Ess und andere setzen die Entstehung des Islam um 700 mit Abd al-Malik an, andere nochmals hundert Jahre später.
Trotz unterschiedlicher Ansichten- kaum ein Wissenschaftler folgt mehr der islamischen Darstellung mit Muhamad als Autor des Korans und Gründer des Islam.
Obwohl es eine reiche Literatur geschichtlicher und religiöser Werke aus dem 7.und 8. Jahrhundert gibt- nirgendwo findet eine neue Religion namens Islam und seinem Gründer Mohammed auch nur Erwähnung.
Erwähnt wird die „Häresie der Ismaeliten“. Häretiker sind Abweichler einer Religion, aber keine Angehörigen einer neuen Religion.
Aus den christlich-arabischen Häretikern wurde in einem jahrhundertlangen Prozess schliesslich eine eigene Religion namens Islam.
So etwas wie einen einheitlichen Islam gab es allerdings nie. In den einzelnen Regionen hatten sich schon früh unterschiedliche Strömungen entwickelt, die ihre eigenen theologischen Ansichten hatten.
Mohammedaner (Sunniten), Imamiten, Ibaditen, Nusairier, Drusen, Ismailiten, Yeziden, Aleviten...
Manche waren schon vor Muhamad da und viele gibt es heute noch. Manche sind eindeutig Muslime, manche Christen und die anderen sind irgendwo dazwischen einzuordnen, sie haben quasi Halt gemacht auf dem Weg vom Christentum zum Islam. Erst Ölgelder machten den Sunnismus saudischer Prägung im westlichen Bewusstsein fast deckungsgleich mit „Islam“
Ich denke, das reicht für heute.
Liebe Grüsse an alle, welche die Wahrheit lieben.